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Historical My Lady Spezial Band 1 (German Edition)

Historical My Lady Spezial Band 1 (German Edition)

Titel: Historical My Lady Spezial Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer
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der Sessel. „Vielleicht werde ich Ihnen dabei Gesellschaft leisten“, fügte er ruhig hinzu und setzte sich ihr gegenüber, den Blick unverwandt auf sie gerichtet, ihre Hände noch immer in seinen. „Sie sehen ihr wirklich sehr ähnlich“, meinte er leise.
    Hawk betrachtete Jane noch immer besorgt, während sie sich aus Whitneys Griff löste, um den Tee zu trinken, den Arabella ihr fürsorglich brachte. Ein wenig Farbe kehrte in ihre Wangen zurück, als sie das heiße, süße Getränk zu sich nahm. Und die ganze Zeit über ruhte Janes Blick auf dem Gesicht des Earls. Als wagte sie nicht, ihn aus den Augen zu lassen. Als fürchtete sie, er könnte sich in Luft auflösen, sobald sie wegsah.
    Diese Sehnsucht in Janes Augen schnürte Hawk die Kehle zu. Das Herz schlug ihm bis zum Hals vor Angst. Konnte es sein? Hatte Jane sich in den Earl of Whitney verliebt? Ist das der Grund, weshalb sie nicht einmal den Gedanken an eine Heirat mit mir ertragen kann?
    Nach einer Weile stellte Jane die leere Tasse auf das Tablett zurück. „Bitte erzählen Sie mir von meiner Mutter, Mylord“, bat sie wieder.
    „Wo soll ich anfangen?“ Er verzog kläglich das Gesicht, seine eigene Tasse stand unbeachtet auf dem Tisch neben ihm. „Ich kann nicht glauben … es ist unfassbar, nach so langer Zeit Janettes Tochter zu begegnen. Ich … Vergeben Sie mir, Jane. Ich schweife ab.“ Er schüttelte langsam den Kopf. „Was wissen Sie bereits über sie?“
    Jane lächelte traurig. „Von meinem Vater weiß ich, dass sie gut und freundlich und schön war.“
    „Das stimmt, Jane.“ Er nickte. „Oh ja, das alles ist wahr!“
    Sie wurde ernst. „Von Lady Sulby weiß ich, dass meine Mutter nichts von allem war. Dass sie wild und sündig gewesen sei. Dass ihr schamloses Verhalten Schande über ihre Familie und Freunde brachte …“
    „Diese Hexe!“ Der Earl erhob sich aufgebracht. „Sie haben ihr doch nicht geglaubt, Jane?“
    Sie zuckte die Achseln. „Ich versuchte, es nicht zu tun, Sir, aber …“
    „Aber Sie dürfen ihr nicht glauben, Jane!“, protestierte er heftig. „Gwendoline Simmons … Lady Sulby“, fuhr er verächtlich fort, „ist eine boshafte, rachsüchtige Frau. Sie war schon immer eifersüchtig auf Janettes Schönheit gewesen. Auf ihre Warmherzigkeit, die jeden Menschen verzauberte. Auf die Tatsache, dass ich Janette vom ersten Tag, da ich sie sah, mehr liebte als mein Leben …“, fügte er mit vor Schmerz heiserer Stimme hinzu.
    Fassungslos starrte Jane ihn an. Justin Long, der Earl of Whitney, war einst in ihre Mutter verliebt gewesen?
    Auch Hawk betrachtete den Earl verblüfft. Whitney war etwa fünfzehn Jahre älter als er. Schon vor Jahren, als Hawk sich in der Gesellschaft etablierte, hatte er den Ruf eines unverbesserlichen Frauenhelden besessen. Zwar hatte er die Grenzen des guten Geschmacks nie wirklich überschritten, war ihnen aber immer gefährlich nahe gekommen. Seine Frau sollte angeblich an gebrochenem Herzen gestorben sein und nicht an der Influenza, wie einige behaupteten.
    Wenn Janes Mutter vor zweiundzwanzig Jahren bei ihrer Geburt gestorben war, dann musste Whitney bereits verheiratet gewesen sein, als er sich angeblich in Janette verliebt hatte.
    Ängstlich beobachtete Hawk Janes Miene und fragte sich, was sie aus Whitneys Worten schloss. Jedenfalls schien sie nicht so überrascht zu sein, wie er erwartet hätte. Vielmehr war sie fast gelassen – und das nach einer immerhin so ungeheuerlichen Beichte.
    „Vielleicht wäre es besser, Hawk“, sagte Arabella leise, „wenn du und ich uns zurückziehen. Das scheint ein sehr persönliches Gespräch zu werden.“
    Verärgert runzelte Hawk die Stirn. Jane mochte ja seinen Antrag kurzerhand abgewiesen haben, dennoch hatte er den tiefen Wunsch, sie zu beschützen.
    „Das ist nicht nötig, Arabella“, versicherte Jane ihr. „Im Gegenteil, ich glaube, Sie würden einiges besser verstehen, wenn Sie blieben“, fügte sie mit einem flüchtigen Blick auf Hawk hinzu.
    Was sollte dieser Blick ausdrücken? fragte sich Hawk. Furcht vielleicht. Aber was noch?
    Whitney schien nur mit Mühe die Fassung zu bewahren, doch dann sagte er ruhig: „Zuerst muss ich Ihnen etwas über Gwendoline Simmons erzählen – über ihre Besessenheit. Von mir, fürchte ich.“ Er verzog das Gesicht, als Jane ihn verwundert ansah. „Ich war Anfang zwanzig, als sie ihre erste Saison in London begann. Und ich war recht selbstgefällig, fürchte ich. Ließ mich auf diskrete

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