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Historical My Lady Spezial Band 1 (German Edition)

Historical My Lady Spezial Band 1 (German Edition)

Titel: Historical My Lady Spezial Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer
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Affären mit verheirateten Damen ein und flirtete auf skandalöse Weise mit allen Debütantinnen.“ Er schüttelte betrübt den Kopf. „Ich war ausgesprochen eingebildet, Jane.“
    „Sie waren ledig, eine gute Partie und jung, Mylord“, beschwichtigte sie ihn.
    „Das ist keine Entschuldigung.“ Er atmete tief durch. „Gwendoline Simmons nahm mein Interesse zu ernst, verstehen Sie, und sah sich schon als meine künftige Countess. Natürlich waren meine Absichten ihr gegenüber keinesfalls ernst. Ich spielte nur mit ihr. Probierte sozusagen meine Verführungskünste an ihr aus. Allerdings wurde Gwendolines Liebe für mich allmählich sehr … erdrückend. Wo ich auch war, sie schien immer in meiner Nähe zu sein – direkt an meiner Seite sozusagen, mit ihrem affektierten Lächeln, ihren aufdringlichen Flirtversuchen, bis sie mir mehr als nur lästig wurde. Am Ende musste ich grausam werden, schon um ihretwillen.“ Er zuckte mit den Schultern. „Sie nahm meine Zurückweisung nicht besonders gut auf.“
    „Das kann ich mir vorstellen.“ Jane kannte Lady Sulbys unersättlichen, berechnenden Charakter nur zu gut und ahnte, wie sehr sie dem Earl das Leben zur Hölle gemacht haben musste.
    Whitney presste kurz die Lippen zusammen. „Da bin ich sicher, Jane. Leider missbilligte mein Vater mein leichtfertiges Leben und verlangte, dass ich mir eine Frau wählte und Vernunft annahm. Damit ich dem Titel eines Earls, den ich eines Tages erben würde, gerecht wurde.“
    „Und taten Sie es?“, fragte Jane atemlos.
    Er nickte. „Ich sah mich ohne besonderes Interesse unter den Debütantinnen jener Saison um und suchte das Mädchen aus, das mir die wenigsten Unannehmlichkeiten bereiten würde, wie ich meinte. Keine schöne Geschichte, was, Jane?“, sagte er voller Selbstekel.
    „Keine, auf die Sie stolz sein können, Mylord.“
    Er lachte kurz auf. „Jetzt weiß ich, dass Sie wirklich Janettes Tochter sind! Sie sagte genau dasselbe, als ich ihr verriet, warum ich Beatrice zur Frau genommen hatte.“ Er seufzte. „Gwendoline kehrte nach Norfolk zurück, und erst ein paar Jahre später tauchte sie wieder in der Londoner Gesellschaft auf – als Lady Sulby und Anstandsdame ihrer jungen Schwägerin.“ Seine Miene wurde finster. „Damals war ich bereits verheiratet und hatte einen kleinen Sohn. Was danach geschah, erfüllt mich nicht mit Stolz, Jane.“ Er schüttelte den Kopf. „Aber ich warf nur einen einzigen Blick auf Janette und war verloren! Sie war so wunderschön mit ihrem herrlichen roten Haar und den smaragdgrünen Augen. Ihre Lebhaftigkeit, ihre Lebensfreude rissen jeden mit, der mit ihr zusammenkam. Ich fühlte mich auf eine Weise zu ihr hingezogen, die ich noch nie zuvor erlebt hatte. Und zu meiner eigenen Verwunderung empfand sie auch etwas für mich. Wochenlang versuchten wir, unsere Gefühle füreinander zu leugnen, dagegen anzukämpfen. Aber es war unmöglich. Je öfter wir uns begegneten, desto stärker wurde unsere Liebe. Wir waren wie zwei Hälften eines Ganzen, die sich plötzlich gefunden hatten. Und sich dem widersetzen … Wir konnten es einfach nicht, Jane.“ Er stöhnte leise auf. „Sie wurde meine Geliebte …“
    „Warten Sie, Mylord!“, rief Jane atemlos. „Wollen Sie damit sagen …“ Sie schluckte mühsam. „Janette war Sir Barnabys Schwester?“
    „Seine Halbschwester aus der zweiten Ehe seines Vaters.“ Er sah sie erstaunt an. „Aber das müssen Sie doch gewusst haben, Jane? Sagten Sie nicht, Sir Barnaby sei seit dem Tod Ihres Vaters Ihr Vormund gewesen?“
    Das hatte sie gesagt. Und in all diesen Jahren hatte sie geglaubt – hatte man sie in dem Glauben gelassen –, dass sie lediglich eine verarmte entfernte Verwandte der Sulbys sei. Jemand, den man ihnen aufgezwungen hatte und den sie nur deswegen in ihrem Haushalt aufgenommen hatten, weil sie nirgendwo sonst hingehen konnte, sie niemand sonst haben wollte …
    Doch in Wirklichkeit war Sir Barnaby ihr Onkel? Ein Blutsverwandter? Janettes älterer Halbbruder?
    „Trinken Sie etwas, Jane.“
    Sie sah den Duke, der plötzlich vor ihr stand, wie betäubt an und nahm ein Glas von ihm entgegen, das Brandy zu enthalten schien. Das Mitgefühl in seinen Augen zeigte ihr, dass auch er begriffen hatte, welcher Täuschung man sie all die Jahre ausgesetzt hatte. Und er empfand Mitleid für sie.
    Zuerst Pflichtgefühl.
    Und jetzt Mitleid.
    Jane wollte weder das eine noch das andere von ihm. Und sie war sicher, dass er ihr nicht

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