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Historical My Lady Spezial Band 1 (German Edition)

Historical My Lady Spezial Band 1 (German Edition)

Titel: Historical My Lady Spezial Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer
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Stourbridge, keinen Augenblick gezögert, diesen Antrag zurückzuweisen!
    „Ich werde mich hier nur kurz aufhalten, denn wir befinden uns eigentlich auf dem Weg nach London“, fuhr Carlyne leichthin fort. „Zur Saison. Zumindest war das unsere Absicht. Die verflixte Kutsche hat Probleme mit einem Rad. Aber ich sollte Sie nicht so lange aufhalten. Sie sind offensichtlich ganz nass, und Ihnen muss kalt sein.“ Verwundert betrachtete er St Claires tropfnassen Mantel. „Sie reisen doch nicht etwa zu Pferd?“
    Lucian verzog das Gesicht. „Es war noch gutes Wetter, als ich London vor zwei Tagen verließ.“ Nachdem er während des Krieges tagelang, manchmal wochenlang im Sattel verbracht hatte, bereitete ihm ein englischer Frühlingsregen eigentlich kaum Beschwerden.
    „So ist das englische Wetter eben, was?“ Der Duke lächelte. „Sie sind auf dem Weg zu Ihrem Bruder und der Familie in Gloucestershire, nicht wahr?“
    „So ist es, Sir.“
    „Die Herberge hier ist eher mäßig, fürchte ich“, vertraute der Duke ihm an. „Allerdings hat man mir zuverlässig versichert, dass die ausgezeichneten Mahlzeiten für alle Unannehmlichkeiten entschädigen. Leisten Sie uns Gesellschaft, sobald Sie sich ein Zimmer genommen und aus den nassen Sachen heraus sind.“
    „Ich habe nicht die angemessene Kleidung dabei, Sir, um in Gesellschaft zu speisen …“
    „Unsinn. Versprechen Sie mir, dass Sie kommen, St Claire. Ich bin überzeugt, dass die Damen erleichtert sein werden, bei Tisch nicht nur mit einem mürrischen alten Mann und dessen rüpelhaftem Bruder vorliebnehmen zu müssen.“
    Damen? Also war außer der Duchess mindestens eine weitere Dame anwesend. Und der „rüpelhafte“ Bruder musste Lord Francis Wynter sein, der jüngste der drei Wynter-Brüder – ein junger Mann, den er seit vielen Jahren kannte und den er für ausgesprochen aufgeblasen und selbstherrlich hielt.
    Doch die Höflichkeit verlangte, dass er die großzügige Einladung annahm. „In dem Fall wäre es mir eine Ehre, Euer Gnaden“, sagte er steif. „Wenn Sie mir nur eine halbe Stunde erlauben wollen, um meine Erscheinung gesellschaftsfähig zu machen.“
    „Selbstverständlich, mein Junge“, meinte Carlyne zufrieden. „Ich bin sicher, meine Frau wird alles über Ihren Bruder und seine entzückende junge Gattin erfahren wollen.“
    Lucian hingegen war ebenso sicher, sein Bruder Hawk würde es nicht sehr zu schätzen wissen, wenn man in einer öffentlichen Poststation oder anderswo über seine geliebte Jane sprach.
    „Glaube mir, meine liebe Grace, du wirst St Claire überaus unterhaltsam finden.“ Ihr Onkel, der Duke of Carlyne, zwinkerte ihr zuversichtlich zu. „Die meisten unverheirateten jungen Damen des ton finden seine dunkle, melancholische Erscheinung überaus anziehend. Einige der verheirateten Damen ebenfalls – nicht wahr, meine Liebe?“ Er lächelte seiner Gattin amüsiert zu.
    „Ich weiß nicht im Geringsten, was du meinst, Carlyne.“ Die Duchess, eine pummelige, matronenhafte Frau, noch immer ebenso verliebt in ihren Gatten, wie er von ihr bezaubert war, bedachte ihn mit einem Stirnrunzeln. „Noch scheint es mir das richtige Thema vor einer zartfühlenden jungen Dame wie Grace zu sein.“
    „Gewiss nicht“, stimmte Lord Francis Wynter kühl bei. „Tatsächlich bin ich mir nicht so sicher, George, dass es eine kluge Entscheidung war, St Claire zum Dinner einzuladen. Immerhin sind zwei Damen anwesend.“
    „Sei kein so aufgeblasener Esel, Francis. Oh, entschuldigt, meine Lieben“, wandte er sich sofort zerknirscht an seine Frau und Grace. „Aber St Claire hat das Recht, sich ein wenig die Hörner abzustoßen“, verteidigte er den jungen Mann. „Du solltest nicht vergessen, Francis, dass St Claire ein Kriegsheld ist – ganz besonders in jener letzten blutigen Schlacht bei Waterloo hat er größten Mut bewiesen.“
    Grace sah, wie Francis erröten vor Unmut. Sicher gefiel es ihm nicht, daran erinnert zu werden, dass er nicht an diesem Krieg teilgenommen hatte, obwohl er der jüngste Sohn war – noch dazu einem Krieg, in dem sein einziger Neffe sein junges Leben verloren hatte.
    Allerdings teilte Grace Francis’ Zweifel, ob Lord Lucian St Claire wirklich die beste Gesellschaft bei Dinner wäre, nach allem, was ihr Onkel und ihre Tante angedeutet hatten. Aber sie hätte es um nichts in der Welt zugegeben, denn nichts ärgerte sie so sehr wie die besitzergreifende Art, die Francis Wynter ihr gegenüber in

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