Historical Mylady Spezial Band 2
auch daran gedacht, wie ich hoffe, dass meine erste Frau kaum einen Monat nach unserer Heirat ‚passenderweise‘ – waren das nicht Ihre Worte? – gestorben ist und mich zum reichen Witwer gemacht hat?“, erinnerte er sie grimmig.
Arabella spürte, wie ihr das Blut aus dem Gesicht wich. Natürlich hatte sie nicht vergessen, dass seine erste Frau vor einem Jahr bei einem Jagdunfall ums Leben gekommen war, und das nur wenige Wochen nachdem sie Darius geheiratet hatte. Und sie wusste auch von den Gerüchten, die im ton um diesen plötzlichen Tod kursierten.
Gerüchte, die sie Darius gegenüber erst gestern Abend erwähnt hatte!
Allerdings war sie sicher, dass er dieses Thema nur deswegen wieder aufbrachte, weil er sie dazu bringen wollte, seinen Antrag abzulehnen. Sie musterte ihn eindringlich. „Ich weiß nichts von den Familienverhältnissen Ihrer ersten Frau, aber meine Brüder, Lucian eingeschlossen, würden sehr hart mit Ihnen umgehen, sollte mir irgendetwas … Seltsames zustoßen“, entgegnete sie entschieden.
Wieder musste Darius sie bewundern. Ob sie diese Gerüchte glaubte oder nicht, sie hatte ganz offensichtlich nicht die Absicht, sich deswegen von ihrem Entschluss abbringen zu lassen. „Sie hoffen also, mit anderen Worten, dass meine Angst vor einer Vergeltung durch Ihre Brüder mich von eventuellen Mordabsichten abhalten wird?“
„Genau“, erwiderte sie kühl.
Darius schüttelte amüsiert den Kopf. „Allerdings würde diese Vergeltung Ihnen keine große Freude verschaffen, wenn Sie tot sind, oder?“
Sie lächelte unbekümmert. „Glauben Sie mir, wenn ich davon ausgehen kann, dass Hawk, Lucian und Sebastian Sie sofort zum Teufel schicken würden, wäre mir das eine unermesslich große Freude!“
„Und wenn ich zugeben würde, dass ich tatsächlich für den frühen Tod meiner Frau verantwortlich bin?“, sagte er herausfordernd.
Arabella hielt erschrocken den Atem an. „Warum sollten Sie so etwas tun?“, fragte sie schließlich leise.
„Vielleicht, weil es die Wahrheit ist?“
Sie runzelte die Stirn. „Ich glaube vielmehr, Sie wollen mich erschrecken.“
„Und? Ist es mir gelungen?“
„Nein“, sagte sie schnippisch. „Wenn Sie jetzt endlich damit fertig sind, Ihre Bedenken zu äußern …“
„Ich habe noch gar nicht damit angefangen“, unterbrach er sie heftig. „Das erste ist, dass ich keine Frau gebrauchen kann. Weder jetzt noch in absehbarer Zukunft.“
Sie blinzelte verwirrt. „Gestern Abend erwähnten Sie die Notwendigkeit, einen Erben zu zeugen.“
„Was genauso gut in zehn Jahren geschehen kann oder in zwanzig. Arabella, haben Sie wirklich bedacht, was es bedeutet, meine Frau zu werden?“, fügte er ungeduldig hinzu. „Ich bin ein Mann, den der Großteil des ton für völlig inakzeptabel hält. Dass man mich überall empfängt, liegt an einem Titel, den ich niemals hätte erhalten dürfen.“ Seine Miene verfinsterte sich. „Den ich nicht geerbt hätte, wenn mein Bruder nicht plötzlich gestorben und sein legitimer Erbe, mein Neffe Simon, nicht vorher schon in der Schlacht bei Waterloo gefallen wäre.“
Sicher, Arabella hatte diese Dinge bedacht in all den schlaflosen Stunden der vergangenen Nacht. Aber am Ende hatte nichts davon Bedeutung gehabt im Vergleich zu ihrem unerklärlichen Verlangen, die Frau dieses Mannes zu werden.
Unerklärlich, weil sie sich weigerte, in ihrem Herzen nach der Ursache für diese rätselhafte Sehnsucht zu suchen …
„In diesem Fall kann die Ehe mit einer St Claire ihre neue, wenn auch noch unsichere Achtbarkeit vor den Augen der Welt nur festigen!“
Darius erkannte es an ihrem sturen Blick, an einem feinen Zug ihrer aufregenden Lippen. Arabella würde sich nicht von ihrer Entscheidung abbringen lassen. Sie war entschlossen, seine Frau zu werden, ob er es wünschte oder nicht.
Und das tat er ganz gewiss nicht.
Wenn auch nicht aus den Gründen, die er ihr bisher genannt hatte …
Er bewunderte Arabella St Claire und begehrte sie. Er hätte vor achtzehn Monaten nicht um sie angehalten, wenn es nicht so wäre. Allerdings hatte sie ihn damals leichten Herzens abgewiesen, als er noch ein mittelloser Niemand ohne Titel gewesen war.
Er ging in zwei langen Schritten auf sie zu und packte sie an den Oberarmen, ohne sich um ihr erschrockenes Aufkeuchen zu kümmern. „Ich rate Ihnen, überlegen Sie sich genau, was Sie da tun, Arabella“, fuhr er sie an.
Sie schluckte mühsam. „Was meinen Sie?“
„Ich bin es
Weitere Kostenlose Bücher