Historical Mylady Spezial Band 2
gewohnt, zu tun, was mir gefällt. Ich gehe hin, wohin ich will, wann immer ich will. Ein Umstand, den ich nicht zu ändern gedenke, nur weil ich eine Frau habe.“
Arabella sah ihn einen Moment lang fassungslos an. „Sie geben zu, noch bevor wir verheiratet sind, dass Sie beabsichtigen, Ihre Affären fortzuführen? Dass Sie vielleicht sogar zurzeit eine Geliebte haben, die Sie weiterhin aufsuchen werden?“
Fast hätte Darius über die Albernheit ihrer Fragen gelacht. Vor allem weil es schon seit geraumer Zeit keine Frauen in seinem Leben gegeben hatte, weder in einer festen Affäre noch auf sonst eine Art. Die kurze Zeit als Ehemann hatte ihm gezeigt, wie unklug es war, mit irgendeiner Frau eine intime Beziehung einzugehen. Wie gefährlich es für sie sein würde!
Er musterte Arabella nachdenklich. Sie war so jung. So schön und unbeschreiblich begehrenswert …
Plötzlich erkannte er, wie er die allzu entschlossene Arabella von ihrem Vorhaben abbringen konnte. Er musste ihr nur auf unbarmherzige Weise zeigen, was für ein ausgesprochen unpassender Ehemann sie erwartete. Dann würde sie schon früh genug in die sichere Umarmung ihrer drei allzu fürsorglichen Brüder zurücklaufen.
Oh ja, Darius wusste genau, wie er dieses Ziel erreichen konnte. Allerdings wusste er auch, dass er danach jede Hoffnung auf Arabella aufgeben müsste. Sie würde sich abgewiesen fühlen und in ihrer Dickköpfigkeit den nächstbesten Bewerber akzeptieren, der um ihre Hand anhielt. Doch dann wäre sie für immer für Darius verloren.
Zwar war es zurzeit äußerst ungünstig und riskant für Darius, Arabella zu heiraten, aber die Vorstellung, sie nie heiraten zu können, erschien ihm sehr viel unerträglicher als die ihm aufgezwungene Verlobung – obwohl er wusste, dass sie ihn nur haben wollte, weil er der wohlhabende Duke of Carlyne war.
„Ich rechne nicht damit, eine Geliebte zu brauchen, sobald wir erst einmal verheiratet sind, Arabella. Sie werden sich doch gewiss um meine Gelüste kümmern. Welcher Art diese auch sein mögen.“
Arabella erschauerte unter seinen unerbittlichen Worten, der ausdruckslosen Miene, den fest zusammengepressten Lippen. Es war das Gesicht eines Mannes, dessen starker Wille sich niemals beugen lassen würde. Besonders nicht von der Frau, die ihm aufgezwungen wurde.
Jede andere Frau hätte jetzt Angst vor ihm empfunden, Arabella war allerdings nur noch entschlossener, den Mann zu entdecken, der hinter dieser hochmütigen Fassade steckte.
Wenn Hawk und Lucian, ebenfalls abweisend und zynisch, nicht ihre Brüder gewesen wären, hätte Arabella vielleicht geglaubt, dass Darius Wynter nicht mehr war, als er zu erkennen gab. Aber als ihre verwöhnte, verhätschelte kleine Schwester hatte sie erfahren, wie sehr auch augenscheinlich kühle Männer zu tiefen, ja stürmischen Gefühlen fähig waren. Ihre drei Brüder waren schließlich unsterblich in ihre Frauen verliebt.
Hoffte sie etwa, Darius würde sich in sie verlieben, sobald sie verheiratet waren?
Arabella unterdrückte ein ungläubiges Stöhnen. Hatte sie etwa Gefühle für Darius, die sie sich selbst nicht eingestand?
Leicht amüsiert beobachtete Darius ihre Reaktion. „Meine körperlichen Bedürfnisse sind nicht wirklich so verdorben, wie der ton die Welt gerne glauben lässt.“ Er lächelte neckend. „Ich kann Ihnen zumindest versichern, dass Sie es weder mit Peitschen noch mit Ketten zu tun haben werden.“
„Peitschen und Ketten?“, stieß sie atemlos hervor.
Ihre Antwort erinnerte Darius mehr als alles andere daran, wie unschuldig sie doch trotz ihrer großspurigen Behauptungen von gestern Abend in Wirklichkeit war. „Ich bin davon überzeugt, dass Sie sehr schnell lernen werden, meine ganz herkömmlichen sinnlichen Wünsche zu befriedigen, Arabella.“
Sie schluckte mühsam, reckte dann aber stolz das Kinn. „Wie Sie zweifellos auch meine Wünsche befriedigen werden?“
Was für eine kleine Hexe, was für ein Teufelsweib! Obwohl ihr das Thema ganz offensichtlich Angst machte, ließ sie sich nicht einschüchtern. „Auf diesen Bereich des ehelichen Lebens freue ich mich bereits über alle Maßen“, raunte er zustimmend.
Ihr Blick heftete sich herausfordernd auf ihn. „Ich würde eine längere Verlobungszeit vorziehen, damit wir uns erst besser miteinander bekannt machen können, bevor …“
„Nein.“
„Nein?“, wiederholte sie unsicher.
Er betrachtete sie unter halb gesenkten Lidern. „Nein. Wenn wir überhaupt
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