Historical Mylady Spezial Band 2
heiraten, dann muss es sofort sein.“
„Aber … Warum?“, rief sie verblüfft.
Eigentlich hatte sie sich vorgestellt, die Wintermonate als Darius’ Verlobte zu verbringen, bis sie dann im kommenden Frühling oder Sommer heiraten würden. Sechs, vielleicht sogar neun Monate, in denen sie sich necken und herausfordern konnten, wenn es sein musste, bevor sie dazu übergehen konnten, die Ehe wirklich zu vollziehen.
Doch seine unnachgiebige Miene zeigte ihr, dass er sich niemals damit einverstanden erklären würde. „Es liegt bei Ihnen, Arabella. Entweder heiraten wir nächste Woche mit einer gesonderten Genehmigung, oder wir heiraten überhaupt nicht.“
Nächste Woche? War er von Sinnen?
Arabella riss sich von ihm los und wich einige Schritte zurück. „Ich kann unmöglich bis nächste Woche eine Hochzeit vorbereiten!“
„Ich sehe nicht ein, wieso nicht“, meinte er nur ungerührt. „Die Genehmigung sollte kein Problem darstellen. Ihre Familie und der Großteil der Gesellschaft haben sich bereits in der Stadt versammelt, um an der gestrigen Hochzeit Ihres Bruders teilzunehmen. Und Hawks Frau hat bewiesen, dass sie sehr wohl fähig ist, in kürzester Zeit einen Hochzeitsempfang zu organisieren. Meiner Meinung nach ist eine Woche mehr als genug für Sie, sich ein Brautkleid anfertigen zu lassen.“
Seiner Meinung nach vielleicht, aber für Arabella war die Vorstellung nicht nur unzumutbar, sondern sogar erschreckend.
„Warum diese Eile, Darius?“, fragte sie so gelassen wie möglich. „Gewiss, die Situation ist uns im Grunde aufgezwungen worden – durch unser eigenes unbedachtes Verhalten, aber wir beide wissen, dass nicht wirklich ein Grund für eine überstürzte Hochzeit besteht.“ Das Blut stieg ihr in die Wangen, als sie sich an die intimen Liebkosungen erinnerte, die sie einander am vorigen Abend geschenkt hatten.
Darius empfand plötzliches Mitleid mit Arabella. Denn obwohl sie eine St Claire war und über eine fast ebenso große Arroganz verfügte wie ihre Brüder, war sie erst neunzehn Jahre alt und für ihr Alter besonders unschuldig.
Im Grunde wünschte er, er könnte ihr die lange Verlobungszeit zugestehen, die sie so offensichtlich verlangte – zweifellos nur, um ihn in den langen Monaten in Versuchung zu führen und zu quälen, die kleine Hexe! Leider wagte er es nicht, sie für längere Zeit ohne seinen Schutz zu lassen, sobald die Öffentlichkeit von ihrer Verlobung erfuhr.
Er durfte es nicht wagen.
„Nächste Woche, Arabella. Sonst gibt es keine Hochzeit.“
Nachdenklich sah sie ihn an. Seine ganze Haltung ließ sie in keinem Zweifel, dass er es ernst meinte. Sie atmete tief ein. „Nun gut, Darius. Ich werde Hawk mitteilen, dass wir beschlossen haben, in der nächsten Woche so bald wie möglich zu heiraten.“
„Nein, ich werde es Ihrem Bruder mitteilen, Arabella“, sagte Darius entschieden. „So wie es mein Recht ist als Ihr zukünftiger Gatte.“ Er hob spöttisch eine Augenbraue.
Mühsam unterdrückte Arabella den Einspruch, der ihr auf der Zunge lag. Jetzt war erst einmal Zurückhaltung angesagt. Nach der Hochzeit würde es sicher noch genügend Gelegenheiten geben, so viele sie nur wollte, um ihm zu zeigen, dass sie nicht vorhatte, ihm eine sanftmütige, gehorsame Gattin vorzuspielen …
4. KAPITEL
E s ist noch immer nicht zu spät, deine Meinung zu ändern, Arabella, falls du auch nur den geringsten Zweifel wegen Carlyne hegen solltest.“
Hawk stand an der Tür zu ihrem Schlafzimmer. Er war vornehm gekleidet für die Hochzeit, die ihnen bevorstand. Die übrigen Familienmitglieder waren bereits auf dem Weg zur St George’s Church am Hanover Square, aber als ältester Bruder würde Hawk mit ihr in der Brautkutsche fahren, sie danach zum Altar geleiten und der Obhut ihres zukünftigen Gatten übergeben.
Darius Wynters Obhut.
Mühsam unterdrückte Arabella ein Gefühl der Unruhe und schenkte ihrem Bruder ein zuversichtliches Lächeln. „Ich habe keine Zweifel, Hawk.“
Die letzte Woche war in einem Wirbel hektischer Vorbereitungen vorbeigerauscht. Arabella war keinen einzigen Moment allein gewesen. Sie hatte die Schneiderin besucht, um sich die elfenbeinfarbene Seide für ihr Brautkleid und die übrige Ausstattung anpassen zu lassen, Blumen ausgesucht und mit Janes Hilfe das Menü für die Hochzeitsfeier zusammengestellt.
Ihr war keine Zeit geblieben, um ihre Entscheidung zu bereuen oder auch nur darüber nachzudenken, und auch Darius hatte sie kaum zu
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