Historical Mylady Spezial Band 2
aufgewachsen und kannte zumindest die grundlegenden Eigenschaften eines männlichen Körpers. In diesem Moment spürte sie sehr deutlich, was ihr entgehen würde, so unmissverständlich, wie Darius Wynter sie an sich drückte. Seine Nähe war eine ungeahnt sinnliche Qual…
Die Knie wurden ihr weich, ihre Brüste drängten sich an ihr Mieder. Sie spürte, wie ihre Handflächen feucht wurden, und heiße Röte stieg ihr in die Wangen, während sie sich verlegen umsah.
Zu ihrem Glück herrschte ein solches Gedränge auf der Hochzeit ihres Bruders Sebastian mit seiner geliebten Juliet, dass niemand – weder ihre Brüder noch deren Frauen und nicht einmal ihre vielen Tanten und Onkel und zahlreichen Cousins – die übermäßige Vertraulichkeit des Dukes bemerkt zu haben schien.
Trotzig wandte sie sich ihm wieder zu. „Eine Frau braucht doch sicher nicht zu heiraten, um solche … Intimitäten genießen zu können?“ In der Hoffnung, ihn schockiert zu haben, sah sie herausfordernd zu ihm auf.
Der Duke kniff nachdenklich die Augen zusammen. „Vielleicht haben Sie es ja schon getan?“
Selbstverständlich hatte sie es nicht getan. Zwar hatte sie noch keinen Mann gefunden, der sie genügend interessierte, dass sie ihn heiraten würde, aber sich ihrem Gatten in der Hochzeitsnacht anders als unschuldig und unberührt zu schenken, würde den schrecklichsten Skandal heraufbeschwören. Außerdem würden ihre drei überaus fürsorglichen Brüder es niemals zulassen.
Trotzdem hielt sie eine solch herausfordernd spöttische Bemerkung von einem Mann, der immerhin so alt war wie ihr ältester Bruder Hawk, für ausgesprochen unverschämt. Ein einunddreißigjähriger Mann sollte es wirklich besser wissen!
„Vielleicht …“, meinte sie geheimnisvoll.
Er verzog den attraktiven Mund zu einem geringschätzigen Lächeln. „Warum fällt es mir bloß so schwer, das zu glauben, Lady Arabella?“
Entrüstet hob sie das Kinn. „Nennen Sie mich eine Lügnerin, Euer Gnaden?“
„Ja, ich denke, genau das tue ich“, entgegnete er ungerührt.
Arabella St Claire war wirklich ein unberechenbares kleines Ding, musste er insgeheim voller Bewunderung zugeben. Und sie schien sich nicht bewusst zu sein, dass sie mit dem Feuer spielte, wenn sie sich ausgerechnet dem Mann gegenüber auf diese kokette Weise benahm, dessen Antrag sie vor einem Jahr zurückgewiesen hatte.
Sie hielt sich aufrecht, beinahe anzüglich aufrecht, sodass ihre vollen Brüste sich herausfordernd gegen seine Brust zu drängen schienen.
„Ich lüge nicht, Euer Gnaden.“
Er hob träge eine Braue und schaute sie neckend an. „Beweisen Sie es.“
Verblüfft sah sie ihn an. „Verzeihung?“
Es war, als wären sie die einzigen Menschen im Ballsaal, als er Arabella unter halb gesenkten Lidern musterte. Erwartungsvolle Spannung erfüllte den Raum. Darius bemerkte, wie blass Arabella plötzlich war. Die rebellische Aufsässigkeit von eben war schockierter Unsicherheit gewichen. „Ich fordere Sie lediglich dazu auf, Ihre Behauptung zu beweisen, Arabella“, wiederholte er leise.
„Ich … aber … wie soll ich das denn tun, Euer Gnaden?“
Mühsam unterdrückte er ein Lächeln. „Es gibt doch wohl nur einen Weg, wie eine Frau ihre … Erfahrung auf dem Gebiet körperlicher Intimität unter Beweis stellen könnte, oder?“
Arabella starrte Darius Wynter ungläubig an. Er konnte doch unmöglich von ihr verlangen …
Und doch tat er es!
Seine Absicht war unbestreitbar. Sie lag offen in seiner Miene, im dreisten Blick seiner Augen, in seinem zynischen Lächeln.
Darius Wynter, der Duke of Carlyne, forderte sie ganz offen auf, sich auf eine intime Eskapade mit ihm einzulassen!
Wild schlug ihr das Herz bis zum Hals bei der bloßen Vorstellung, den großen, muskulösen Körper dieses Mannes nackt an ihrem zu spüren – jene breiten Schultern, die harte Brust, die langen, starken Schenkel, seine …
„Seien Sie versichert, Sir, dass der berüchtigte Darius Wynter der allerletzte Mann wäre, mit dem ich mich auf intime Weise einlassen könnte“, fuhr sie ihn mit der festen Absicht an, ihn zu kränken.
Hochmütig blickte er auf sie herab. „Ach, ist das so?“, erwiderte er kühl.
Sie nickte. „Sie sind offenbar wirklich der Wüstling, für den alle Sie halten. Ein Verführer und Schurke. Ein Mann, der wegen des Geldes geheiratet hat und verdächtigerweise nur einen Monat später zum Witwer wurde.“
„Verdächtigerweise?“ Seine Stimme klang gefährlich
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