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Historical Platin Band 04

Historical Platin Band 04

Titel: Historical Platin Band 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: THERESA MICHAELS MERLINE LOVELACE MARGARET MOORE
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sich. Ein schwacher Lichtstrahl fiel auf Meradyce, die sofort erschrocken stehen blieb. Der Lichtstrahl erlosch gleich wieder, als sich die Tür schloss.
    „Meradyce?“, rief jemand ganz leise.
    Beinahe hätte sie einen glücklichen Freudenschrei ausgestoßen, doch sie beherrschte sich, rannte voran und zog Endredi in die Schatten. Obwohl sie zu gern erfahren hätte, wie das Mädchen davongekommen war, legte sie sich selbst den Finger auf die Lippen. Dies war weder der richtige Zeitpunkt noch der richtige Ort für Erläuterungen; sie mussten so schnell wie möglich die anderen erreichen.
    Zusammen kletterten sie über den Wall und blieben in der Nähe des Schuppens stehen. Die Wachleute unterhielten sich noch immer miteinander. Meradyce nahm Endredi bei der Hand und rannte mit ihr zu dem Wäldchen und dann zum Fluss hinunter. Zwar schien der Mond, doch der Himmel war beinahe vollständig bezogen.
    Als sie das Ufer fast erreicht hatten, fasste jemand Meradyce beim Arm. „Ich bin’s, Gunnhild. Du hast Endredi!“
    „Ja. Habt ihr schon feststellen können, ob sich Wachen auf dem Schiff befinden?“
    „Ja, zwei Mann. Einer vorn, einer achtern“, antwortete Reinhild leise.
    „Wir besitzen nur eine einzige Waffe.“ Meradyce dachte nach.
    Mit einem kleinen Messer war gegen zwei Männer nur wenig auszurichten.
    „Ich übernehme einen, du den anderen“, erklärte Endredi. Ihre Stimme klang leise, doch entschlossen.
    „Wie stellst du dir das vor?“
    „So.“ Endredi hielt ein stabiles Holzscheit hoch. „Damit habe ich schon einem Sachsen eins über den Schädel gegeben.“
    Meradyce nickte lächelnd. „Wir werden an Bord klettern müssen, wenn sie uns einmal den Rücken drehen – falls sie das jemals tun.“
    „Ich stelle mich da drüben hin.“ Ilsa deutete auf eine Stelle am Ufer. „Ich werde sie ablenken.“ Sie sah Meradyce’ zweifelnde Miene. „Verlass dich auf mich. Ich will nämlich noch dringender von diesem stinkenden Sachsendorf fortkommen als du. Segelt nur nicht ohne mich ab!“
    Meradyce nickte. Sie glaubte, dass Ilsa tun würde, was sie gesagt hatte. Die Frauen setzten sich also in Bewegung, Meradyce und Endredi zum Schiff hin und Ilsa flussabwärts.
    Als Meradyce und Endredi das Schiff schon fast erreicht hatten, hörten sie es in einem Busch rascheln. Die Wachleute hatte das Geräusch ebenfalls gehört. Sie schauten sich um und gingen zusammen zum Bug. Geschwind liefen Meradyce und Endredi tief gebückt zur Laufplanke, während Ilsa am Ufer fortfuhr, die Büsche zu schütteln.
    „Wofür hältst du das?“, fragte der eine Sachse seinen Kameraden.
    „Jedenfalls gefällt es mir nicht“, antwortete der andere Wachmann.
    In diesem Augenblick sprangen Meradyce und Endredi von hinten auf die Männer zu. Das Mädchen schwang sein Holzscheit wie eine Streitaxt und schlug es dem einen Soldaten über den Schädel. Meradyce jagte dem anderen Mann ihr kleines Messer in die Seite. Sofort drehte er sich um und packte sie mit starken Händen. Bevor er jedoch schreien konnte, traf ihn ein Pfeil in die Kehle. Der Mann fiel tot zu Boden.
    Meradyce fuhr herum. Endredi konnte nur staunen.
    Den Bogen in der Hand, stand Adelar am Ufer.
     
     
     
     
     
     
     
     

20. KAPITEL
     
    Adelar ließ seinen Bogen sinken, drehte sich um und ging stumm zur Siedlung.
    Meradyce schaute ihm mit traurigem Blick noch einen Moment nach, bevor sie die Frauen und Kinder zum Schiff heranwinkte.
    Rasch und leise huschten sie an Bord; sogar die Kleinsten schienen zu spüren, dass sie keinen Lärm machen durften.
    Als Letzte folgte Ilsa. Sie sah die beiden Wächter auf den Planken liegen. „Wir müssen diese Sachsen vom Schiff schaffen“, flüsterte sie.
    Meradyce nickte, doch bevor sie selbst zufassen konnte, kam schon Reinhild heran. Sie und Ilsa hoben den einen an Armen und Beinen über die Bordwand und ließen ihn auf den Anleger fallen.
    Endredi und Meradyce wiederholten das mit dem anderen Soldaten.
    Plötzlich schrie Meradyce leise auf, denn sie fühlte einen scharfen Schmerz im Leib.
    „Setze dich hin und ruhe dich aus“, sagte Endredi.
    „Nein, nein. Mir fehlt nichts. Ich kann helfen …“
    „Du sollst dich hinsetzen!“
    Meradyce wollte aufs Neue widersprechen, doch Endredis Tonlage hatte ihr gesagt, dass sie damit nichts erreichen würde. Das Mädchen hatte sich genauso angehört wie Einar, wenn er Befehle erteilte.
    „Macht die Bugleinen los!“, rief Ilsa. „Wir müssen das Schiff drehen und es

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