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Historical Platin Band 04

Historical Platin Band 04

Titel: Historical Platin Band 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: THERESA MICHAELS MERLINE LOVELACE MARGARET MOORE
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schaute ihm hinterher, als er rasch den Schwertgurt ergriff und die Kammer verließ.
    Er strebte zum Rüsthaus, ließ sich von seinem Knappen in die Rüstung helfen und begab sich eilig in den Rittersaal.
    Barthélemy folgte ihm in gebührendem Abstand.
    In der Großen Halle hatten sich bereits mehrere Würdenträger um die Fürstin versammelt, darunter Monsieur Roland de Dinan, der Seneschall des Herzogs, ein im Krieg erprobter Bretone von gesetztem Wesen.
    „Baron de Brissac hat nur darauf gewartet, dass mein Gemahl sich auf dem Nordmeer befindet, um sich sogleich der Untreue seinem Lehnsherrn gegenüber schuldig zu machen!“, sagte Constance scharf. „Ihr hättet, nachdem er sich zum ersten Mal gegen ihn aufgelehnt hat, seinen Kopf zur Abschreckung über dem Burgtor von Brissac aufspießen sollen!“
    Richard erwies Constance de Bretagne die Ehre und schwieg. Er wusste zu gut, wie entschlossen sie war, ihr ererbtes Besitztum zu verteidigen, das die Grafen von Rennes, ihre Vorfahren, denen von Nantes abgenommen hatten.
    „Ich werde dafür sorgen, dass diese Unterlassung jetzt behoben wird“, versicherte Richard.
    „Ich will, dass keiner der Angehörigen des Sieur de Brissac den nächsten Vollmond erblickt“, ereiferte sich Constance. „Alle sollen durch das Beil zu Tode kommen!“
    Unbehaglich warf Richard dem Seneschall einen Blick zu.
    Roland zuckte leicht mit den Schultern und schüttelte sacht den Kopf.
    „Mit Verlaub, ich habe einen besseren Vorschlag, Eure Hoheit“, wandte Richard sich an die Herrin. „Monsieur de Brissac hat keinen Stammhalter, sondern nur Töchter. Wäre es nicht sinnvoller, sie Euch zunutze zu machen? Vermählt sie mit Eurem Gatten treu ergebenen Vasallen.“
    Verärgert schaute Constance ihn an und entgegnete erbost: „Ihr vergesst Eure Grenzen, Sieur! Hättet Ihr de Brissac im Gefecht getötet oder wäre er zum Tode verurteilt worden, wäre es nun nicht nötig, erneut gegen ihn zu Felde zu ziehen. Mein Gemahl war entschieden zu nachsichtig mit ihm!“
    „Der Grandseigneur war sich gewahr, Madame, dass die Todesstrafe für den Baron die anderen Aufständischen nur in ihrem Widerstand bestärkt hätte. Die Tatsache, dass viele von ihnen sich seinen Truppen kampflos ergaben, beweist die Richtigkeit seines Standpunktes. Auf diese Weise, Madame, wurde das Land weniger verwüstet, sodass die Erträge kaum geringer ausfallen werden.“
    Aufgebracht sah Constance den Statthalter des Herzogs an.
    Er hielt ihrem feindseligen Blick stand und wartete, wie so oft, darauf, dass sie sich beruhigte.
    „Ich bezweifele, dass mein Gemahl in weiser Voraussicht gehandelt hat“, äußerte sie schließlich mürrisch. „Im Allgemeinen ist er nicht so scharfsinnig.“
    Flüchtig schaute Richard zum Seneschall hinüber und sah ihn verhalten grinsen. Es geschah nicht zum ersten Mal, dass die Fürstin den Grandseigneur der Unbesonnenheit bezichtigte und leider damit nicht ganz unrecht hatte.
    „Ihr wart es, der meinen Gemahl zur Mäßigung bewog“, fuhr Constance fort und setzte kaum hörbar hinzu: „Und mich ebenfalls.“
    „Ich bemühe mich einzig und allein, Euch, hohe Frau, und Eurem Gemahl gut zu Diensten zu sein. Ich stehe tief in Eurer beider Schuld.“
    „Auch wir sind Euch sehr verbunden, Sieur“, erwiderte sie ehrlich. „Es hat mich gefreut zu hören, dass mein Gebieter Euch Madame de Trémont zur Gattin bestimmte. Dank ihres Wittums werdet Ihr imstande sein, Eure in England gelegene Burg wehrhafter zu machen.“
    „Gewiss, Madame“, stimmte Richard ihr zu.
    „Eure Gattin, Sire, ist eine angenehme Person“, stellte Constance mit huldvollem Lächeln fest.
    „Ich bin mit ihr zufrieden“, sagte Richard leicht ungeduldig, da es ihn drängte, die Beratung fortzusetzen. „Wenn Ihr gestattet, Herrin, würde ich Euch nun gern die Edlen benennen, die sich ohne größeren Zeitaufwand unter meinem Banner zusammenrufen lassen.“
    Constance nickte und lauschte den Namen der Barone und Grafen, die der Statthalter ihr nannte. Im Verbund mit dem Seneschall und den anderen anwesenden Würdenträgern wurde dann die gegen den Sieur de Brissac anzuwendende Strategie bestimmt.
    Die Morgensonne hatte sich schon beträchtlich über den Horizont erhoben, als Richard mit der Vorhut den Burghof verließ, durch die Stadt ritt und sich gen Nordosten hielt. Aus der Erwartung, den aufrührerischen Seigneur de Brissac stellen zu können, ehe dieser weitere Söldner um sich scharen konnte, hatte er den

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