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Historical Platin Band 04

Historical Platin Band 04

Titel: Historical Platin Band 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: THERESA MICHAELS MERLINE LOVELACE MARGARET MOORE
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festgehalten wird?“
    „Einmal hieß es, er sei in Balfour, doch als ich Monsieur Geoffroir darauf ansprach, zuckte er nur mit den Achseln. Vermutlich wollte er mir den Ort verschweigen, damit ich nicht imstande bin, die Freisetzung Eures Gatten anzuordnen.“
    Mellisynt schöpfte neue Hoffnung. Die Veste Balfour war nur eine Tagesreise von Rennes entfernt und lag in der Nähe von Trémont. „Würdet Ihr mir helfen, Madame, bei Monseigneur vorgelassen zu werden?“, fragte sie zögernd.
    „Was versprecht Ihr Euch davon, Dame Mellisynt? Er hat sich sehr verändert und ist nicht mehr der Mann, den ich einst geheiratet habe.“
    Das war Mellisynt gleich. Sie hatte nur den Wunsch, ihn zu bewegen, dem Gemahl die Freiheit zu gewähren.
    Constance sah ihren flehentlichen Blick auf sich gerichtet, seufzte und murmelte: „Ich werde sehen, was ich für Euch tun kann, Madame. Mein Herr wird heute Abend zurückerwartet. Ich will versuchen, dann für Euch eine Begegnung mit ihm herbeizuführen.“
    „Ich danke Euch, Madame“, erwiderte Mellisynt. Wissend, dass die Audienz beendet war, erhob sie sich, erwies der Fürstin die Ehre und zog sich zurück.
    Leise ächzend und schwerfällig begab sie sich in die Kemenate. Die Schmerzen im Rücken waren zunehmend stärker geworden und machten ihr arg zu schaffen. Zudem war die Fahrt über das Nordmeer, die sie gegen den Rat Ailmer de Swanleys und dessen Weibes unternommen hatte, sehr anstrengend gewesen. Sie hatte jedoch darauf bestanden, nach Rennes zu fahren, um sich nach all den vergeblichen Sendschreiben, den Gatten freizukaufen, persönlich bei Constance de Bretagne um seine Freilassung zu bemühen.
    Auch wenn sie die Strecke nach Rennes in einem Reisewagen zurückgelegt hatte, auf weichen Kissen sitzend, durch die Planen vor dem Wind geschützt, eskortiert von Bewaffneten, die unter dem Befehl des Hauptmannes ihres Gemahls standen, war der Transport über Land ein Albtraum gewesen. Sie war durchgerüttelt worden und hatte in ständiger Angst gelebt, das Kind verlieren zu können. Andererseits war sie entschlossen gewesen, alle Strapazen klaglos auf sich zu nehmen, um dem Gatten zur Freiheit zu verhelfen.
    Sie sehnte sich danach, ihn wiederzusehen, seine starken Arme um sich zu fühlen, sich ihm an die Brust schmiegen zu können. Sosehr sie es sich wünschte, ihm beiwohnen zu können, wusste sie doch, dass sie vorläufig auf das Zusammensein mit ihm verzichten musste, bis sie niedergekommen war. Stöhnend legte sie die Hände auf den gewölbten Leib, spürte das kleine Wesen sich regen und lächelte glücklich.
    Nadine betrat die Kemenate, hielt Ausschau nach Madame d’Edgemoor und sah sie, kostbar gewandet, auf einem Kasten sitzen. Rasch ging sie zu ihr und sagte: „Die Fürstin wünscht, dass Ihr Euch bei ihr einfindet. Sie beauftragte mich, Euch auszurichten, dass sie mit dem Bemerken, eine Angelegenheit von höchster Dringlichkeit besprechen zu müssen, bei ihrem Gemahl um eine Audienz nachgesucht hat. Indes werdet Ihr an ihrer Stelle zu ihm gehen.“
    Mellisynt nickte, erhob sich umständlich von der Truhe und folgte dem Kammerweib, das ihr mit einer Kerze den Weg entlang dem Korridor erhellte. Hie und da brannten in den eisernen, an den Mauern angebrachten Halterungen kleine Öllampen, deren Licht über die gewaltigen Quader zuckte, mit denen das Kastell erbaut worden war.
    Nadine schritt an den Wächtern vorbei, die den Zugang zu herzoglichen Gemächern bewachten, und geleitete Madame d’Edgemoor in den Vorraum. Er war schmucklos, hatte nur einen fein gemeißelten Kamin in der Mitte, dessen Rauchfang bis zu der blau und weiß abgesetzten Balkendecke reichte. Blankwaffen lehnten an den Wänden, und auf den in den Fensternischen eingelassenen Bänken saßen Soldaten beim Würfelspiel.
    „Monseigneur erwartet Madame“, teilte Nadine dem vor der Tür zur Schreibstube stehenden Lanzenträger mit.
    Mellisynt sah ihn sie neugierig mustern und war froh, dass sie einen stattlichen Eindruck machte. Sie hatte sich in der Hoffnung, den Herzog sprechen zu können, herausgeputzt, eine lindgrüne Cotte angezogen und dazu eine fuchsbraune, gülden bestickte Sukni gewählt. Ein schmaler, mit edlen Steinen besetzter Reif Schapel hielt den Schleier; als Schmuck trug sie die prächtige, ihr vom Gatten geschenkte Fibel sowie die herrliche Kette.
    Der Lanzenträger verbeugte sich und machte die Pforte auf.
    Nadine trat beiseite und ließ Madame d’Edgemoor eintreten.
    Gemessenen

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