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Historical Platin Band 04

Historical Platin Band 04

Titel: Historical Platin Band 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: THERESA MICHAELS MERLINE LOVELACE MARGARET MOORE
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17. KAPITEL
     
    Mellisynt hatte nicht gewagt, länger im herzoglichen Kastell zu Rennes zu verweilen. Aus Sorge, der Souverain könne, falls er sich nicht bereits der Veste Trémont bemächtigt hatte, nunmehr unverzüglich einen seiner Hauptleute mit einer großen bewaffneten Eskorte zur Fron entsenden und sie unter dessen Befehl stellen lassen, war sie noch in der Nacht mit ihrem Tross aufgebrochen. Auf der Reise nach Trémont hatte sie gebangt, sie könne zu spät eintreffen und den Zugang zur Burg durch die Mannen des Herzogs verwehrt vorfinden. Ungeachtet der schlechten Wege hatte sie Monsieur de Bressé angehalten, keine Rücksicht auf ihren Zustand zu nehmen und so schnell, wie das Gelände es erlaubte, gen Trémont zu ziehen.
    Der Tag ging bereits zur Neige, als der Reisewagen durch die Furt der Vilaine rollte und im Dämmerlicht die Türme und Mauern der Veste erkennbar wurden. Verbittert dachte Mellisynt daran, dass sie sich einst danach gesehnt hatte, diese Mauern hinter sich lassen zu können, frei zu sein und Mutter eines Kindes zu werden. Nun kehrte sie zurück und lief Gefahr, beides zu verlieren, die Freiheit und den Sprössling, den sie unter dem Herzen trug.
    Bang näherte sie sich dem ersten Tor und hoffte, es unbehelligt passieren zu können. Der Herold hielt an und bekundete den Wachen, wer Einzug in die Burg begehre. Sie gaben sofort den Weg frei, als sie den Namen der Burgherrin vernahmen, und Mellisynt war erleichtert, dass die Angst, Trémont könne bereits vom Kriegsvolk des Herzog gehalten werden, sich nicht bewahrheitete.
    Der Tross zog über die Brücke und hielt erneut vor dem Haupttor. Die Pforte wurde geöffnet, und ein Wächter trat heraus. Auch er wurde mit der Nachricht beschieden, die hohe Frau besuche ihren Witwensitz. Er blies ins Horn, und einen Moment später wurde das eisenbewehrte Portal weit aufgemacht. Der Tross ritt weiter, kam noch einmal zum Stehen und harrte aus, bis das Fallgitter im Wehrtor hochgezogen worden war.
    Endlich gelangte man in den Innenhof, wo sich mehr und mehr Neugierige einfanden. Mellisynt sah den Seneschall herbeieilen, und der Kämmerer trat aus der Tür des Herrschaftsturms. Lächelnd ließ sie sich von Monsieur de Bressé vom Wagen helfen und stützte sich auf seinen Arm, da sie sich vor Erschöpfung kaum auf den Beinen halten konnte.
    „Seid uns willkommen, Madame“, begrüßte Jerome sie freundlich und verneigte sich ehrerbietig. „Welche Überraschung! Warum habt Ihr Eure Ankunft nicht früher vermelden lassen?“
    „Ich war nicht sicher, ob ich herkommen würde“, antwortete Mellisynt ausweichend. „Es hat sich jedoch als notwendig erwiesen, mich hier einzufinden.“
    „Notwendig?“, wiederholte Jerome erstaunt. „Wieso, Madame?“
    „Ich muss dem Seigneur helfen“, antwortete sie entschlossen. „Bietet alle Waffenfähigen auf, die Ihr zur Verteidigung der Veste entbehren könnt.“
    „Ihr wollt gegen jemanden zu Felde ziehen, Madame?“ Betroffen schaute Jerome sie an. „Wann und wen gedenkt Ihr anzugreifen?“
    „Die Veste Balfour.“
    Betroffen schüttelte Jerome den Kopf und erwiderte: „Euer Vorhaben bedarf gründlicher Erwägungen, Madame. Balfour ist eine wehrhafte Höhenburg, die sich nicht mit einer Handvoll Männer erstürmen lässt. So Ihr gestattet, begleite ich Euch hinein, auf dass wir in Ruhe überlegen können, wie Eure Absicht sich in die Tat umsetzen lässt.“
    Mellisynt nickte, ging schwerfällig über den von Fackeln erhellten Hof und stieg ächzend die Treppe hinauf.
    Amrosine eilte zu ihr, erwies ihr die Ehre und half ihr im Rittersaal beim Platznehmen.
    Von Monsieur de Trasignies zusammengerufen, fanden sich die Hauptleute der Burgbesatzung in der Halle ein.
    Jerome erläuterte der Herrin, wie schlecht es um die Wehrkraft bestellt war. Zahlreiche Reisige und Fußsoldaten waren auf Geheiß des Lehnsherrn abgezogen und gewiss seinem Heer zugeteilt worden. „Es tut mir leid, Madame“, fügte er hinzu. „Natürlich konnte ich mich der Order des Grandseigneurs nicht widersetzen. Ihr werdet verstehen, dass ich gern die Soldaten, die ich hier erübrigen kann, gen Balfour anführen würde, doch erstens bliebe Trémont dann schutzlos zurück, und zweitens bin ich sicher, dass uns beim Sturm auf die Festung des Herzogs kein Erfolg beschieden ist.“
    Betrübt schaute Mellisynt den Hofmarschall an und überlegte, ob sie ihm vorschlagen solle, weitere Söldner

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