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Historical Platin Band 04

Historical Platin Band 04

Titel: Historical Platin Band 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: THERESA MICHAELS MERLINE LOVELACE MARGARET MOORE
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bist.“
    „Das tut mir leid, doch es war notwendig, um den Burgvogt zu täuschen.“
    „Ich bin vor Angst fast gestorben, doch du wirkst jetzt sehr gleichmütig“, erwiderte sie befremdet, weil es sie verstimmte, dass er bislang kein Wort des Dankes für sie gefunden hatte. Nach allem, was sie für ihn getan hatte, war das gewiss nicht zu viel verlangt.
    „Du irrst dich, Mellisynt“, widersprach er ernst. „Ich bin ganz und gar nicht gefasst. Es kostet mich große Mühe, dir nicht zu zeigen, was in mir vorgeht.“
    Mellisynt fühlte das Herz schneller klopfen und flüsterte verlangend: „Beherrsche dich nicht, Richard.“
    „Nein, hier ist nicht der richtige Ort, und du bist auch nicht in der Verfassung, als dass ich meinen Gefühlen freien Lauf lassen könnte. Sobald wir an Bord des Schiffes sind, werde ich meine Zurückhaltung aufgeben.“
    „Und was geschieht dann?“, fragte Mellisynt hoffnungsvoll.
    Jäh ergriff Richard sie bei den Schultern und antwortete harsch: „ Mon Dieu ! Wie konntest du dich in deinem Zustand auf die lange, anstrengende Reise hierher begeben!“
    „Das, was ich erreichen wollte, war mir alle Beschwernis wert“, erwiderte Mellisynt schlicht. „Aber vielleicht bin ich einem Trugschluss erlegen“, setzte sie leicht verbittert hinzu.
    „Warum?“, wunderte sich Richard.
    „Nun, ich habe noch keinen Dank von dir gehört.“
    Unwillkürlich musste Richard lächeln. Ihr Ton hatte sehr gekränkt geklungen. Impulsiv legte er ihr die Hand um den Nacken, zog ihren Kopf heran und küsste sie begehrlich.
    Sie schlang die Arme um seinen Hals, drängte sich an ihn und erwiderte willig, voller Hingabe, froh, ihn wieder bei sich zu haben, seinen leidenschaftlichen Kuss. Endlich war sie mit ihm vereint, und alle erlittenen Strapazen, die Fährnisse der Reise über Land, die Ängste, die sie um ihn ausgestanden hatte, waren vergessen. Sie mochte nicht von ihm lassen, drückte seinen Kopf immer wieder an sich, wenn er ihn heben wollte, und schwelgte in seinen Liebkosungen. Schließlich musste sie Atem schöpfen, löste sich vom Gatten und flüsterte zufrieden: „Das war es, was ich als Antwort von dir zu erhalten gehofft hatte.“
    „Ich war fassungslos, als ich dich mit so leichenblasser Miene und sichtlich ängstlich in der Schreibstube stehen sah.“
    „Ich war voller Furcht“, gab Mellisynt zu. „Und meine Not wurde noch größer, da ich mit ansehen musste, wie die Soldaten dir die Lanzen auf die Brust setzten. Ich befürchtete, sie würden dich töten.“
    „Ich habe mich nur so benommen, wie es der Situation entsprach“, verteidigte sich Richard.
    „Du hättest weniger ungebärdig sein können“, tadelte sie ihn. „Ich war mir keineswegs sicher, ob du begriffen hattest, was ich bezweckte.“
    „Du hättest wissen müssen, dass ich, nachdem ich Monsieur de Trasignies als Mönch verkleidet gesehen hatte, mir denken konnte, worauf die Farce hinauslaufen sollte.“
    „Vor Aufregung habe ich das nicht berücksichtigt“, räumte Mellisynt kleinlaut ein. „Ich war der Meinung, dass du die Sache möglicherweise nicht durchschaut hattest.“
    „Der Sire de Graindorge ist bemerkenswert naiv“, äußerte Richard belustigt. „Wie konnte er annehmen, dass die Schriften, die du ihm vorgelegt hast, echt sind?“
    „Sie waren hervorragend gefälscht, auch die Siegel. Er hat sie sorgfältig geprüft und keinen Anlass gefunden, an ihrem Wahrheitsgehalt zu zweifeln.“
    „Selbst wenn ich nicht über die seltsame Aufmachung des Seneschalls von Trémont stutzig geworden wäre, hätte ich gewusst, dass es nicht deine Absicht war, unsere Ehe für nichtig erklären zu lassen.“
    Hoffnungsvoll schaute Mellisynt den Gatten an und fragte erstaunt: „Woher nimmst du diese Überzeugung?“
    „Du würdest nie ein falsches Spiel mit mir treiben, Mellisynt“, antwortete er lächelnd. „Du bist treu. Auf der Aue, wo Monsieur Roger uns auf dem Weg nach Nantes begegnete, hast du mir gesagt, du habest mir das Eheversprechen geleistet und stündest zu deinem Gelöbnis.“
    Der Ausdruck, den sie nicht mehr in den Augen des Gemahls zu sehen erwartet hatte, war plötzlich wieder in ihnen, voller Wärme und Herzlichkeit. Sie beschied sich damit, denn es genügte ihr zu wissen, dass er Zuneigung für sie empfand.
    Er wusste nicht, wie er ihr seine Gefühle anvertrauen könne, schaute schweigend die Gattin an und sah sie plötzlich gequält die Lippen zusammenpressen. „Was hast du?“, fragte er

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