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Historical Platin Band 04

Historical Platin Band 04

Titel: Historical Platin Band 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: THERESA MICHAELS MERLINE LOVELACE MARGARET MOORE
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Ross.
    Auch Richard saß ab und stellte sich breitbeinig hin.
    Geoffroir zog das Schwert und sagte wütend: „Es wird mir ein Genuss sein, Sire, Euch zu töten.“
    „Versucht es!“, erwiderte Richard gelassen und riss ebenfalls die Waffe aus der Scheide. „Es tut not, dass wir die Dinge zwischen uns klären.“
    Geoffroir hörte seine Eskorte näher kommen und rief ihr über die Schulter zu: „Verweilt und mischt euch nicht ein! Diese Angelegenheit geht nur mich und den Sieur d’Edgemoor etwas an!“
    Richard entsann sich der Kumpanei, die den Herzog und ihn verbunden hatte, und lächelte traurig. Aber die Zeitläufte hatten es mit sich gebracht, dass sie beide nun Gegner waren. Sie belauerten sich, und er verspürte nicht die geringsten Gewissensbisse, weil er es darauf anlegte, den Herzog in einem günstigen Augenblick zu erstechen.
    Geoffroir sprang zu, holte weit zum Hieb aus und ließ die Waffe niedersausen.
    Geschickt parierte Richard den harten Schlag, der ihm den Schwertarm erschütterte. Getrieben von dem Drang, die Oberhand zu gewinnen, drosch er auf den Kontrahenten ein, wich vor wuchtigen Streichen zurück und trachtete sogleich wieder danach, ihm die Waffe aus der Hand zu schlagen.
    Geoffroir kämpfte verbissen, stieß mit aller Kraft zu und traf seinen früheren Statthalter, der von der langen Kerkerhaft geschwächt war, an der rechten Seite.
    Ein scharfer Schmerz durchzuckte Richard, doch er ließ sich nicht beirren. Keuchend versuchte er, den Gegner zu Fall zu bringen, spürte Blut aus der Wunde quellen und ein starkes Brennen. Doch es focht ihn nicht an, dass er verletzt war. Immer wieder lauerte er auf den Augenblick, da er den entscheidenden Stoß anbringen konnte. Unermüdlich trieb er den Herzog vor sich her, lauerte auf einen Augenblick, da dieser nicht auf die Deckung achtete, und umfasste den Griff des schweren Bastardschwertes mit beiden Händen. Mit einem wuchtigen Hieb führte er es gegen die Waffe des Herzogs, die diesem aus der Hand gerissen wurde.
    Sein nächster Schlag traf die rechte Schulter mit solcher Gewalt, dass Geoffroir ins Taumeln geriet, und nur einen Herzschlag später trat der Sire d’Edgemont ihn hart gegen die Hüfte. Er verlor das Gleichgewicht und stürzte rücklings auf die Erde. Der Aufprall raubte ihm die Luft, und ächzend, die Augen weit aufgerissen, sah er den Gegner auf sich zukommen.
    Richard setzte ihm dort, wo die Lamellen die Kehle bedeckten, die Klinge auf den Schulterharnisch und verstärkte den Griff um das Heft.
    „Stoßt zu!“, murmelte Geoffroir. „Das ist Euer Recht als Sieger.“
    Jäh wurde Richard sich gewahr, dass er ihn nicht kaltblütig töten konnte. „Ich schenke Euch Euer erbärmliches Leben“, erwiderte er verächtlich. „Dennoch seid Ihr für mich gestorben.“ Brüsk wandte er sich ab und kehrte, stets befürchtend, nun von einem der Lanzenträger rücklings erstochen zu werden, zum Pferd zurück.
    Schnaufend, wider Willen vor Schmerz stöhnend, saß er auf, lenkte es in die Gegenrichtung und hielt es zu mittlerem Trab an. Es wunderte ihn, dass er hinter sich nicht den Befehl vernahm, ihn zu verfolgen, kein heranpreschendes Ross hörte.
    Schließlich drehte er sich halb im Sattel um und sah den Herzog der Bretagne, auf das Langschwert gestützt, vor den Söldnern stehen und ihm hinterherstarren.
    „Ist mein Gemahl immer noch nicht zu sehen?“, fragte Mellisynt bang.
    „Nein, Madame“, antwortete Pierre bedauernd. „Aber Silvain wird sofort kommen und Euch Bescheid geben, sobald der Herr gesichtet wird.“
    „Hoffentlich wird der Schiffsmeister nicht ungeduldig“, flüsterte sie und versuchte, sich auf den harten Planken etwas bequemer hinzusetzen.
    „Er ist bereits sehr ungehalten“, gab Pierre zu. „Seit geraumer Zeit hält er mir vor, wir müssten unverzüglich in See stechen, da er sonst die auslaufende Flut nicht ausnutzen könne.“
    „Richtet ihm aus, dass wir jetzt keinesfalls ablegen werden“, sagte Mellisynt streng. „Damit warten wir bis zum letzten Augenblick.“
    Bedrückt verließ Pierre sie, begab sich ein weiteres Mal zum Schanzkleid und starrte neben Silvain zur Mole.
    Krämpfe, ein unerträglich schmerzhaftes Ziehen, plagten Mellisynt. Schnaufend bog sie den Rücken durch, krümmte gepeinigt die Finger und rang keuchend nach Atem. Sie hatte das Gefühl, die Qualen nicht mehr aushalten zu können, wischte sich den Schweiß von der Stirn und stöhnte vor Schmerz. Erst nach einer Ewigkeit, wie ihr

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