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Historical Platin Band 04

Historical Platin Band 04

Titel: Historical Platin Band 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: THERESA MICHAELS MERLINE LOVELACE MARGARET MOORE
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Castle stets von Fröhlichkeit erfüllt sein werde, wenn sie eines Tages in der Veste waltete.
    Das Wetter war jedoch zu schön, um sich unnützen Gedanken hinzugeben. Sie verdrängte das Unbehagen und genoss die Darbietungen. Hin und wieder ließ sie, ungeachtet der sie umgebenden Aufregung, den Blick über die Neugierigen schweifen und auf den Roben der Frauen verweilen. Ins Stift kamen nicht viele Besucher. Daher genoss sie den Anblick der farbenfrohen, aus teuren Tuchen gefertigten Kleider und schämte sich ihres schlichten Gewandes.
    Traurig dachte Seana daran, dass auch sie in feinste Stoffe gewandet sein würde, wäre die Mutter am Leben geblieben. Seufzend verdrängte sie die Erinnerung an sie und betrachtete neidisch die fein herausgeputzten Weiber.
    „Ich sage euch, ich muss sie finden“, murrte David, während er sich durch die Gaffer drängte und die Brüder nötigte, ihm hastig zu folgen. Es war ihm gleich, dass sie sich ärgerten, weil er sie beim Zechen gestört hatte. Jäh blieb er stehen, als er das junge Mädchen entdeckte. „Da ist sie“, äußerte er erleichtert. „Ich wette, solche Augen, wie sie sie hat, habt ihr noch nie gesehen. Ich habe zu Recht behauptet, sie sei die hübscheste Maid auf der Kirmes.“
    Micheil nahm sie nur verschwommen wahr. Das viele Trinken und der Mangel an Schlaf hatten ihm den Blick getrübt. „So zierlich, wie sie ist“, erwiderte er erstaunt, „nimmt es mich wunder, dass sie gewagt hat, sich meinem Zelter zu nähern. Aber ich gebe dir recht. Sie ist hübsch und scheint ohne Begleitung zu sein.“
    Unvermittelt wurde sie zwischen sich nach vorn drängenden Zuschauern eingezwängt. Der Gestank ungewaschener Leiber war so atembeklemmend, dass sie sich nach frischer Luft sehnte. Im nächsten Moment kniff jemand ihr in das Gesäß, doch war sie nicht imstande, sich umzudrehen, um zu sehen, wer das gewagt hatte. Kegelspieler und Schnurrenreißer lenkten die Leute ab, und erneut wurde sie von den nachdrängenden Gaffern weitergestoßen. Sie befand sich ganz vorn und konnte sich nicht entfernen, da sie sonst den Unmut der in der ersten Reihe stehenden Zuschauer erregt hätte. Zurück konnte sie auch nicht mehr, da die Menschen viel zu dicht standen. Sie schickte sich in ihr Los und schaute den Possen zu.
    „Sie erwähnte, dass sie jemanden treffen müsse, ohne dessen Namen zu nennen“, sagte David und ärgerte sich, weil Micheil sie so unverhohlen anstarrte. „Glotz sie nicht so an! Ich habe sie zuerst bemerkt. Ich wollte nur, dass du sie siehst, weil du meiner Beschreibung nicht geglaubt hast.“
    Micheil und James lachten. „Sie ist vor dir weggelaufen“, erwiderte Micheil grinsend. „Wenn du hier herumstehst und sie da hinten, wirst du nicht mit ihr ins Heu verschwinden können.“ Lachend, weil David die Röte in die Wangen stieg, schlug er ihm freundschaftlich auf den Rücken. „Warte!“, fuhr er selbstsicher fort. „Ich zeige dir, wie man eine Maid für sich einnimmt.“
    Wieder schaute er zu ihr hin und spürte langsam die Auswirkungen des genossenen Weines schwinden. Sie klatschte so laut wie alle anderen Zuschauer in die Hände und verlangte nach weiteren Darbietungen. Ihre Miene war belustigt, und das Entzücken sprach aus ihren grauen Augen. Micheil war bezaubert und konnte ein Weilchen den Blick nicht von ihnen wenden. Dann betrachtete er den langen, dicken Zopf honigfarbenen Haars und spürte bei der Vorstellung, wie es ihm gelöst durch die Finger fließen, seine bloße Haut streicheln würde, Verlangen erwachen.
    Der Wind drückte dem Mädchen das Kleid an den Leib, sodass ihre wohlgeformten Rundungen zu erkennen waren. Micheil malte sich aus, wie es sein musste, sie in Besitz zu nehmen, und krümmte langsam die Finger. Er war überzeugt, dass sie ihm die höchsten Wonnen verschaffen würde, und bekam jäh einen trockenen Mund. „Ja, David“, sagte er bedächtig. „Ich werde dir zeigen, wie man eine Maid beeindruckt.“
    „Du bist eigensüchtig“, beschwerte sich David. „Du hast bereits ein Weib, das dir zu Willen ist. Willst du Fiona vergessen? Es ist selbstsüchtig von dir, mich des Vergnügens zu berauben, als Erster mit dieser niedlichen Maid das Lager zu teilen.“
    „Ach, ich bin selbstsüchtig?“, fragte Micheil belustigt, öffnete das am Gürtel hängende Säckel und entnahm ihm zwei Münzen. „Hier!“, fuhr er fort und drückte David die Silberstücke in die Hand. „Kauf dir damit eine Dirne.“
    „Nicht so schnell! Ich

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