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Historical Platin Band 04

Historical Platin Band 04

Titel: Historical Platin Band 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: THERESA MICHAELS MERLINE LOVELACE MARGARET MOORE
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unfassbar! Sie steht in dem mit uns verfeindeten Lager! Ihr habt mir Treue und Gefolgschaft gelobt, als ich das Oberhaupt unseres Clans wurde!“
    James war zur Besinnung gekommen und sagte ruhig: „Ja, das ist richtig. Unsere ganze Sippschaft hat sich dir unterstellt.“
    David nickte und blickte in der Hoffnung, die Geschwister mögen nicht miteinander kämpfen, zwischen James und Micheil hin und her.
    Micheil gewann die Beherrschung zurück, zog die Hand vom Dolch fort und erwiderte gelassener: „Ich bin froh, dass ihr meine Stellung als Anführer unserer Sippe nicht in Abrede stellt. Lasst die Finger von Seana. Das sage ich nicht als euer Bruder, sondern als Oberhaupt unseres Clans.“
    James schwieg ebenso wie David. Aus Erfahrung wusste er, dass Micheil Männer, die älter waren als er und seine Geschwister, allein durch sein gebieterisches Auftreten eingeschüchtert hatte, nachdem sie ihm vorzuhalten gewagt hatten, er sei zu jung, um dem Clan zu gebieten.
    Micheil band das Pferd los und sagte kühl: „Ich will von euch nicht noch einmal nach Seana befragt werden. Habt ihr verstanden?“
    „Ja“, antwortete David.
    James presste die Lippen zusammen.
    Schweigend schwang Micheil sich auf den Apfelschimmel und ritt davon.
    „Hast du begriffen, was er gesagt hat, David?“
    „Ja, James.“ David entspannte sich. „Indes muss ich gestehen, dass die Sache mir nicht gefällt.“
    „Er hat recht, ob du einverstanden bist oder nicht. Es wäre unklug, uns Seanas wegen mit ihm anzulegen. Nach allem, was unserer Schwester widerfahren ist, wäre es zudem schäbig, Partei für eine MacKendrick zu ergreifen, und mag sie noch so schön sein.“
    „Es war nicht nur ihr äußerlicher Liebreiz, der mich für sie eingenommen hat. Ist dir nicht aufgefallen, dass sie eine innere Schönheit ausstrahlt?“
    „Ich habe nur eine Maid gesehen, der ich gern beigelegen hätte. Ja, ich kann nicht leugnen, dass sie anmutig ist. Wir beide dürfen jedoch nicht vergessen, was Bridget durch ihren Gatten zu erdulden hatte. Wenn du deinen Verstand benutzt, wirst du erkennen, dass Micheil sich richtig verhalten hat. Es stand ihm zu, sich zu behaupten.“
    „Er tobt innerlich vor Zorn“, bemerkte David und schwang sich in den Sattel.
    „Ja“, stimmte James zu. „Wir sollten ihm schnellstens hinterherreiten, damit er seine Wut nicht an einem Unbeteiligten auslässt.“ Und aus der Erkenntnis, welches Wesen Micheil hatte, setzte er hinzu: „Er ist in Seana verliebt, David, und merkt nun, wie schwer es ihm fällt, zu seinem Racheschwur zu stehen.“
    „Glaubst du, dass er ihr schon beigelegen hat?“
    „Sei nicht albern“, antwortete James, saß ebenfalls auf und schloss sich dem anreitenden Bruder an. „Ich kenne ihn sehr gut. Er hatte nicht genügend Zeit. Es liegt ihm nicht, die Dinge zu überstürzen. Selbst wenn er versessen auf ein Mädchen war, hat er sich nicht mit einem flüchtigen Beilager begnügt. Und Seana hat ihn verzaubert gemacht. Nein, er ist nicht so wie du!“
    Wider Willen spürte David die Röte in die Wangen steigen. Er war schon früher seiner starken Lust wegen vom Bruder geneckt worden. Was war falsch daran, ein Weib zu besitzen? Auf Micheils Befehl hin führte er oft Raubzüge an oder überbrachte Nachrichten. Dann verschaffte er sich sein Vergnügen, wo es sich ihm bot.
    In der Annahme, der Bruder sei, wie es die Absicht gewesen war, abgelenkt, stellte James ihn noch einmal auf die Probe: „In dem Fall, Seana wüsste, wen sie heute getroffen hat, würde sie heute Nacht nicht ruhig schlafen.“
    „Das war ihr nicht klar“, erwiderte David finster. „Nur dir gegenüber gebe ich zu, dass ich heute Nacht überhaupt nicht schlafen werde, weil ich weiß, was Micheil mit ihr vorhat.“
    James ergriff den Bruder so hart am Arm, dass er ihn beinahe aus dem Sattel gerissen hätte. „Ich muss dich ebenso warnen, wie Micheil das getan hat!“, sagte er scharf. „Widersetze dich ihm nicht! Gewiss, sie ist hübsch, aber es gibt andere Mädchen, die genauso reizvoll sind. Micheil ist das Oberhaupt unserer Sippe. Vergiss das nicht!“
    „Ich werde daran denken, doch auch an Seana“, erwiderte David ernst. „Niemand weiß, was ich dir nun anvertrauen werde. Vor der Hochzeit habe ich mit ihr gespielt. Sie hatte Schwung und ein so fröhliches Lachen, dem ich nicht widerstehen konnte. Ich werde indes nicht vergessen, dass der Beiname, den Micheil seiner grausamen Rache an den MacKendricks wegen trägt, aus den

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