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Historical Platin Band 04

Historical Platin Band 04

Titel: Historical Platin Band 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: THERESA MICHAELS MERLINE LOVELACE MARGARET MOORE
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MacGlendons.“
    Erschrocken schaute sie ihn an.
    „Ja, du hast richtig gehört.“ Micheil bereute halb, dass er genötigt gewesen war, ihr das mitzuteilen. Vor Schreck hatte sie die Augen weit aufgerissen. Er hätte sich verabscheut, wäre er nun von Mitgefühl geleitet worden. Aus ihrem Blick sprach die Bitte, er möge ihr zu verstehen geben, dass er nicht die Wahrheit gesprochen hatte. Sie öffnete und schloss den Mund, ohne einen Laut hervorzubringen.
    „Hör auf damit! Ich wollte dich nicht einschüchtern“, platzte Micheil heraus und fragte sich jäh, ob das wirklich seine Absicht gewesen war. Ihr Mut war auf die Probe gestellt worden, seit er sie auf der Kirmes getroffen hatte. Er hasste es, ihre Courage schwinden zu sehen, sobald er Bezug auf sich als Clanoberhaupt nahm. Und er verfluchte die innere Stimme, die ihn gedrängt hatte, Seana zu beruhigen. „Hier bist du in Sicherheit“, fuhr er fort.
    „Woher weißt du das so genau?“, erkundigte sie sich bang. „Wenn wir den MacGlendons so nahe sind … heilige Mutter Gottes, beschütze mich!“
    „Sei still! Niemand wird hier vorbeikommen. Dafür sorge ich.“
    So das zu ihrer Beruhigung gedacht gewesen war, hatte er sich getäuscht. Sie wich zurück und schlang die Arme um die Brust. „Fordere den Judaslohn von Micheil MacGlendon ein, James!“, schrie sie ihn an. „Ich werde dich ob deines Verrates verfluchen, solange ich lebe!“
    „Seana …“
    Sie wandte sich ab, kehrte zum Bach zurück und setzte sich hin.
    „Ich fordere kein Entgelt für dich!“
    „Dann danke ich dem himmlischen Vater dafür, dass er mir Gnade beweist.“
    „Mir und nur mir hast du zu danken. Ich habe dir gesagt, dass ich dich für mich will. Niemand wird dich mir wegnehmen.“
    Sie senkte den Kopf und kämpfte gegen die aufsteigenden Tränen an. James hatte mit solcher Selbstsicherheit gesprochen. Schließlich drehte sie sich um und fragte: „Wer bist du wirklich, James?“
    Er war verschwunden.
    Sie bezwang den Drang, in Tränen auszubrechen, wischte sich die Augen aus und nahm sich vor, die Ruhe zu bewahren. Fliehen würde sie nicht. Gewiss, sie befand sich auf den MacGlendons gehörendem Gebiet und konnte entdeckt werden. Eine bessere Gelegenheit zur Flucht würde sie dann nicht mehr bekommen. Solange sie jedoch noch außerhalb der Kurtinen von Halberry Castle weilte, musste sie sich an die Freiheit klammern.
    James musste mit den MacGlendons verwandt sein. Dennoch war sie überzeugt, dass seine Behauptung, er werde das auf sie ausgesetzte Kopfgeld nicht einfordern, eine Lüge gewesen war. Sie musste ihm die Wahrheit entlocken. Statt von Angst geplagt zu werden, badete sie den wehen Fuß und reinigte die Kratzer am Arm.
    Bei der Rückkehr war es dunkel. Micheil traf Seana schlafend an und machte sie sacht wach. Offenbar hatte sie einen schrecklichen Traum gehabt, da sie sich verstört umschaute. „Hab keine Angst“, sagte Micheil beschwichtigend und drückte sie an sich und gab ihr einen Kuss auf die Schläfe.
    Sie spürte, dass er sie begehrte, und konnte sich nicht entspannen. Ein Weilchen hielt er sie fest und redete besänftigend auf sie ein.
    „Ich habe einen verlassenen Koben entdeckt“, verkündete er. „Dort werden wir die Nacht verbringen.“
    „Du warst sehr lange fort. Ich nahm an, du hättest mich zurückgelassen.“
    „In dieser Hinsicht musst du keine Befürchtungen haben. Ich habe dir schon wiederholt zu verstehen gegeben, dass ich dich nicht von mir ziehen lassen werde.“
    Seana beachtete die innere Stimme nicht, die sie vor James warnte, und kuschelte sich, froh, nicht mehr in der Finsternis allein zu sein, an ihn. Nach einiger Zeit hob er sie hoch, setzte sie auf das Ross und schwang sich hinter ihr in den Sattel. Er drückte sie an sich, und verwundert stellte sie fest, dass er frisch und nach Quendel roch. Beruhigend sprach er auf sie ein und küsste sie auf die Wange. Tief im Herzen wusste sie, dass sie ihm vertraute.
    Vor der Kate angekommen, hob er sie vom Zelter, und sie folgte ihm in das Gebäude. Ein Feuer brannte in der mitten im Raum stehenden Rafe und verbreitete anheimelnde Wärme. Jäh merkte Seana, wie kalt ihr war, und rasch ging sie zur Esse. Sie hörte James den Koben verlassen, einige Augenblicke später zurückkehren und den Riegel von innen zulegen. Erschrocken drehte sie sich zu ihm um.
    „Uns erwartet eine Prasserei“, sagte er und deutete lächelnd eine Verneigung an.
    Auf dem einfachen Tisch standen

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