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Historical Platin Band 04

Historical Platin Band 04

Titel: Historical Platin Band 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: THERESA MICHAELS MERLINE LOVELACE MARGARET MOORE
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Versprich mir, dort keinen Ärger zu machen.“
    „Wie du erwähnt hast, ist ein Kopfgeld auf mich ausgesetzt. Ich habe nicht den Wunsch, noch schneller in Micheil MacGlendons Hände zu gelangen.“
    „Gib mir dein Wort, Seana.“
    „Würdest du ihm trauen?“ Es wunderte sie, dass James auf ihrem Versprechen bestand.
    „Ja, eigenartigerweise.“
    Sie war erfreut. „Gut, dann versichere ich dir, dass ich dir keine Schwierigkeiten bereiten werde, James“, erwiderte sie ruhig.
    Eine Weile später hielt er an, band die Decke ab und hüllte Seana darin ein. „Je weniger man von dir sieht, desto sicherer sind wir“, erklärte er.
    Sie war froh, dass sie einen weiteren Schutz gegen die einsetzende Nachtkühle hatte. Kaum hatte man den Landungssteg erreicht, kam ein grauhaariger Mann aus seinem Koben.
    „Für die Überfahrt ist es jetzt zu spät“, sagte er.
    Micheil saß ab und warf dem Schimmel die Stränge über den Nacken. Er näherte sich dem Alten und ließ absichtlich die Münzen im Säckel klirren.
    Unbehaglich beäugte Seana den flachen, im Wasser schaukelnden Kahn. Bei dem Gedanken, den breiten See in diesem langen, schmalen Nachen überqueren zu sollen, krampfte sich ihr der Magen zusammen.
    „Der Mann setzt uns über“, verkündete Micheil, sobald er bei ihr war. „Ich habe ihm gesagt, du seist krank.“
    „Ja, das wird der Fall sein, ehe wir am anderen Ufer sind.“
    Micheil warf den Kopf in den Nacken und lachte. „Hast du Angst vor dem Wasser, Seana?“, fragte er belustigt.
    „Das ist nicht erstaunlich, da ich viele Sommer nur im Stift verbracht habe.“
    Er merkte, sie war ärgerlich, weil er sich über sie lustig gemacht hatte. „Ich habe nicht über deine Furcht gelacht, Seana“, erklärte er, „sondern, weil du wie ein Büßerin geklungen hast.“
    „So fühle ich mich. Ich büße für Sünden, die ich nicht begangen habe.“
    Er wurde ernst, nahm den Hengst am Halfter und schob Seana vor sich her. Sobald er ihn gut angebunden hatte, stellte er sich hinter sie und schlang die Arme um sie. „Schließ die Augen. Ich halte dich. Die Überfahrt dauert nicht lange. Dann hast du wieder festen Boden unter den Füßen.“
    Seana fand es schwierig, seiner Aufforderung zu folgen, da er ihr Feind war. Sie konnte indes nicht leugnen, dass die Möglichkeit, sich an ihn zu lehnen, ihr half, die Angst zu überwinden. Früher hatte es ihr nicht vor Wasser gegraust. Sie war oft im Kyle of Tongue geschwommen, an dessen Gestade die Burg ihrer Väter sich erhob. Das war jedoch so lange her, dass sie nicht wusste, ob sie sich noch über Wasser halten könne. Der See dehnte sich in schimmernd blauer Breite vor ihr und sah vor dem gegenüberliegenden Ufer dunkler aus. Sie schloss die Augen und betete darum, die Fähre möge nicht untergehen.
    Nach einer Weile gelangte man an die andere Anlegestelle. Micheil band den Zelter los, hielt Seana an der Hand fest und führte ihn auf festen Boden. „Komm, Schatz“, sagte er und hob sie auf das Ross. „Unsere Reise ist fast beendet.“
    „Wie weit müssen wir noch reiten?“
    „Heute Abend sind wir wahrscheinlich schon gut untergebracht und haben ein warmes Essen“, antwortete er und trieb den Hengst an.
    „Wenn dem so ist, kann es nicht mehr weit sein.“
    „Schlaf, Seana. Ich wecke dich, wenn wir am Ziel sind.“
    Nach einiger Zeit war sie eingeschlummert. Micheil stützte das Kinn auf ihren Kopf und hielt sie fest umschlungen, damit sie nicht vom Pferd fiel. Er hielt auf die ausgetretenen Pfade zu, die gen Norden verliefen. Da sie schlief, wagte er es, näher zur Küste zu gelangen. Es störte ihn nicht, möglicherweise gesehen zu werden. Die salzig riechende, vom Meer her wehende Luft hielt ihn wach, während er durch die Nacht ritt, über Gelände, das von den MacMunross’ beherrscht wurde. Hin und wieder wich er Vesten aus, die dem Clan der MacUrquharts gehörten. Er legte jedoch keine Rast ein, weil es ihn drängte, bald auf dem Gebiet von Vasallen seiner Sippe zu sein.
    Plötzlich schnaubte der Schimmel und stellte die Ohren auf, doch Micheil sah nur die leere Schneise vor sich. Er lauschte, vernahm jedoch nichts Verdächtiges. Dennoch musste er davon ausgehen, dass der Hengst nicht umsonst aufmerksam geworden war. „Wach auf, Seana!“, sagte er eindringlich und brachte das Tier zum Stehen. „Da vorn scheint etwas nicht in Ordnung zu sein.“ Er brauchte beide Hände, falls er kämpfen musste. Hastig schlang er Seana die Stränge um die Hände.

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