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Historical Platin Band 04

Historical Platin Band 04

Titel: Historical Platin Band 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: THERESA MICHAELS MERLINE LOVELACE MARGARET MOORE
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hohen Busch, und noch ein Stück von ihm entfernt tränkte sich der Hengst.
    Sie wunderte sich, wie still James war, und rief ihm zu: „Bist du nicht durstig?“ Er hatte die Augen geschlossen, und Schweißperlen standen ihm auf der Stirn. „Was hast du, James?“, fragte sie besorgt.
    Er ließ sie die Wunde am Oberschenkel sehen.
    „Warum hast du mir nicht früher gesagt, dass du verletzt bist?“ Seana sprang auf, riss den halb gelösten Ärmel von ihrem Kittel und dann einen Streifen vom Unterkleid. Sie tauchte beides ins Wasser, eilte zu James und stellte fest, dass der Schmiss nicht sehr tief war. Dennoch bestand die Gefahr, dass er sich entzündete. Hastig zerrte sie den Stoff des Beinlings auseinander und war dankbar, als sie von James ihren Dolch erhielt.
    „Bei dem Angriff habe ich meinen Hirschfänger verloren“, erklärte er.
    „Ein Mann wie du kommt schnell an einen anderen Sticher“, erwiderte sie, ohne ihn anzuschauen, und trennte sorgfältig den Strumpf auf.
    „Ich bin wie jeder andere Mann“, sagte er. „Mein Vater schenkte mir ein Raufhandeisen, und ich war sehr stolz darauf. Die Waffen eines Mannes sind, wie sein Ross und sein Weib, nicht so leicht zu ersetzen.“
    Schweigend wusch Seana ihm die Wunde aus, eilte zum Bach und säuberte die Tücher. Dann kehrte sie zu ihm zurück und meinte: „Die Wunde müsste mit einer Kräutersalbe bestrichen werden, damit sie schneller heilt. Leider habe ich nichts, woraus ich die Wurz herstellen könnte.“ Sie trennte den verbliebenen Ärmel vom Gewand, zerschnitt ihn in Streifen und befestigte sie um den auf die Verletzung gedrückten Tupfer, den sie aus dem ersten, zusammengefalteten Ärmel gemacht hatte. Dann setzte sie sich auf die Hacken, schaute James an und sagte: „Deine Wunden müssten mit heißem Wasser ausgewaschen werden.“
    „Du sprichst wie eine heilkundige Frau.“
    „Ich habe, ehe ich meiner Mutter entrissen wurde, alles gelernt, was ein Weib wissen muss, um Verletzungen zu behandeln.“
    „Hast du Hunger?“
    „Ich bin des Versteckspiels leid, das du mit mir treibst.“
    „Ich auch, aber ich hatte dich gefragt, ob du hungrig bist.“
    „Ja“, antwortete sie. „Indes lässt sich das nicht ändern. Hier in der Nähe habe ich keine Beeren gesehen.“
    „Dann ist es angebracht, dass ich fortreite, damit du besserer Stimmung wirst. Ich will nicht, dass man mich zeiht, ich hätte nicht gut für dich gesorgt.“
    „Du bist nicht bei Trost! Wohin willst du mit dem verletzten Bein? Nirgendwo war ein Koben zu sehen.“
    „Vertrau mir, Seana. Warte auf mich. Ich beschaffe uns etwas zu essen.“ Micheil ergriff ihre Hand und hob sie an die Lippen. „Ich wage nicht, dich mitzunehmen und Gefahr zu laufen, dass man dich mir raubt. Harre hier auf mich.“
    Seana entzog ihm ihre Hand und blickte auf den im Gras liegenden Dolch. Ehe sie ihn an sich nehmen konnte, hatte James ihn ergriffen.
    „Wirst du warten?“
    „Vielleicht.“
    „Das war nicht die Antwort, Seana, die ich hören wollte“, erwiderte er in warnendem Ton, umfasste ihr Kinn und zwang sie, ihn anzuschauen. „Ich reite nicht eher weg, bis ich dein Versprechen habe. Auch wenn du eine MacKendrick bist, werde ich mich auf dein Wort verlassen.“
    „Ja, ich bin eine MacKendrick, und mein Wort ist so gut wie das deine!“, sagte sie zornig. Die boshafte Bemerkung hatte sie tief getroffen. So Gott es zuließ, würde sie sich dafür an James rächen.
    Er ließ sie los und erhob sich mithilfe seines Schwertes. Das kühle Wasser und der Verband hatten die Blutung gestillt, sodass Micheil, wenn er vorsichtig auftrat, das Gewicht auch auf das verletzte Bein verlagern konnte. Er pfiff, und sogleich trottete der Schimmel zu ihm. Er übergab Seana das Schwert und sagte: „Halte es. Ich weiß, du würdest es mir gern in den Rücken stoßen, doch dafür hast du nicht die Courage.“
    „Ganz recht“, stimmte Seana zu. „Ich bin nicht dazu erzogen worden, Gewalt zu verherrlichen, so wie du das tust.“
    Er hatte Schwierigkeiten beim Aufsitzen und presste die Lippen zusammen. Der Schweiß brach ihm aus, aber er zwang sich, nicht zu stöhnen. Er würde sich nicht davon abhalten lassen, Atzung zu besorgen, ganz gleich, was Seana äußerte. Er beugte sich vor, ergriff den durchtrennten Zügel und verknüpfte ihn mit dem anderen. „So du mit dem Gedanken an Flucht liebäugelst, Seana, warne ich dich!“, sagte er streng. „Wir befinden uns auf der Hofmark der

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