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Historical Platin Band 04

Historical Platin Band 04

Titel: Historical Platin Band 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: THERESA MICHAELS MERLINE LOVELACE MARGARET MOORE
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Torhaus und der Abschnittsbefestigung entzogen, lief sie zum Eingang der Schlucht.
    „Ich warte seit einer Ewigkeit und bin halb erfroren!“, murrte Joris.
    Sie schmiegte sich an ihn, bot ihm die Lippen zum Kuss und genoss es, als er ihre Brüste betatschte. „Das reicht“, sagte sie nach einem Weilchen und schob ihn vor sich. Sie wusste aus Erfahrung, wie man Männer hinzuhalten hatte. Nie wieder würde sie sich einem Mann voll und ganz hingeben, ehe sie den Lohn für ihre Dienste erhalten hatte. „Lass mich sehen, was du mir diesmal mitgebracht hast!“, forderte sie dreist.
    Joris griff unter den geschlitzten Glockenmantel, zog das Säckel auf und holte die silberne Kette heraus, die er der Gattin entwendet hatte. Sie würde den Verlust bestimmt so schnell nicht bemerken. Die Magd griff nach dem Kleinod, doch rasch hielt er sie am Handgelenk fest und presste sie an sich. „Der Schmuck ist dein, sobald du mir Bericht erstattet hast“, sagte er grinsend.
    Maille schmollte und überlegte sich, ob sie ihn belügen solle. Er war jedoch nicht wie Master Liam und würde ihr wehtun, falls sie ihn gegen sich aufbrachte. „Ethwinn hat verkündet, die Niederkunft stehe bald bevor“, antwortete sie eifrig.
    „Das hast du schon beim letzten Mal geäußert.“
    „Man kann die Geburt nicht beschleunigen“, nahm Maille sich in Schutz.
    „Doch“, widersprach Joris. „Aber dafür bedarf es einer kundigen Hand.“ Er ließ die Magd los und übergab ihr die Kette. „Wann soll deine Herrin niederkommen?“, fragte er ungehalten.
    „Wahrscheinlich in den nächsten sieben Tagen“, antwortete Maille und ließ das kostbare Stück, da es nicht an ihr gesehen werden durfte, rasch in der im Gürtel eingenähten Tasche verschwinden.
    „Du hast nicht vergessen, was du dann tun musst?“, fragte Joris scharf.
    „Nein“, sagte sie verstimmt. „Das Stück Scharlach ist gut verborgen. Küss mich“, fügte sie hinzu und schmiegte sich wieder an ihn.
    Joris kniff sie in die Wange und schmunzelte, weil sie ihn wütend anschaute. „Kehr schnell in die Veste zurück, bevor man dein Verschwinden entdeckt“, riet er ihr. „Ich will nicht, dass dir ein Leid widerfährt. Du willst doch deinen Lohn haben, nicht wahr?“
    „Bekomme ich viel?“
    „Ja. So etwas hast du noch von niemandem erhalten.“
    Die Magd wandte sich ab und hastete durch den Forst zurück.
    Joris grinste hämisch.
    Die Schneeschmelze hatte eingesetzt, und jeder Reisende wurde freundlich empfangen, da man in den Vesten auf Neuigkeiten brannte. In Halberry Castle wusste jeder, dass der Laird und Master David sich entfremdet hatten. Daher wunderte man sich nicht, dass Master David, sobald die Wege passierbar waren, die Burg verließ.
    James wusste, wohin David wollte, doch da niemand sich danach erkundigte, behielt er das Wissen für sich. Nach den langen Wintermonaten grollte er den Brüdern, da weder Micheil noch David seine Ratschläge befolgt und sich versöhnt hatten.
    Micheil genügte es, dass er David nicht verstoßen oder dessen Verrat öffentlich bekannt gegeben hatte.
    David war so starrsinnig wie Micheil und weigerte sich, ihn um Vergebung zu bitten, sofern der älteste Bruder nicht die Bereitschaft zeigte, ihn in Ruhe anzuhören. Was er vorhatte, war aberwitzig. James bedauerte, dass er ihn nicht nach Craigell Castle begleiten konnte, aber jemand musste in der Veste bleiben und auf Micheil achtgeben, da Niall sich immer noch in der Burg aufhielt. James traute dem Vetter nicht, wenngleich dieser hoch in Bridgets Gunst stand. Fiona befleißigte sich neuerdings eines sittsamen Betragens, doch James ließ sich auch davon nicht täuschen. Er war überzeugt, dass die drei Ränke schmiedeten, wiewohl Gabhan MacDuncan, der sich mit Cesair eingelassen hatte, ihm nicht einmal andeutungsweise etwas über die Unterredungen berichten konnte, die Bridget mit Fiona und Niall führte.
    Um die düsteren Gedanken zu vertreiben und die gespannte Stimmung in der gewölbten Stube nicht mehr ertragen zu müssen, erhob sich James, verließ den Fahnensaal und machte sich auf die Suche nach Micheil. Er traf ihn auf der zum Meer gelegenen Schanze an, wo Micheil, wie er es sich in der letzten Zeit angewöhnt hatte, auf und ab ging. Er beobachtete ihn eine Weile und fand, dass die Ereignisse des verstrichenen Herbstes und Winters tiefe Spuren in dessen Gesicht hinterlassen hatten und ihn gereifter wirken ließen.
    Micheil näherte sich dem Bruder und erkundigte sich: „Ist

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