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Historical Platin Band 04

Historical Platin Band 04

Titel: Historical Platin Band 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: THERESA MICHAELS MERLINE LOVELACE MARGARET MOORE
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Anbetracht des bevorstehenden Winters wusste sie, dass sie verhungern oder erfrieren würde, so er sie verstieß. „Hast du nie daran gedacht, dich hilfesuchend an den Steward zu wenden?“
    „An Robert, Earl of Strathearn, der seit elf Sommern über uns herrscht, ohne uns gegen den englischen Feind zum Sieg zu führen? Nein, er würde unsere Streitigkeiten nicht schlichten. Leuten wie uns steht er nicht bei. Wir sind nicht vermögend genug, ihm seine Truhen zu füllen. Wir können keine Waffenträger besolden und ihm zur Verfügung stellen. Unser Zweig am Stammbaum unserer Sippe ist zum Absterben verurteilt. Ich wünschte, Seana, ich hätte Bridget nie erblickt, die mir erteilten Ratschläge befolgt und mich nicht von meiner Leidenschaft mitreißen lassen, die nun unseren Untergang bewirkt.“
    „Du quälst dich mit Selbstvorwürfen, wenngleich du nicht die Verantwortung für die Ereignisse trägst“, warf Seana ungeduldig ein. Es war ihr zuwider, dass der Bruder alle Schuld bei sich sah. „Wäre Bridget dir eine gute Gemahlin gewesen …“
    „Und hätte ich sie nicht so häufig allein gelassen“, fiel Liam der Schwester ins Wort und legte ihr den Zeigefinger auf den Mund. „Sprich nicht weiter. Ich habe Kopfsausen und brauche dringend Ruhe. Hier sitzen wir und jammern, Seana. Die MacKeith’ und MacGlendons werden uns zermalmen, es sei denn, der Allmächtige hat ein Einsehen mit uns. Geh zu Bett und lass mich den Tod meiner Getreuen beklagen. Maille! Komm zu mir!“
    Umständlich erhob sich Seana, als die Magd sich näherte. Die Buhle des Bruders würdigte sie keines Blicks. Sie verließ die Halle und suchte ihre Kammer auf. Es war ihr gleich, ob und was die Dienerin von der Unterhaltung mit Liam mitbekommen hatte. Es gab niemanden, dem Maille etwas berichten konnte.
    Der Schneesturm wütete mit unverminderter Heftigkeit. Graues Licht drang in die Halle, in der die Sackpfeifer die Totenklage spielten. Nacht für Nacht hatte Joris in der von Talglichtern matt erhellten Kapelle zugebracht und an die in der Gruft beigesetzten Verstorbenen seiner engsten Familie gedacht. Er weigerte sich zu glauben, nur er trage die Schuld am Hinscheiden seines Sohnes. Immer wieder überlegte er, wie er sich am Oberhaupt der MacGlendons für den Mord an seinem Spross rächen könne. Oengus war ihm das Liebste auf der Welt gewesen. Er würde dafür sorgen, dass sein Mörder entehrt und in Acht getan wurde. Es gab nur einen Menschen, der ihm dazu verhelfen konnte und dem es ebenfalls recht sein würde, so der Blutbann gegen Micheil MacGlendon ausgesprochen wurde. Sterben sollte der Hundesohn nicht. Es war viel besser, ihn als Verfemten vertrieben zu wissen.
    Die Tage verflossen. Durch den Hass verblendet, bemerkte Joris nicht, dass man sich in seiner Nähe bekreuzigte, weil ihm der Wahnsinn aus den Augen sprach, und sich die Ohren zuhielt, um seine Verwünschungen nicht mehr hören zu müssen. Oft verweilte er auf dem Wehrgang, die Faust wütend erhoben, und verfluchte den unaufhörlich fallenden Schnee. Er glaubte, der Himmel verhöhne ihn ob seiner Ohnmacht, da es in den Wintermonaten dieses Jahres stärker und anhaltender schneite, als selbst die Alten sich erinnern konnten.
    Micheil hielt sich der Kemenate fern, aus der die Weisen des Harfners drangen, der Bridget und der Base aufspielte. Er behielt seine Meinung, was der Lenz bringen mochte, für sich. Die Schwester hatte aufgehört, ihn mit Vorwürfen zu plagen, er habe den dem Vater geleisteten Eid nicht eingelöst. Hätte er nicht so angestrengt über Seana nachgegrübelt und bedauert, sie an jenem Tag im Nebelung, da das Schneetreiben eingesetzt hatte, nicht in die Veste mitgenommen zu haben, wäre ihm wahrscheinlich aufgefallen, dass seine Schwester plötzlich guter Dinge war.
    Niall bekam er selten zu Gesicht, und David noch weniger. Er hatte dem jüngsten Bruder den Verrat noch immer nicht vergeben. James stand zu ihm, und dafür war er ihm dankbar.
    Immer wieder überlegte er, ob Seana wirklich ein Kind von ihm unter dem Herzen trug. Er verbrachte viel Zeit damit, auf das sturmgepeitschte Meer zu starren und sich zu fragen, ob Seana guter Hoffnung von ihm war. Abends saß er an der Credenz und blickte auf die unter ihm an den Tischen versammelte Sippe. Er wusste, einige seiner Verwandten wollten ihn als Anführer der MacGlendons absetzen, hatten indes nicht den Rückhalt unter den übrigen Mitgliedern des Clans, um ihm die Macht entreißen zu können.
    Das

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