Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Historical Platin Band 04

Historical Platin Band 04

Titel: Historical Platin Band 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: THERESA MICHAELS MERLINE LOVELACE MARGARET MOORE
Vom Netzwerk:
Botschaft wortwörtlich überbringen würde.
    Sollte der Sachsenthan nur glauben, er habe die Frau, die er selbst begehrte, an die Wikinger verloren. Kendric war ein Verräter an seinem eigenen Volk; sollte er also nachts ruhig wach liegen und sich Meradyce in den Armen eines anderen Mannes vorstellen! Das wäre nur eine geringe Strafe für seinen Verrat und eine noch geringere Wiedergutmachung für Einars schlaflose Nächte, in denen er an Meradyce gedacht und gewusst hatte, dass sie sich in so greifbarer Nähe befand …
    Er trat in die geschäftigen Straßen Haithabus hinaus. Dies war eine große, gut befestigte Stadt. Sie wurde von einem Festungsring umgeben, der an einen großen Erdwall anschloss. Dieser erstreckte sich über die ganze Landenge bis an die Nordseeküste, um Angriffe aus dem Süden abzuwehren.
    Der Schutzwall um Haithabu besaß nur zwei Tore. Diese und der Hafen stellten die einzige Möglichkeit dar, in die Stadt hineinzugelangen, welche sich an der Grenze zum fränkischen Königreich befand.
    Die Stadt selbst war nach Einars Ansicht riesig, laut, überfüllt und übel riechend. Er hasste solche Orte mit ihren vielen Fremden, Ausländern und Dieben; wesentlich lieber war ihm die Stille seines eigenen Dorfs, wo er jeden kannte und jedem bekannt war.
    Jetzt eilte er zu der Schenke, wo seine Schiffsgenossen zurückgeblieben waren. Er hatte mit Selwyn allein verhandeln wollen, denn erstens vertraute der kleine Mann nur ihm, und zweitens war Einar auch als Einziger der sächsischen Sprache mächtig. Insgesamt war diese Regelung auch ganz gut, denn Einar wollte es nicht darauf ankommen lassen, dass seine Leute sich mehr als nötig in Raufereien verstrickten, was sonst unweigerlich der Fall gewesen wäre.
    „Einar!“
    Er drehte sich um und blickte in eine enge Gasse. Als er den untersetzten Mann sah, der sich eifrig zu ihm durchdrängte, lächelte er erfreut.
    „Einar, mein Junge! Schön, dich zu sehen. Wie geht es dir?“
    „Thorston, du alter Halunke! Was machst du denn hier? Ich dachte, du wärst inzwischen längst daheim.“
    „Ja, das dachte ich auch, mein Junge.“ Thorston schlug Einar freundschaftlich auf die Schulter, wozu er sich ziemlich hochrecken musste. „Ich hatte die Gelegenheit, hervorragenden Wein zu einem Angebotspreis zu erwerben, doch das bedeutete, dass ich noch ein paar Tage länger hierbleiben musste. Und nun sage mir, wie geht es deiner Mutter?“
    Einar lächelte Olvas zweiten Ehemann freundlich an. Wie schon Hamars Mutter vor ihr, so hatte auch sie sich von Svend geschieden, als dieser eine andere Frau von einem seiner Raubzüge heimbrachte.
    Er selbst war ein vierzehnjähriger Junge gewesen, als seine Mutter Thorston nach monatelangem heftigem Umwerben geheiratet hatte. Einar wusste, dass sie den rundlichen Händler sehr gern mochte, obwohl dieser mehrere Wochen im Jahr auf Handelsfahrten verbrachte. Insgeheim war Einar davon überzeugt, dass dies einer der Gründe für ihr Einverständnis mit der Ehe war: Auf diese Weise erhielt sich Olva weitgehend ihre Unabhängigkeit, und wenn Thorston dann heimkehrte, war die Wiedersehensfreude jedes Mal groß.
    „Gut geht’s ihr“, antwortete Einar. „Allerdings solltest du dich auf eine Strafpredigt gefasst machen. Du weißt ja, was für Sorgen sie sich macht, wenn sich die Rückkehr von einer Reise verzögert.“
    „Wohnst du hier in Nils’ Gasthof oder auf deinem Schiff?“, erkundigte sich Thorston.
    „Diesmal schlafe ich auf dem Schiff.“
    „Nun, ich frage ja auch nur, Einar.“ Thorston grinste breit. „Ich weiß, dass Nils’ Töchter nur zu gern für dich ein Bett gedeckt hätten.“
    „Vielen Dank für deine Sorge, doch Nils’ Töchter sind mir zu dünn.“
    „Nicht die jüngste! Sie ist so reif wie …“
    „Ich werde wohl Olva von deiner Kenntnis dieser Mädchen berichten müssen“, meinte Einar mit todernstem Gesicht.
    „Mann, ich scherze doch nur! Sag einmal, ist auf deinem Schiff vielleicht noch Platz für ein paar Weinfässer? Dann käme ich viel schneller nach Haus.“
    „Wie viele sind ‚ein paar‘?“
    „Zwanzig, vielleicht auch dreißig, wenn ich den Burschen noch ein wenig herunterhandeln kann. Nun, sagen wir vierzig.“
    Einar musste lachen. Wenn es eine Möglichkeit gab, aus zehn Silberstücken zwanzig zu machen, dann wusste Thorston davon. Dank seines Stiefvaters war Einar ein sehr wohlhabender Mann. „Ich glaube, das lässt sich machen. Sonst noch etwas?“
    „Nicht viel. Ein wenig

Weitere Kostenlose Bücher