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Historical Platin Band 04

Historical Platin Band 04

Titel: Historical Platin Band 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: THERESA MICHAELS MERLINE LOVELACE MARGARET MOORE
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nur so sehr um Meradyce sorgte.
    Außerdem fürchtete Endredi sehr, dass das Verhältnis zwischen den beiden Männern noch viel gespannter werden würde, falls Meradyce Ull heiraten sollte.
    Ein weiterer Gedanke machte dem Mädchen Kopfzerbrechen. Mochte Meradyce auch noch so liebenswürdig und arglos erscheinen – war es nicht trotzdem möglich, dass sie versuchte, Zwietracht unter den Wikingern zu säen? Schließlich war sie eine Sächsin. Vielleicht hoffte sie, die Krieger dadurch zu entzweien, dass sie alter Missgunst und altem Hass aufs Neue zum Ausbruch verhalf.
    Nein. Endredi wollte nicht glauben, dass Meradyce absichtlich Böses im Schilde führte. Wäre es so, dann hätte sie ja keine Veranlassung, den Frauen der Siedlung beizustehen und Endredi in der Heilkunde sowie der Geburtshilfe zu unterweisen.
    Endredi hörte, dass Meradyce wieder leise seufzte. Konnte sie vielleicht ebenfalls nicht schlafen? Zuerst war das Mädchen versucht, zu der Frau zu gehen. Endredi überlegte es sich jedoch anders. Sie hätte nicht gewusst, was sie sagen sollte, und vielleicht konnte eine Person wie Einars Tochter der Sachsenfrau auch gar keinen Trost spenden.
    Stirnrunzelnd blickte Kendric den hässlichen kleinen Mann an. „Was soll das heißen – nichts für Meradyce?“
    Selwyn hatte schon mit so vielen Händlern geschachert, dass er es genau erkannte, wenn jemand sein Interesse zu verhehlen trachtete. Kendric war überaus interessiert an der Frau und an den Gründen, weshalb für sie kein Lösegeld gefordert wurde. Das wollte er sich nur nicht anmerken lassen, was zweifellos daran lag, dass seine Gemahlin neben ihm saß und den Blick während der Verhandlung immer zwischen den beiden Männern hin und her fliegen ließ.
    „Genau so hat man es mir gesagt“, erklärte Selwyn. „Tausend für den Knaben, fünfzig für das Mädchen, keine einzige Kupfermünze für die Frau.“
    Kendric lehnte sich in seinem Sessel zurück. Ludella seufzte, doch das hörte sich nicht so an, als wäre sie aufrichtig betrübt. „Es ist natürlich sehr schade“, meinte sie. „Meradyce war ein so schönes Mädchen …“ Sie redete, als wäre die Hebamme bereits nicht mehr am Leben.
    Selwyn dachte darüber nach, ob diese Meradyce noch eine Jungfrau gewesen war, als Einar sie raubte, oder ob es diesem sächsischen Than gelungen war, sie trotz aller Gerüchte zu verführen – und ob dessen dürre Gemahlin dieses herausgefunden hatte. Das würde erklären, weshalb sie die Hebamme möglicherweise loswerden wollte. Überraschen würde es Selwyn jedenfalls nicht im Geringsten.
    Der Sachsenthan war ein ebenso mächtiger und reicher wie gut aussehender Mann. Die Frauen drängten sich wahrscheinlich danach, in sein Bett zu gelangen, und wenn sie schlau waren, dann würden sie es besser wissen, als sich damit zu brüsten. In Kendrics Gesicht gab es mehr als ein Anzeichen dafür, dass er ein ziemlich rücksichtsloser Mensch war, der nicht sehr freundlich mit Personen umging, die seiner Gemahlin Grund für irgendwelche Intrigen gaben.
    Selwyn wünschte, er hätte die Hebamme selbst einmal zu Gesicht bekommen, als er sich vor dem Raubüberfall hier in dieser Siedlung befunden hatte. Kendric lag offenkundig daran, zu erfahren, was mit ihr geschehen war. Selbst Einar, der sonst niemals Sklavinnen nahm, hatte sie begehrt. Selwyn hatte ihm die Eifersucht deutlich angesehen, als von dem Sachsenthan die Rede gewesen war. Natürlich hatte auch Einar versucht, sein persönliches Interesse nicht preiszugeben, und bei einem weniger aufmerksamen Menschen als Selwyn wäre ihm das auch gelungen.
    Jetzt wartete Selwyn auf die Fortsetzung des Gesprächs mit Kendric; der Than würde doch sicherlich noch weitere Fragen haben, wenn seine Gattin nicht anwesend wäre!
    Diese legte gerade eine Hand auf den Arm ihres Gemahls. Die Frau war alles andere als anziehend, und die Verzweiflung machte ihr Gesicht noch hässlicher. „Wir werden doch für die Kinder zahlen, nicht wahr?“
    Der Blick, den ihr Gatte ihr zuwarf, zeigte Selwyn, wie wenig er von ihr hielt. „Selbstverständlich.“
    Selwyn lächelte. „Sehr gut. In diesem Fall werden die Wikinger die Kinder im Frühling hierher zurückbringen.“
    „Ich bin auf jede Art von List vorbereitet!“, warnte Kendric.
    „Das ist nicht notwendig. Einar verabscheut nämlich Betrug“, meinte Selwyn mit einem bedeutungsvollen Unterton. „Und was nun meinen Lohn für die vielen Risiken angeht, die ich auf mich nehmen muss

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