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Historical Platin Band 04

Historical Platin Band 04

Titel: Historical Platin Band 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: THERESA MICHAELS MERLINE LOVELACE MARGARET MOORE
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scheußliche Verbrechen gerächt wurde, doch wenn er sich Meradyce so anschaute, dann kamen ihm Zweifel, ob der Rächer wirklich Einar sein sollte.
    Endredi hatte gesagt, einige der Wikinger wollten Meradyce heiraten. Das Mädchen hielt dies anscheinend für eine große Ehre, doch Meradyce würde einem solchen Ansinnen sicherlich nicht zustimmen.
    Er blickte finster drein. Für eine Sachsenfrau war kein Wikinger gut genug, nicht einmal Einar.
    Adelar hörte Meradyce im Schlaf seufzen, und wieder kamen ihm Zweifel. Wenn Einar kein Wikinger wäre, würde sie ihn dann haben wollen? Einar war ein guter Krieger und entschieden der Einzige unter den Wikingern, der ihrer zumindest andeutungsweise wert war. Doch Meradyce konnte an ihm gar keinen Gefallen finden; er war schließlich ein Feind der Sachsen. Ohne jeden Zweifel verabscheute sie alle Aufmerksamkeiten des Wikingers zutiefst.
    Eine wilde Entschlossenheit ergriff von Adelars Herz Besitz: Es war seine Pflicht, Meradyce vor allen unerwünschten Freiern zu schützen und ihr alle Gefahren fernzuhalten.
    In derselben Nacht, lange vor Anbruch der Morgendämmerung, wachte Endredi auf und konnte nicht mehr einschlafen.
    Ingemar und Ilsa hatten Meradyce Schreckliches angetan. Diese konnte doch nichts dafür, dass es Ull nach ihr gelüstete, und es war auch nicht ihre Schuld, dass Einar sie aus ihrem Sachsendorf geraubt hatte.
    Ingemar konnte unausstehlich sein, besonders wenn die Eifersucht über sie kam. Endredi hatte das schon einmal erlebt, als eine andere Frau Einar in ihrer Gegenwart auch nur erwähnte. Das war einer der Gründe dafür, dass Endredi immer zu Freyja betete, ihr Vater möge Ingemar nicht heiraten.
    Was nun Ilsa und Reinhild betraf, so war es vollkommen klar, wer wen angestiftet hatte. Ilsa war wie eine böse Riesin. Immer nörgelte sie, nie war sie zufrieden. Manche Frauen flüsterten sich zu, das liege daran, dass sie kein Kind hatte, das sie von ihrer ewigen Unzufriedenheit ablenken konnte. Endredi bezweifelte jedoch, dass ein Kind dazu imstande wäre.
    Reinhild dagegen verhielt sich immer nett zu den Dorfmädchen. Sie war nur ein paar Jahre älter als Endredi. Ull hatte sie schon einige Monate lang begehrt, bis ihr Vater endlich damit einverstanden war.
    Reinhild hatte Endredi einmal zugeflüstert, dass sie Ull zwar heiraten wollte, doch nur, wenn Ilsa sich von ihm schied. Ull wollte sich von Ilsa scheiden, hatte Reinhild gesagt, doch Ilsas Vater war der mächtige Häuptling eines anderen Dorfs. Deshalb erlaubte Svend die Scheidung nicht, denn wenn Ilsa dann wieder in ihr Dorf heimkehrte, könnte das für ihren Vater bedeuten, dass Ull seine Familie beleidigt hatte, was zweifellos Gewalttätigkeiten zur Folge haben würde.
    Dann war Reinhild von Ull schwanger geworden. Svend veranlasste ihren Vater zu dessen Zustimmung, und Reinhild konnte den Mann heiraten, den sie begehrte, musste sich jedoch mit Ilsa abfinden.
    Würde sich Ull doch nur mit seinen zwei Frauen zufriedengeben! Zu ihrem Kummer vermutete Endredi, dass er ihren Vater bitten würde, sie ihm ebenfalls zur Ehefrau zu geben. Ull lächelte immer so merkwürdig, wenn er sie anschaute oder ihr einen Gruß zurief.
    Sie wusste nicht, was ihr Vater dazu sagen würde. Zwar war ihr bekannt, dass Einar Ull nicht leiden konnte, doch vielleicht war er ja nur froh, wenn er die Sorge um sie los wurde. Und Svend würde vermutlich sagen, Ull sei einer der besten Krieger des Dorfs, sodass diese Verbindung für das Wohl der ganzen Siedlung von Nutzen wäre. Der Häuptling könnte Endredi sogar dazu verwenden, die Rivalität zwischen den beiden Männer endgültig zu beenden.
    Endredi seufzte in der Dunkelheit. Sie wollte doch wenigstens ein wenig Leidenschaft empfinden für den Mann, den sie heiratete. Von diesem Gefühl hatte sie in den Geschichten des Skalden etwas gehört; das war eine Empfindung, welche die Götter zu großen Taten für ihre Ehefrauen trieb.
    Oft wenn sie nachts wach in ihrem Bett lag, stellte sie sich vor, ein Held würde eine Großtat für sie vollbringen. Leider schien Ull kein so besonders großer Held zu sein.
    Wüsste sie doch nur, was Meradyce wirklich von ihrem Vater und von Ull hielt! Es wäre wirklich schön, wenn Einar eine so liebenswürdige, warmherzige Frau wie Meradyce heiratete. Endredi hatte ihn noch nie so besorgt um einen anderen Menschen gesehen. Als er gekommen war, um sie zu holen, war er zu ihr sehr barsch gewesen, doch seinen Augen hatte sie angesehen, dass er sich

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