Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Historical Platin Band 04

Historical Platin Band 04

Titel: Historical Platin Band 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: THERESA MICHAELS MERLINE LOVELACE MARGARET MOORE
Vom Netzwerk:
anzufangen, wenn man nicht wollte, dass das Ganze in eine Schacht ausartete. „Na schön“, murmelte er nur.
    Nachdem er sich angekleidet hatte, folgte er seinem Bruder aus dem Haus und zu den Schiffsanlegern. Es war eine dunkle, mondlose Nacht. Die Schiffe dümpelten sanft an ihren Pfählen im Wasser.
    „Svend hätte diese Frau niemals an Einar vergeben dürfen“, begann Ull gereizt.
    Siurt unterdrückte seinen Seufzer. Offensichtlich fing sein Bruder jetzt wieder mit seinem Gejammer an. Das konnte ja heiter werden! „Svend durfte sie ja nicht an dich vergeben. Dann hätte sich Ilsa doch von dir geschieden.“
    „Ich wollte das alte Scheusal ja ohnehin loswerden.“
    „Dann wäre ihr Vater wütend geworden.“
    „Mit ihm und seinen Leuten wären wir schon fertig geworden.“ Siurt wollte sich nicht auf einen Streit einlassen. „Das ist jetzt ja auch unwichtig. Die Sache ist erledigt.“
    „Svend darf nicht länger der Häuptling sein.“
    „Und Einar will nicht der Häuptling sein.“
    „Von Einar habe ich nichts gesagt.“
    Siurt blickte seinen Bruder bestürzt an. „Du willst der Häuptling werden?“
    „Jawohl!“, erklärte Ull mit wildem Blick.
    „Doch Einar …“
    „Einar mag verrecken! Svend mag verrecken und der Rest seiner Nachkommenschaft mit ihm!“
    „Du hast nicht genügend Anhänger, die dir folgen“, gab Siurt zu bedenken. „Es wäre töricht. Du solltest lieber anderswo eine neue Niederlassung errichten. Ich würde mit dir gehen.“
    „Ich habe einen anderen Plan im Sinn, einen, bei dem ich nicht von den Dummköpfen abhängig bin, die in diesem stinkenden Dorf hier leben! Einen, der uns mehr Macht verschaffen wird, als du dir vorstellen kannst!“
    Siurt trat einen Schritt zurück. „Wovon redest du?“
    „Wenn wir die Sachsenkinder zu ihrem Vater zurückbringen, wird er sehr dankbar sein.“
    „Du willst das Lösegeld selbst einstreichen?“
    „Ich verlange kein Geld. Ich verlange Männer.“
    Entsetzt starrte Siurt seinen Bruder an. „Du willst Sachsen gegen dein eigenes Volk führen?“
    „Gegen Svend und seine Söhne. Wenn ich dann Häuptling bin, benötige ich die Sachsen nicht mehr.“
    „Und wenn sie dann nicht abziehen wollen?“
    „Dann bringen wir sie eben um“, erklärte Ull wegwerfend.
    Er war von der Durchführbarkeit seines Plans überzeugt. Der Sachsenthan würde ihm zweifellos Männer und Waffen zum Einsatz gegen die Wikinger geben, die seine Kinder geraubt hatten. Wenn Svend und dessen Söhne erst einmal tot waren, würden es die übrigen Dorfbewohner nicht wagen, sich gegen Ull zu erheben. Die Sachsen würden heimkehren oder sterben.
    „Was soll aus der Frau werden?“
    Ull lächelte böse. „Wenn der Sachse seine Kinder zurückhaben will, dann wird sie einen Teil meiner Forderung darstellen.“
    „Doch Ilsa …“
    „Ilsa – nichts!“ Ull zuckte die Schultern. „Sie mag von mir aus zu ihrem Vater zurückkehren.“ Er dachte einen Moment nach und strich sich den Bart. „Oder noch besser: Ich sende die Sachsen auch gegen die Siedlung von Ilsas Vater. Zwei Dörfer anzuführen ist doch besser als eines, eh?“
    Siurt nickte. Die Vorstellung, Sachsen einzusetzen, behagte ihm durchaus nicht, doch wenn Ull meinte, dieser Plan würde aufgehen, dann würde es wohl so sein. „Wann willst du dieses Vorhaben ins Werk setzen?“
    Ull fröstelte es im kalten Winterwind. Es wäre besser, wenn er mit der Ausführung seiner Absicht bis zum Frühling wartete, obwohl er seine Ungeduld kaum noch bändigen konnte. „Wir segeln, sobald es im Frühling möglich ist. Einar ist viel zu vorsichtig; er wird noch immer auf das günstigste Wetter warten, wenn wir schon längst unterwegs sind.“
    „Wir haben kein Schiff.“
    „Wir stehlen eines.“
    Die Tatsache, dass Ull die Todesstrafe für den Raub eines Schiffes in Kauf nahm, überzeugte Siurt davon, dass sein Bruder es absolut ernst meinte. Da blieb ihm, Siurt, kaum etwas anderes übrig, als ihm zu helfen. Täte er es nicht, so würde ihn Ull zweifellos als seinen Mitwisser umbringen.
    Meradyce seufzte zufrieden und kuschelte sich an Einars starken, warmen Körper. Wer hätte gedacht, dass ein Wikinger sie einmal so glücklich machen würde?
    Einar bewegte sich ein wenig, und sie strich ihm das Haar aus dem Gesicht. Im Schlaf wirkte er so jung und jungenhaft. Sie drückte ihm einen sanften Kuss auf die Wange und legte sich wieder neben ihn. Draußen heulte der Wind wie ein hungriger Wolf. Einar hatte gesagt, es

Weitere Kostenlose Bücher