Historical Platin Band 04
sie zum Dorf zurück.
„Adelar ist so zornig …“
„Eifersucht ist etwas Schreckliches“, sagte Einar. „Doch er ist so jung. Er wird es bald vergessen haben.“
„Ich hoffe nur, du behältst recht“, meinte Meradyce voller Zweifel.
„Lass uns heimkehren, Frau. Es wird dunkel, und ich will ins Bett gehen.“
„Bist du müde?“
Einar grinste frech. „Nein.“
„Ich werde nicht nackt ins Freie laufen!“, erklärte Meradyce, während sie Einar dabei zuschaute, wie er eine große Schöpfkelle Wasser auf die erhitzten Steine schüttete. „Und in den Fluss springe ich nach dieser Hitze hier schon gar nicht.“
Eine Dampfwolke stieg in dem heißen Badehaus auf. „Das ist doch das Beste vom Ganzen“, versicherte Einar und setzte sich neben sie. „Der Schock durch das kalte Wasser gibt dir erst das Gefühl, wirklich lebendig zu sein.“
„Ich habe andere Methoden, um mich lebendig zu fühlen, vielen Dank“, meinte Meradyce mit Entschiedenheit und lehnte sich gegen die Wand zurück. Die heiße Luft hatte jeden einzelnen Muskel in ihrem Körper entspannt. Wahrscheinlich würde ich schon längst eingeschlafen sein, wenn ich hier allein wäre, dachte sie.
In Einars Gesellschaft, der vollkommen unbekleidet neben ihr saß, war Schlaf jedoch nicht genau das, was sie im Sinn hatte. Sie schlug die Augen auf und warf einen flüchtigen Blick auf ihn. „Wie ich sehe, friert dich im Augenblick nicht.“
Er ließ eine Hand an ihrem nackten Bein hinaufgleiten. „Nein, ich fühle mich recht wohl und warm.“
„Ich dachte immer, hier soll man sich ausruhen“, bemerkte Meradyce höchst tadelnd, doch absolut unaufrichtig. Ihr Atem ging immer schneller.
„Ich will mich nicht ausruhen.“ Einars Stimme klang wie ein leises Grollen. Er blickte Meradyce an. „Wenn du es jedoch ablehnst, zum Fluss zu laufen, werde ich mir wohl eine andere Tätigkeit ausdenken müssen.“
Sie seufzte, während Einars Hände langsam über ihren ganzen Körper glitten. „Und wenn nun jemand anderes hier ins Badehaus kommt?“
„Dann wird er eben warten müssen, bis wir fertig sind.“
„Einar?“
„Ja?“
„Wie viele Frauen hast du schon …?“
„Was?“
Sie wich ein wenig zurück und lächelte versonnen. „Du hast schon so viele Frauen …“
„So viele nun auch wieder nicht.“
Sie blickte ihn nachdenklich an. „Ich wünschte, ich wüsste besser darüber Bescheid, wie man dir Freude bereiten kann.“
„Es wäre mir ein Vergnügen, dich darin zu unterweisen.“
Sie stieß ihn sanft von sich fort, stand auf und ging zu der Wand, an der sich keine Bank befand. Dann drehte sie sich einmal langsam um sich selbst, um ihm ausreichend Gelegenheit zu bieten, ihren schönen Körper zu betrachten.
„Komm her, Einar“, sagte sie leise.
Dazu musste er nicht gedrängt werden; er stand sofort auf. „Was gibt es? Du möchtest doch nicht schon gehen?“
Sie schlang die Arme um ihn und hob ihm das Gesicht zum Kuss entgegen. „Ich will wissen, wie das ist – im Stehen.“
„Was?“
Sie ließ die Hände über seinen Rücken, danach über seine Brust gleiten und lächelte schüchtern. „Darüber habe ich immer nachgedacht, seit ich dich in jener Nacht sah, als du …“
„Du hast also tatsächlich zugeschaut! Ich wusste es ja! Das war nicht sehr ehrenwert von dir, Frau.“
Sie errötete ganz entzückend, und am liebsten hätte er sie geküsst, doch er wollte erst hören, was sie darauf zu äußern hatte.
„Wenn man so etwas in der Öffentlichkeit macht, muss man doch mit Zuschauern rechnen“, meinte sie ein ganz klein wenig vorwurfsvoll. „Zuerst wusste ich ja auch gar nicht, was du da tatest.“
„Und als du es dann wusstest, hast du weiter zugeschaut.“
Sie schmiegte sich aufreizend dicht an ihn. „Es war ja auch recht interessant.“
Einar stöhnte leise auf, zog sie zu sich heran und küsste sie glutvoll. „Es ist viel mehr als nur interessant“, flüsterte er und drückte sie gegen die Wand.
Als Meradyce und Einar eine Weile später erhitzt – zum Fluss hinunter hatten sie es nämlich nicht mehr geschafft – ins Langhaus zurückkehrten, fanden sie dort zu ihrem Erstaunen ein helles Feuer im Herd, einen Topf mit köstlich duftendem Schmorfleisch sowie die Kleidertruhe vor, die Einar Meradyce zum Geschenk gemacht hatte.
Einar strahlte wie ein kleiner Junge. „Meine Mutter war hier.“
Meradyce legte ihren Umhang ab.
„Lass uns zum Badehaus zurückkehren“, schlug er mit einem richtig
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