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Historical Platin Band 04

Historical Platin Band 04

Titel: Historical Platin Band 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: THERESA MICHAELS MERLINE LOVELACE MARGARET MOORE
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aufgeweicht, dass sie fast unpassierbar wurden, obgleich die Händler aus diesem Grund schon Transportschlitten statt Karren benutzten. Thorston hatte empfohlen, noch einen Tag abzuwarten, doch nachdem er Einars Miene gesehen hatte, war er vorsichtshalber verstummt.
    Jetzt warf Einar einen Blick über die Schulter zurück und sah, dass Thorston auf seinem Pferd halb eingeschlafen war. „Es dauert nicht mehr lange“, rief er zu ihm hinüber.
    Thorston fuhr zusammen. „Ha? Was hast du gesagt?“, fragte er und blickte sich dann um. „Oh, wir sind ja fast schon daheim. Umso besser. Mein Rücken fühlt sich an, als hätte ein Riese mir einen Fußtritt verpasst. Ich bin so lange Ritte nicht mehr gewöhnt. Ich verstehe ja deine Ungeduld, Einar, doch du solltest ein wenig Mitleid mit einem alten Mann haben.“
    „Gibst du etwa zu, dass du zu alt wirst, um auf Handelsreisen zu gehen?“
    „Keineswegs! Doch von einem Mann meines Alters kannst du keinen ununterbrochenen Tagesritt erwarten. So etwas tut den Eingeweiden nicht gut.“
    Einar blickte ihn hinterlistig an. „Meine Mutter wird sich furchtbar darüber aufregen, dass wir uns so verspäten.“
    „Bin ich etwa verantwortlich für das Wetter? Ich habe Odin nicht um Regen gebeten. Freyja und alle anderen auch nicht. Du willst ja nur zum Festessen nicht zu spät kommen.“
    „Weil wir gerade vom Festessen reden“, rief Hamar am Ende des Zuges der Packpferde. „Svend wird sehr unglücklich darüber sein, dass du deinen ganzen Wein verkauft hast.“
    Thorston drehte sich nach ihm um. „Daran ist er selbst schuld. Ich würde ihm ja etwas aufgehoben haben, wenn ich einen vernünftigen Preis dafür von ihm bekommen hätte. Doch wir wissen ja alle, dass er sein Geld lieber für seine Frauen ausgibt.“
    Die Männer des Packzuges lachten. Wie Einar, so wollten auch sie schnell zur Siedlung gelangen und freuten sich schon auf eine warme Mahlzeit im Kreise ihrer Familien. Es hatte sich nicht einmal um eine besonders lange Reise gehandelt, doch die Verzögerungen waren sehr ärgerlich gewesen. Allerdings hatten die meisten von ihnen gute Erlöse erzielt, sodass sich die Beschwerden in Grenzen hielten.
    „Svend wird nicht erbaut darüber sein, dass wir ihn warten lassen“, bemerkte Hamar.
    „Seine Begeisterung fürs Pflügen habe ich ja nie so recht verstanden“, sagte Thorston.
    „Es ist ja nur eine einzige Furche“, meinte Einar. „Ich glaube, er will der Welt nur zeigen, dass er noch etwas anderes als kämpfen kann.“
    „So wie er damit angibt, möchte ich fast meinen, du hast recht.“ Thorston lachte leise. „‚Da schaut her, wie gerade ich sie gezogen habe! Wie lang! Wie wunderbar!‘ Das Einzige, was ich gern lang und gerade hätte, hat nichts mit dem Ackerboden zu tun.“
    Einar grinste, sagte jedoch nichts. Thorstons Scherz hatte seine Gedanken in eine andere, sehr persönliche Richtung gelenkt.
    „Übrigens ist das wirklich eine prächtige Wiege“, erklärte Thorston nach einer Weile. „Obwohl ich finde, du hast zu viel dafür bezahlt.“
    „Das sagst du immer und bei allem, was ich kaufe.“
    „Stimmt ja auch.“
    „Natürlich. Du hättest sie wahrscheinlich für ein paar Münzen weniger bekommen.“
    „Sicherlich. Doch ich muss sagen, man hat dich nicht übermäßig betrogen, Einar. Es muss irgendwie an deiner Größe – und an deinem Schwert – liegen, dass die Kaufleute plötzlich ihre Ehrlichkeit entdecken.“
    Die Dunkelheit brach schon herein, und bald erreichten die Männer den Hügel, von dem man die Umgebung überblicken konnte. Einar hielt sein Pferd an und schaute auf die Siedlung hinunter. Seine Hunde blieben stehen, und dann begannen sie zu jaulen.
    Irgendetwas stimmte hier nicht.
    Thorston hielt ebenfalls an. „Was ist los?“
    Hamar ritt heran.
    „Ich sehe keinen Rauch“, sagte Einar langsam. „Da unten bewegt sich nichts.“
    Hamar nickte, und die anderen Männer kamen heran, um es auch zu sehen.
    „Thorston, du suchst dir fünf Männer aus und bleibst hier bei den Packpferden. Der Rest kommt mit mir.“ Einar trieb sein Pferd zum Galopp an und zog sein Schwert.
    Zu spät! Einar stieg aus dem Sattel und starrte ringsum auf die Leichen seiner Freunde und Kameraden. Er sah seine Mutter und seinen Vater dort liegen. Und Björn. Und viele, viele andere. Wir sind zu spät gekommen, dachte er.
    Hamar rannte wie ein Wahnsinniger an ihm vorbei und stürzte in sein Haus, um einen Moment später wieder herauszukommen. „Sie sind

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