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Historical Saison Band 06

Historical Saison Band 06

Titel: Historical Saison Band 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JOANNA MAITLAND ELIZABETH ROLLS NICOLA CORNICK
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etwas von Lady Townend aufgeschnappt …“
    Anthony wurde blass. Einer Frau ein Geheimnis anvertrauen?
    Timms unterdrückte ein Lachen. „Sie werden sich daran gewöhnen müssen, dass Frauen viel klüger sind, als wir meinen“, sagte er aufmunternd.
    Anthony lächelte. „Ich danke Ihnen für den Hinweis. Von mir aus erzählen Sie ihr alles, wenn Sie glauben, dass sie es niemandem weitererzählt – auch nicht ihrer Herrin. Das wäre alles, Timms. Bitte beruhigen Sie die anderen Bediensten. Keiner von ihnen steht unter Verdacht.“
    „Jawohl, Sir.“
    „Ah, ja und dann …“ Er schluckte schwer. „Bevor ich es vergesse. Ich gratuliere Ihnen von Herzen, Timms. Und ich bestehe darauf, Taufpate zu werden.“
    Zu Anthonys großer Freude lief Timms rot an und nickte eifrig.

7. KAPITEL
    Gegen Ende des Dinners litt Georgie unter heftigen Kopfschmerzen, und ihr Gesicht schmerzte von der Anstrengung, immerfort zu lächeln und so zu tun, als ob nichts wäre. Und die Situation wurde noch durch den Umstand verschlimmert, dass Anthony sie fortwährend vom anderen Ende des Tisches aus anstarrte und nur dann stirnrunzelnd den Kopf senkte, wenn sich ihre Blicke trafen.
    Als sie sich schließlich ins Gesellschaftszimmer begaben, musterte Tante Harriet sie kurz von oben bis unten und schickte sie ins Bett. „Mach schon, dass du in die Federn kommst!“, kommandierte sie im Befehlston. „Wir sind alt genug, um uns alleine zu beschäftigen.“
    Lady Mardon gab ihr recht. „Sie sehen schrecklich erschöpft aus, meine Liebe. Machen Sie sich keine Gedanken um uns. Wir sehen Sie morgen in aller Frische beim Frühstück.“
    Doch anstatt ins Bett zu gehen, stieg Georgie in die Kuppel hinauf, um in den Nachthimmel zu sehen und sich schonungslos vor Augen zu führen, was sie angerichtet hatte.
    Sie saß reglos da und starrte durch die Glaswand auf die dunklen Wälder. Darüber funkelten die Sterne. Was war mit der Nachricht geschehen, die sie in der Brüsseler Unterkunft für Anthony hinterlassen hatte? Und noch entscheidender war die Frage, wie sie mit ihrer Ehe – oder dem, was davon übrig geblieben war – umgehen sollte. Anthony hatte wegen ihres kindischen Verhaltens eine vierjährige Hölle hinter sich, so viel stand fest. Vier Jahre der Schande und der üblen Nachrede. Wie ertrug er es bloß, sie überhaupt anzusehen?
    Dennoch musste sie sich ihm noch einmal von Angesicht zu Angesicht stellen – und ihn um Verzeihung bitten. Sie sollten ein gemeinsames Leben aufbauen. Aber wie war das möglich, wenn er glaubte, dass sie eines Diebstahls fähig war?
    Sie saß lange da und fühlte sich sehr müde, doch zugleich widerstrebte es ihr, nach unten zu gehen. Sie meinte, weit entfernt in den Wäldern das Heulen einer Eule zu hören. Aus der Nähe des Hauses vernahm sie das Bellen eines Hundes.
    Wenn sie nach unten ins Schlafzimmer ging, musste sie Anthony endlich die Wahrheit erzählen, die darin bestand, dass sie die wichtigste Aufgabe einer Ehefrau nicht erfüllen konnte. Sie fühlte den Schmerz am ganzen Körper. Sie hätte es ihm gleich sagen müssen, als er ihr angekündigt hatte, sich nicht von ihr scheiden zu lassen. Jetzt war es nur umso schwieriger geworden.
    Sie hörte Schritte und drehte sich schwer atmend um.
    „Großer Gott! Was zum Teufel tun Sie hier, Georgiana? Ich dachte, Sie wären längst zu Bett gegangen?“
    Es war Mr Sinclair. Er kam auf sie zu. „Was machen Ihre Kopfschmerzen? Geht es Ihnen besser?“, erkundigte er sich freundlich, sodass ihr die Tränen in die Augen traten.
    „Mir geht es viel besser“, log sie und hoffte, er würde nicht nah genug kommen, um ihre geröteten Augen zu sehen.
    „Das freut mich zu hören“, sagte er und steuerte auf die Glaswand zu. „Es ist eine bezaubernde Nacht, finden Sie nicht?“
    J…ja, sicher.“
    „Früher, als Kinder, sind wir hier immer in den Ferien gewesen. Anthony und ich haben uns jeden Abend heimlich nach oben geschlichen, um hier zu übernachten. Unsere besorgten Mütter waren nicht sehr begeistert, als sie es herausfanden.“
    Sie konnte es sich gut vorstellen, vor allem, wenn man bedachte, wie steil es hinunterging, sobald man die Aussichtsplattform vor der Kuppel betrat. „Und was meinten Ihre Väter dazu?“
    Er grinste. „Ich glaube, ihnen kam das sehr bekannt vor. Da sie als Kinder genau dasselbe ausgeheckt hatten, konnten sie sich vorstellen, was es uns bedeutete. Allerdings wussten wir nicht, dass sie uns ihrerseits so lange beobachtet

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