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Historical Saison Band 06

Historical Saison Band 06

Titel: Historical Saison Band 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JOANNA MAITLAND ELIZABETH ROLLS NICOLA CORNICK
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haben, bis sie ganz sicher waren, dass wir nicht vom Dach fallen.“
    Trotz ihrer traurigen Lage musste Georgie lachen. „Und es waren immer nur Sie und Anthony? Lord Mardon und sein Bruder waren nicht dabei?“
    Mr Sinclair zuckte mit den Schultern. „Naja. John ist einige Jahre älter als wir beide, wie Sie sicher wissen. Und William ist zwar nur ein paar Tage älter, aber er nahm nie ernsthaft Notiz von uns Jüngeren. Er gab sich immer nur mit Anthonys älterem Bruder ab, dem Erben der Familie.“
    Er wirkte mit einem Mal sehr aufgebracht, als er hinunter in den Park sah. „Wenn man vom Teufel spricht! Aber was tut er da mitten in der Nacht?“
    „Wer?“, erkundigte sich Georgie.
    „William.“ Er wies mit dem Finger auf eine Gestalt, die sich vom Haus entfernte. „Schauen Sie.“
    Gehorsam blickte Georgie nach draußen. Sie sah einen dunklen Schatten, der sich durch den Park in Richtung Wald bewegte.
    „Warum sind Sie so sicher, dass es sich um Mr Lyndhurst-Flint handelt?“, fragte sie. Sie konnte zwar erkennen, dass es sich um einen Mann handelte, aber wie konnte Mr Sinclair aus dieser Entfernung behaupten, es sei … „Oh!“ Der Mann beugte sich gerade hinunter, um seine Stiefel zu reinigen. „Ja, das muss er wohl sein. Er ist sehr kleinlich … ich meine, sehr penibel, was seine Kleidung angeht, nicht wahr?“
    „Er ist ein furchtbar eitler Geck, wenn Sie das meinen“, murmelte Mr Sinclair. „Ich wäre Ihnen allerdings dankbar, wenn Sie mich mit diesen Worten nicht vor Anthony zitieren würden!“
    „Sie schätzen ihn nicht besonders, oder?“
    „Anthony?“
    Sie errötete. „Nein, ich meine Mr Lyndhurst-Flint.“
    „Nein“, erwiderte er kurz und bündig. „Und wenn Sie einen guten Rat von mir annehmen wollen, sollten Sie niemals so naiv sein, ihm über den Weg zu trauen!“ Er blickte sie ernst an. „Bleiben Sie besser nicht länger hier oben, Georgiana. In der Kuppel wird es langsam frisch. Wenn die Sonne nicht scheint, kann man sich hier leicht eine Erkältung einfangen. Ich werde mich jetzt zurückziehen. Schlafen Sie gut. Ich wünsche Ihnen eine erholsame Nacht!“ Er deutete einen Gruß an und verschwand.
    Anthony glitt leise ins Schlafzimmer. Die spitzen Bemerkungen von Tante Harriet waren nicht nötig gewesen, um ihn darauf aufmerksam zu machen, dass Georgie sich nicht gut fühlte. Auch wenn ihn beim Dinner eine ganze Tischlänge auf Abstand gehalten hatte, war ihm ihre besorgniserregende Blässe nicht entgangen.
    Tante Harriets Rat hatte folgendermaßen gelautet: „Lass sie in Ruhe. Schlaf wird das Beste für sie sein.“ Dabei hatte sie ihn derartig vorwurfsvoll und tadelnd angesehen, dass Anthony sich nur mit Mühe zurückhalten konnte, ihr zu erklären, dass er Georgie nicht vom Schlafen abgehalten hatte. Jedenfalls nicht in der Weise, die Tante Harriet offenkundig im Sinn hatte. Allerdings hegte er keinen Zweifel daran, dass allein seine Gegenwart im Bett Georgie den Schlaf geraubt hatte.
    Helles Mondlicht durchflutete das Zimmer, sodass man weder eine Kerze noch eine Lampe benötigte. Er trat leise ans Bett, um nachzusehen, ob sie schlief. Doch das Bett war leer.
    Panik erfasste ihn. Anthony hastete aus dem Schlafzimmer und stieß auf dem Gang mit Marcus zusammen. Er taumelte und fluchte.
    Marcus blinzelte. „Anthony, ist alles in Ordnung mit dir?“
    „Georgie ist verschwunden!“
    Marcus grinste ihn an. „Oh, du suchst deine Frau? Sie ist oben in der Kuppel. Ich habe sie eben noch dort gesehen.“
    „I…in der Kuppel? Was zum Teufel treibt sie dort?“ Er musterte Marcus misstrauisch. „Und noch wichtiger ist die Frage, was du, verflucht noch mal, dort zu suchen hast!“
    Marcus hob verwundert die Augenbrauen. „Jedenfalls war ich nicht in der Kuppel, um mich mit deiner Frau zu treffen!“
    „Verdammt, Marcus, davon bin ich auch nicht ausgegangen!“
    „Wenn du es unbedingt genau wissen möchtest, ich hatte mich dort eigentlich mit Miss Devereaux verabredet“, erläuterte Marcus mit Leidensmiene. „Aber deine Frau war schon da. Ich habe sie nicht gefragt, doch ich hatte den Eindruck, als wollte sie ein bisschen allein sein und auf der Aussichtsplattform frische Luft schnappen. Sie hatte doch vorhin solche Kopfschmerzen.“
    „Oh.“ Er zog es vor, über das geplante Rendezvous mit Miss Devereaux hinwegzuhören.
    „Wenn ich noch etwas anmerken darf, deine Frau hat sich offensichtlich da oben die Augen aus dem Kopf geweint“, fügte Marcus hinzu, um seinem

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