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Historical Saison Band 06

Historical Saison Band 06

Titel: Historical Saison Band 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JOANNA MAITLAND ELIZABETH ROLLS NICOLA CORNICK
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Cousin auf die Sprünge zu helfen.
    „Geweint … Oh, Gott!“ Mitleid und Schuldbewusstsein erfassten ihn.
    „Kann ich irgendetwas für dich tun, Anthony?“
    Er schüttelte den Kopf. Er wollte nur noch zu Georgie. „Nein.“ Dann setzte sein Verstand wieder ein. „Doch, warte. Es gäbe da etwas für dich zu tun. Komm bitte für einen Moment mit in mein Zimmer.“
    Wortlos folgte Marcus ihm.
    Anthony schloss sorgfältig die Tür hinter ihnen und zündete eine Kerze an. Als er sich umdrehte, lehnte Marcus am Türrahmen. „Ich habe mich wie ein verfluchter Idiot verhalten“, gestand er. „Deinem Dilemma gegenüber ebenso wie in allen Dingen, die meine Frau betreffen. Aber es gibt in beiden Fällen ein Verbindungsglied. William.“
    „Was?“
    In wenigen Worten fasste Anthony seine Verdächtigungen zusammen. „Liegt es nicht auf der Hand?“, fragte er schließlich. „Jedes Mal hat er versucht, seine eigene Position abzusichern oder zu verbessern, indem er mein Vertrauen in einen anderen zerstört hat. Und schrecklicherweise hat es funktioniert, und ich bin darauf hereingefallen. Und nur, weil er es mit einem verfluchten Idioten zu tun hatte.“ Johns Enthüllungen und die Geschichte mit den Perlen erwähnte er mit keinem Wort.
    Marcus fluchte. „Dieser Satansbraten! Ich wusste ja, dass er hinter diesem schmutzigen Geschäft mit Frobisher stand, aber dass er dich derartig hintergangen hat! Zur Hölle mit ihm! Er hat dir vier Jahre deines Lebens geraubt, Anthony. Ich muss schon ständig gegen das Verlangen ankämpfen, ihm den Hals umzudrehen, aber wie zum Teufel hältst du seinen Anblick überhaupt noch aus?“
    „Seine Gegenwart ist mir ebenso unerträglich geworden“, erwiderte Anthony grimmig. „Aber wenn ich ihn vor die Tür setze, garantiere ich dir, dass er dich sofort der Justiz verrät. Und was ist mit John? Das Ganze wird ihn tief treffen.“
    Marcus machte seinem Unmut mit ein paar Kraftausdrücken Luft. „Du solltest noch etwas wissen“, sagte er schließlich. „William scheint eine besondere Vorliebe für die Schönheiten der Natur entwickelt zu haben.“
    Anthony runzelte die Stirn.
    „Er ist gerade eben in den Wald gegangen. Deine Frau und ich haben ihn beide von der Kuppel aus gesehen. Ich nehme jedenfalls an, dass er es war. Wie dem auch sei – das ist dann schon sein zweiter Gang in die Natur für heute. Cassie erwähnte, dass er bereits am Nachmittag einen Spaziergang unternommen habe.“
    „Es ist der dritte. Er war schon heute in aller Frühe im Wald“, berichtete Anthony, dem tausend Gedanken auf einmal durch den Kopf schossen. „Und Timms hat William heute in Lynd gesehen. Das passt überhaupt nicht zu seinen Angewohnheiten.“
    Marcus nickte. „Hm, sehr verdächtig. Wenn wir Glück haben, hat er nur Verabredungen mit ein paar Huren, aber es ist auch gut möglich, dass sich Grant nach wie vor in der Gegend aufhält.“
    „Ich weiß, deshalb habe ich bereits ein paar Leute gebeten, die Augen nach ihm offen zu halten. Dennoch solltest du dich besser darauf vorbereiten, dich im Ernstfall unsichtbar zu machen und aus Lyndhurst Chase zu verschwinden. Ufton kontrolliert in meinem Auftrag die ausgehende Post, aber wenn Grant oder ein anderer dich in Williams Auftrag verrät, haben wir den Friedensrichter ganz rasch bei uns im Haus.“ Er fluchte, als er das unbeeindruckte Gesicht seines Cousins sah.
    „Vorher werde ich William eigenhändig den Hals umdrehen“, schwor Marcus. „Nein, ich habe nicht vor, zu fliehen. Ich danke dir für deine Warnung, aber ich werde bleiben und mich dem stellen, was kommt.“ Er zögerte und sagte endlich: „Und noch etwas anderes, Anthony …“
    Anthony unterbrach ihn: „Ich weiß, was du sagen willst. Es tut mir sehr leid. Es war dumm von mir, dir zu misstrauen. Dafür gibt es keine Entschuldigung …“
    „Ach, sei doch ruhig, du Idiot!“, knurrte Marcus. „Ich wollte dich doch nur um Verzeihung bitten, weil ich auf der Suche nach einem Taschentuch meine Nase in deine Schubladen gesteckt und dabei das Miniaturporträt entdeckt habe. Es ging mich ja gar nichts an …“
    „Ach, Schwamm drüber“, beruhigte ihn Anthony. „Aber jetzt wirst du mich entschuldigen müssen, denn ich möchte nach meiner Frau sehen.“
    Sie war noch immer da. Eine schmale Silhouette vor der Glasscheibe.
    „Georgie?“ Er wollte leise sprechen, aber die Erleichterung ließ seine Stimme energisch klingen. Als er die Stufen hochgestiegen war, hatte ihn die Furcht

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