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Historical Saison Band 06

Historical Saison Band 06

Titel: Historical Saison Band 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JOANNA MAITLAND ELIZABETH ROLLS NICOLA CORNICK
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…“ Er zuckte mit den Schultern. „Es scheint so, als ob mir nichts anderes übrig bliebe, als tatenlos mit anzusehen, wie die Dinge ihren unvermeidlichen Lauf nehmen.“
    Cassie rückte auf dem Baumstumpf näher an ihn heran und lehnte ihren Kopf einen Augenblick lang gegen seine Schulter. Von Peter ging etwas Starkes und Tröstendes aus, doch diesmal war sie es, die ihn trösten wollte. „Sie müssen sich sehr einsam gefühlt haben. So etwas hilflos mit anzusehen …“
    Peter drehte den Kopf und drückte ihr einen Kuss aufs Haar. „Einsam ist das richtige Wort. Manchmal ertrage ich es kaum.“
    „Wenn es Ihnen gelingt, Quinlan Court wieder erblühen zu lassen, tun Sie viel für Ihren Vater“, sagte sie. „Ich weiß, dass es nicht alle Probleme löst, aber es wäre ein neuer Anfang.“
    „Ja, ich würde gern einige Verbesserungen auf den Ländereien vornehmen“, bestätigte Peter. „Sie befinden sich in einem furchtbar vernachlässigten Zustand. Es müssten neue Wirtschaftsgebäude errichtet werden, fortschrittliche landwirtschaftliche Anbaumethoden eingeführt werden. Quinlan Court benötigt moderne Ackerkulturen, neue Viehherden … Wenn die Landwirtschaft erst einmal floriert, könnte ich die Gewinne in weitere Projekte investieren.“ Selbstkritisch lächelte er Cassie an. „Habe ich schon Ihr ganzes Vermögen ausgegeben?“
    „Mindestens zweimal“, antwortete Cassie fröhlich. Sie wollte ihn küssen, aber sie war zu schüchtern, um die Umarmung einzuleiten. Diesmal wäre es kein Kuss aus Verlangen, sondern aus dem Bedürfnis, Trost zu spenden. Stattdessen drückte sie seinen Arm und erhob sich. „Das klingt in meinen Ohren wie eine Lebensaufgabe, Peter Townend.“
    Eine gemeinsame Lebensaufgabe …
    Sie sah, dass er ihre Gedanken gelesen hatte. Ihre Blicke trafen sich in einem Moment tiefer Ewigkeit. Die rötliche Herbstsonne spann ein Netz aus Licht zwischen ihren Gesichtern. Peter stand langsam auf.
    Cassie trat auf ihn zu und legte ihre rechte Hand auf seine Brust.
    „Ich bitte nicht um Ihre unsterbliche Liebe, Peter“, sagte sie sanft. „Nur um Ihren Respekt und Ihre Achtung. Wenn Sie mir beweisen, dass ich Ihnen etwas bedeute, werde ich Ihren Heiratsantrag annehmen, und wir können in Quinlan Court gemeinsam für einen Neuanfang sorgen.“
    Sie sah ihn lange an und verstand plötzlich seine inneren Konflikte und Zweifel, und vor allem las sie ihm eine Sehnsucht von den Augen ab, die ihr den Atem raubte. Sie war sich nicht sicher, was das zu bedeuten hatte. Vielleicht wollte er sie nicht heiraten, brauchte aber ihr Geld. Und weil er ein ehrbarer Mann war, hatte er Schwierigkeiten, damit umzugehen. Sie hoffte, dass es sich anders verhielt. Sie hoffte inständig, dass seine Zweifel einen anderen Grund hatten, und sie wünschte sich, den Mut aufzubringen, ihn direkt danach zu fragen. Als sie schon kurz davor war, ihre Frage in Worte zu fassen, zögerte sie, weil ihr bewusst wurde, dass sie keine ehrliche Antwort hören wollte. Zumindest falls diese Antwort nicht dem entsprach, was sie sich wünschte.
    Cassie hätte am liebsten geweint. Für sie war es eine gewaltige Entscheidung gewesen, ihm dieses Angebot zu unterbreiten, und sie war sich noch immer nicht sicher, warum sie so gehandelt hatte. Sie hatte sich dabei ganz von einem spontanen Gefühl leiten lassen. Ein Gefühl, das ihr sagte, dass etwas Tiefes Peter und sie miteinander verband, etwas, das stark genug war, um ein gemeinsames Leben darauf aufzubauen.
    Wenn Sie mir beweisen, dass ich Ihnen etwas bedeute …
    Peter nahm Cassies behandschuhte Hände in die seinen. „Oh, Cassandra, wie immer fehlen mir in Ihrer Gegenwart die richtigen Worte.“
    Cassie blickte ihn ernst an. Ganz kurz legte sie ihm einen Finger auf die Lippen, drehte sich dann um und ging zu den angebundenen Pferden.
    Peter folgte ihr langsam. Sie bedeutete ihm sehr viel, und dennoch schien ihm dies mit einem Mal nicht genug. Er wollte sie. Ganz tief in seinem Inneren spürte er, wie sehr er sie brauchte. Aber Miss Cassandra Ward mit ihrer Offenheit und ihrer entwaffnenden Ehrlichkeit verdiente mehr als einen Mann, der sich nur etwas aus ihr machte. Sie verdiente, von ganzem Herzen geliebt zu werden, ohne jedes Wenn und Aber. Erst wenn er dazu fähig war, durfte er ihr einen Antrag machen. Wenn er sie wollte, musste er ihr und sich selbst beweisen, dass er sie liebte.
    Peter blieb stehen. Er beobachtete, wie Cassie zärtlich den Kopf ihrer grauen Stute streichelte

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