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Historical Saison Band 06

Historical Saison Band 06

Titel: Historical Saison Band 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JOANNA MAITLAND ELIZABETH ROLLS NICOLA CORNICK
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benutzen und sich noch nicht einmal bei der Rückkehr ihrer Herrschaft davon zurückzog.
    „Was machst du hier, Sally?“, blaffte er sie an. „Nimm sofort die Hintertreppe! Auf der Stelle!“
    Doch das Mädchen ließ den Handfeger fallen, legte die Hände vor das errötete Gesicht und jammerte: „Ich kann nicht, Mr Ufton! Es geht nicht! Die Hintertreppe ist besetzt!“
    Der Butler stürmte auf sie zu, packte sie an den Armen und schüttelte sie. „Was soll das heißen? Wovon sprichst du, Mädchen?“
    Sally weinte. „Ich kann die Hintertreppe nicht benutzen. Sie wird bereits benutzt. Ich habe die beiden dort schon einmal zusammen gesehen, und ich gehe auf keinen Fall dort hinunter! Zwingen Sie mich nicht dazu!“ Schluchzend brach sie ab, und Tränen kullerten über ihre Wangen.
    Ufton schien kurz vor einem Schlaganfall zu stehen, weil die von ihm beaufsichtigte Disziplin der Bediensteten aus dem Ruder lief, und das auch noch in Gegenwart seiner Herrschaft. Er warf dem Mädchen einen strafenden Blick zu, der nichts Gutes versprach, und eilte in Richtung Hintertreppe. Dann riss er mit solcher Heftigkeit die Tür auf, dass sie beinahe aus den Angeln sprang. Der Knall hallte im ganzen Haus wider und weckte die Neugier weiterer Dienstboten, die in das Vestibül kamen, um zu sehen, was vorgefallen war.
    „Mr Ufton befindet sich mal wieder auf dem Kriegspfad“, hörte Cassie einen der Lakaien spotten.
    Man vernahm die Geräusche eines Handgemenges, den Aufschrei einer Frau und einen wütenden Ausruf von Ufton, der schließlich eine Gestalt am Genick durch die Tür schleifte.
    „Grant!“, schrie William auf, als er seinen Diener in Uftons eisernem Griff sah. „Was um Himmels willen haben Sie da hinten gemacht?“
    Ein Lakai lachte laut auf. Cecil Grant strich sich das verstrubbelte Haar nach hinten und schloss demonstrativ seine Hose. Er grinste selbstgefällig. In diesem Moment war allen klar, was er auf der Hintertreppe gemacht hatte.
    Sally schluchzte auf, und Lady Mardon legte ihr tröstend einen Arm um die Schulter. „Dieser Mr Grant ist für alle Dienstmädchen ein wahrer Teufel“, klagte sie und schluckte. „Aber seit er etwas mit der Lady hat, ist es noch viel schlimmer geworden! Er benimmt sich wie ein gieriger Wolf!“
    Anthony Lyndhurst schob seinen Cousin beiseite und trat auf Grant zu. „Würden Sie uns das bitte erklären, Grant.“ Seine Stimme hörte sich wie das Zischen einer Peitsche an.
    Frecherweise blieb Cecil Grant ganz ruhig. Vom unteren Teil der Hintertreppe vernahm man erneut einen Aufschrei gefolgt von einem plötzlichen Wortschwall.
    „Ich kann es nicht glauben“, entrüstete sich Anthony. „Offenkundig hat man Ihre letzte Geliebte gerade in der Küche gefasst, Grant. Ein solch lasterhaftes Verhalten mit dem weiblichen Personal ist ungeheuerlich, beschämend und skandalös …“
    Er brach ab, denn nun erschienen in der Tür zur Hintertreppe Timms und Eliza, die zwischen sich die zerzauste Gestalt von Lady Margaret Burnside über die Schwelle zogen. Ihr Haar hing unordentlich herunter, ihre Röcke waren zerknittert, und zum Entsetzen aller war ihr Mieder verrutscht, und die oberen Knöpfe ihres Kleides waren geöffnet, sodass die halbe Brust sichtbar war.
    „Mr Grants Geliebte, Major“, kommentierte Timms trocken. „Sozusagen in flagranti erwischt.“
    Alle starrten Lady Margaret an, die vergeblich versuchte, ihre üppigen Brüste wieder unter dem Stoff zu verbergen.
    „Lady Margaret!“, entsetzte sich Lady Mardon.
    „Ich kann es nicht glauben!“, rief Cassie zutiefst erschüttert. Ungläubig starrte sie die Anstandsdame an, die bis dahin in jeder Hinsicht makellos und untadelig gewirkt hatte.
    „Ein Flittchen!“ Eliza hatte lang genug gewartet, um ihre Meinung über Lady Margaret bestätigt zu sehen. „Treibt es auf der Hintertreppe wie eine gewöhnliche Hure! Das geht schon seit Tagen so, aber bis heute waren sie zu klug, um dabei erwischt zu werden.“
    Cassie schaute von Lady Margaret zu Cecil Grant. „Oh!“, rief sie plötzlich aus. „Dann war es Grant, mit dem ich Sie vor zwei Nächten im Garten gesehen habe und nicht …“ Sie blickte zu Peter herüber und brach den Satz ab.
    Vor Zorn war Anthonys Gesicht rot angelaufen. Er wandte sich an das Paar. „Sie sind beide entlassen. Verlassen Sie auf der Stelle mein Haus!“
    William Lyndhurst-Flint legte Protest ein. „Zum Teufel! Was soll ich denn ohne Diener machen?“
    „Du kannst Timms’ Dienste mit in

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