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Historical Saison Band 06

Historical Saison Band 06

Titel: Historical Saison Band 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JOANNA MAITLAND ELIZABETH ROLLS NICOLA CORNICK
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als wir sie haben! Nur deinetwegen habe ich meine Maske nicht schon kurz nach unserer Ankunft abgelegen müssen. Glücklicherweise bist du im Haus die ranghöchste Dame, weshalb ich in der Rangordnung vor den anderen weiblichen Bediensteten stehe. Wenn ich nicht begreife, wovon die Rede ist, tue ich einfach, als ob es unter meiner Würde wäre.“ Amy kicherte nervös. „Ich kann dir sagen, meine Liebe, dass ich schon zwei-, dreimal nicht wusste, worüber sie reden. Ich habe dann die Nase hochgehoben und der Haushälterin von oben herab erklärt, dass wir es in Mardon Park anders halten. Es war bloß gut, dass der Diener deines Mannes nicht zugegen war, als ich diese Ammenmärchen auftischte.“
    „Amy Devereaux, es wird noch schlimm mit dir enden!“
    „Zweifelsohne“, entgegnete Amy mit einem verschwörerischen Lächeln. „Besonders, wenn jemand hört, dass du mich mit diesem Namen anredest. Ich bin Dent, die Zofe, wenn es Ihnen recht ist, Mylady. Amelia Dent.“ Sie langte nach Sarahs Morgenrock. „Und darf ich nun, sofern Ihre Ladyschaft Ihr Frühstück beendet hat, nach dem Dienstmädchen läuten, damit das Tablett abgeräumt wird? Und welches Kleid möchte Ihre Ladyschaft für heute Morgen herausgelegt bekommen?“
    Durch das geöffnete Fenster hörte man eine Kutsche an der Auffahrt Halt machen. „Um Himmels willen!“, rief Sarah. „Wer kann das sein? Großtante Harriet wird doch nicht schon eintreffen!“
    Amy reichte Sarah den Morgenrock und trat ans Fenster. „Von hier aus kann ich leider nichts erkennen. Allerdings gehe ich gern hinunter und finde heraus, um wen es sich handelt.“
    „Ja, tu das bitte. Falls es Großtante Harriet ist, wird sie keine eigene Zofe mitgebracht haben. Wenn jemand dich fragt, sage einfach, dass … dass ich dich geschickt hätte, um Miss Lyndhurst nach der langen und ermüdenden Reise Hilfe anzubieten.“
    Amy lachte. „Aus dir ist in der kurzen Zeit auch schon eine vollendete Lügnerin geworden, Sarah. Aber danke. Je mehr Entschuldigungen ich habe, um mich in der Nähe der Gäste aufzuhalten, desto größer sind meine Chancen, etwas darüber herauszufinden, was Ned hier entdeckt hat. Ich bin mir ganz sicher, dass es etwas in diesem Haus sein muss. Etwas Wichtiges und Gefährliches.“
    „Sei bloß vorsichtig, Amy. Wenn Ned recht hatte … denk doch nur. Wenn Ned tatsächlich entführt worden ist, wie du befürchtest, schwebst du genauso in Gefahr. Wäre es nicht besser, John die ganze Geschichte anzuvertrauen? Ich bin mir sicher, dass er dir helfen würde.“
    „Wenn er nicht erst einmal einen Schlaganfall bekommt, sobald er erfährt, dass sich die beste Freundin seiner Frau als Dienstbotin verkleidet hat.“ Als sie Sarahs schmerzverzerrte Miene bemerkte, fuhr Amy in ernsterem Tonfall fort: „Ich kann deinem Mann nicht alles anvertrauen. Ich habe ja gar nichts in Händen, Sarah. Ich könnte nicht mehr berichten, als dass Ned mir geschrieben hat, dass er in Lyndhurst Chase etwas Nebulöses entdeckt hat und mir alles ausführlich erzählen würde, sobald er wieder daheim wäre. Und dass er nicht zurückgekehrt ist. Ich spüre zwar, dass ihm etwas zugestoßen sein muss, aber es basiert allein auf der Tatsache, dass ich Ned so genau kenne. Jeder andere nähme vermutlich an, er würde sich einfach irgendwo herumtreiben, vielleicht mit seinen Freunden die Zeit am Spieltisch verbringen und hätte schlicht versäumt, mich von seinen geänderten Plänen in Kenntnis zu setzen. Und das mag ja auch stimmen. Ich habe nur das ungute Gefühl, dass es sich anders verhält.“
    „Aber du hast auch nichts herausgefunden, oder?“
    „Nichts über Neds Aufenthaltsort, zugegebenermaßen. Allerdings habe ich mitangehört, wie sich Lady Townend über Ned beschwert hat. Sie sagte, er habe Lyndhurst Chase ohne ein Wort des Abschieds verlassen. Sie meinte, er wäre unverzeihlich unhöflich. Ich gebe zu, dass Ned sehr leichtsinnig und egoistisch sein kann, aber sogar Ned wahrt ein paar Anstandsregeln. Auf jeden Fall hätte er sich ordnungsgemäß verabschiedet. Es sei denn, ihn hat jemand davon abgehalten.“
    „Ja, ich verstehe. Und was hat das deines Erachtens zu bedeuten?“
    „Es heißt, dass Ned etwas zugestoßen ist. Und zwar hier, in Lyndhurst Chase, und wahrscheinlich als er gerade abreisen wollte. Was auch immer er entdeckt hat, es muss wichtig genug gewesen sein, um eine Entführung zu rechtfertigen. Ich hoffe nur, dass er noch am Leben ist.“
    „Amy, du glaubst doch nicht

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