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Historical Saison Band 06

Historical Saison Band 06

Titel: Historical Saison Band 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JOANNA MAITLAND ELIZABETH ROLLS NICOLA CORNICK
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funkelte sie zornig an. Einen Augenblick lang schwieg er. Schließlich sagte er mit frostiger Stimme: „In deinem Ankleidezimmer soll sie also schlafen, Tante? Wie … ungewöhnlich. Wenn du mich vorgewarnt hättest, welche … äh … originellen Anforderungen für deine Gesellschafterin gelten, hätte ich bereits im Vorfeld alles entsprechend in die Wege geleitet.“
    Miss Lyndhurst starrte ihn ärgerlich an, erwiderte aber nichts. Stattdessen tippte sie missmutig und ungeduldig mit dem Fuß auf.
    Als ihm Amys Gegenwart schließlich bewusst wurde, fragte der Major kurz angebunden: „Hat Lady Mardon Sie geschickt? Gut. Führen Sie Miss Lyndhurst und ihre Begleiterin nach oben in das Damenzimmer. Und anschließend informieren Sie bitte die Haushälterin, damit Mr Lyndhurst-Flints Gepäck umquartiert und sein Zimmer für Miss Lyndhurst und ihre Gesellschafterin vorbereitet wird.“ Er warf der verschämten Gesellschafterin einen ärgerlichen Blick zu. Amy hätte schwören könne, dass er vor Wut kochte. Aber warum?
    Gehorsam knickste Amy und trat einen Schritt vor. „Würden Sie mir bitte dort entlang folgen, Madam? Das Damenzimmer befindet sich im ersten Stock mit Blick auf den Park.“
    Miss Lyndhurst machte keinerlei Anstalten sich zu bewegen. Mit ihren glänzenden dunklen Augen musterte sie Amy von Kopf bis Fuß. Amy brach der Schweiß aus. Miss Lyndhurst war zweifelsohne ein echter Besen, eine Plage für jeden Bediensteten. Amy nahm sich vor, von nun an besonders vorsichtig zu sein.
    „Wer zum Teufel sind Sie?“, wollte die alte Dame wissen.
    „Dent, Madam. Ich bin Lady Mardons Zofe.“
    Miss Lyndhurst zog eine Augenbraue hoch. „Sieht so die Zofe einer Countess aus?“ Sie zog einen Handschuh aus und befühlte abschätzig den Stoff von Amys Kleid. „Was für eine Zofe trägt denn so etwas? Das würde ich nicht einmal ein Spülmädchen tragen lassen. Ich weiß ja, was Lady Mardon für einen Ruf genießt …“
    „Tante Harriet!“ Ein warnender Tonfall lag in der Stimme des Majors.
    „Hm! Aber sogar Lady Mardon sollte es besser wissen. Ich werde mit ihr darüber sprechen. Und zwar sofort. Wo ist sie?“
    „Ihre Ladyschaft nimmt gerade in ihrem Schlafzimmer das Frühstück ein, Madam. Da ihr bekannt war, dass Sie keine eigene Zofe mitbringen würden, schickte sie mich hinunter, damit ich Ihnen meine Hilfe anbiete.“
    „Ich brauche keine Zofe“, fuhr die alte Dame sie an. „Miss Saunders wird sich um alles kümmern, was ich benötige. Dazu ist eine Gesellschafterin schließlich da.“ Entschlossenen Schritts ging sie in Richtung der Treppe. Dann warf sie ihrem Großneffen noch einen eigenartigen Blick zu und ergänzte: „Oder irre ich mich, Anthony?“ Sie wartete seine Antwort gar nicht erst ab, sondern gab ihrer Gesellschafterin ein ungeduldiges Zeichen, ihr zu folgen.
    Amy wunderte sich. Übellaunig starrte der Major auf Miss Lyndhursts Rücken. Zweifellos besaß sie eine herausfordernde Art, aber bislang hatte der Major sich gegenüber allen Gästen als perfekter Gastgeber gezeigt, sogar dann, wenn sie sich ausgesprochen provokant aufgeführt hatten. Doch jetzt schien ihn eine einzelne alte Dame mit ihrer Sturheit und ein paar unfreundlichen Worten fast zum Explodieren zu bringen.
    „Dort entlang, Madam“, wies Amy höflich den Weg.
    Miss Lyndhurst nickte knapp. Mit einem flüchtigen Lächeln folgte sie Amy und erklomm die Stufen. Ihre schweigsame Gesellschafterin, die den Kopf nach wie vor gesenkt hielt, folgte ihr auf den Fersen.
    „Miss Lyndhurst ist angekommen, Sarah.“
    Lady Mardon warf nur einen kurzen Blick auf Amys Miene und bemerkte mitfühlend: „Offenkundig hat sie schon einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Du bist kreidebleich.“
    „Die Großtante deines Gatten hat eine Zunge, die spitzer und schärfer ist als jedes Schlachtermesser.“
    „Ja, ich weiß. Und ich bin mir auch nicht sicher, ob sie mich inzwischen an Johns Seite akzeptiert. Sie hat sich zwar nach unserer Hochzeit in ihr Haus in Cornwall zurückgezogen, aber sie hat mehr als deutlich gemacht, dass … Naja, vielleicht verhält es sich inzwischen anders. Immerhin habe ich John zwei Söhne geschenkt. Seine erste Frau hat das nicht getan, trotz ihrer großartigen Ahnentafel.“
    „Ich glaube, das Problem liegt derzeit woanders. Ich muss dich vorwarnen, weil sie vorhat, dich meinetwegen zu tadeln. Sie hält mich für vollkommen unpassend gekleidet.“
    „Wenn es weiter nichts ist!“ Sarah lächelte. „Damit

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