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Historical Saison Band 06

Historical Saison Band 06

Titel: Historical Saison Band 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JOANNA MAITLAND ELIZABETH ROLLS NICOLA CORNICK
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Lyndhurst jede Sekunde gereizter.“
    Amy lächelte und nickte der älteren Frau aufmunternd zu. Sie hoffte, mit dieser Geste die richtige Mischung aus Zuversicht und Mitgefühl zu demonstrieren. „Ja, das kann ich mir vorstellen.“ Amy war froh, dass sich die Miene der Haushälterin ein wenig entspannte. Das war eine Gelegenheit, die sie nutzen musste. „Ich habe Miss Lyndhurst und ihre Gesellschafterin ins Damenzimmer gebracht, wie Sie sicher wissen, und Miss Lyndhurst … Nun, ehrlich gesagt machte Miss Lyndhurst den Eindruck, als ob sie nicht gewillt wäre, länger als zwei Minuten auf das Herrichten ihres Zimmers zu warten. Ohne Mr Williams Diener ist das in der Tat nicht in solcher Eile zu bewerkstelligen. Aber vielleicht kann ich Ihnen behilflich sein? Wenigstens, bis der neue Diener auftaucht?“
    „Das ist sehr nett von Ihnen, Miss Dent. Sie wissen ja, dass ich den Zimmermädchen nicht auftragen kann, Mr Williams feine Kleidung zusammenzupacken. Nachher beschwert er sich wieder, dass etwas Schaden genommen hätte. Wenn Sie mir beim Zusammenlegen helfen könnten, wären wir sicherlich im Nu fertig. Ich muss nur noch den Mädchen Anweisungen geben, das Bett zu machen und das neue Zimmer zu lüften, und dann können wir sofort anfangen, für Mr William zu packen.“
    „Natürlich, Mrs Waller. Ich helfe Ihnen gern. Ich kann auch einfach schon mit dem Zusammenlegen beginnen, während Sie den Mädchen Bescheid geben. Dann gewinnen wir ein wenig Zeit, oder nicht? Ich habe Miss Lyndhursts spitze Zunge bereits heute Morgen zu spüren bekommen. Je schneller das Zimmer bezugsfertig ist, desto größer ist für alle die Chance, ihrem Tadel zu entgehen.“
    Die Haushälterin strahlte sie an. „Sie sind ein Schatz, Miss Dent! Vielen Dank. Ich brauche nur ein paar Minuten … vorausgesetzt, ich finde die Mädchen dort vor, wo sie sein sollten. Die meisten von ihnen sind sehr flatterhaft, das kann ich Ihnen sagen. Wenn ich nicht alles überwachte, lägen überall Staub und Dreck herum. Als ich mit meiner Tätigkeit hier begonnen habe, herrschte noch eine andere Gründlichkeit.“
    „Bei uns war es ebenso“, stimmte Amy energisch zu. „Uns wurde noch der Wert harter Arbeit vermittelt. Und außerdem galten klare Grundsätze. Gottesfurcht und Ordnung sind das halbe Leben.“
    „Genauso ist es“, bestätigte Mrs Waller. „Aber ich sollte jetzt besser gehen. Ich komme so rasch wie möglich in Mr Williams Zimmer nach.“
    „Welches Zimmer ist das von Mr William, Mrs Waller?“ Die Haushälterin sollte nicht erfahren, dass Amy längst wusste, wo alle Gäste des Hauses untergebracht waren.
    „Oh, entschuldigen Sie, Miss Dent. Das habe ich ganz vergessen zu erwähnen. Sie können das natürlich nicht wissen. Mr William hat das gelbe Schlafzimmer, direkt neben dem Damenzimmer. Er wird ein Stockwerk höher ziehen, in das Zimmer, das direkt über dem des Majors liegt.“
    „In Ordnung, ich werde mich sofort ans Werk machen.“ Amy steuerte auf die Tür zu, die zur Hintertreppe führte. Im letzten Moment trat sie zur Seite. „Nach Ihnen, Mrs Waller“, sagte sie. Damit zollte sie dem Rang der Haushälterin unter den Bediensteten des Hauses ihren Respekt. Mrs Waller errötete vor Freude und stapfte unter Dankesgemurmel die Treppe hinunter.
    Amy folgte ihr bis zum ersten Stock. Ihr blieben fünf Minuten, höchstens zehn, um Mr Lyndhurst-Flints Zimmer zu durchsuchen. Diesmal hatte sie wenigstens eine gute Entschuldigung, wenn sie erwischt wurde. Und die allseits respektierte Haushälterin würde ihre Angaben bezeugen.
    Amy legte den ersten Stapel Hemden heraus und ergriff den nächsten. Ganz offenkundig sparte Mr Lyndhurst-Flint bei seiner Kleidung nicht an der Stoffqualität. Einen Moment lang fuhr sie mit einer Handfläche über das weiche Tuch. Ihr Bruder Ned besaß nichts, was auch nur halb so kostspielig war. Überhaupt gelang es Amy nur, die Rolle einer Zofe glaubwürdig zu spielen, weil sich die Devereaux seit geraumer Zeit in einer finanziell schwierigen Situation befand und sie zu Hause hatte lernen müssen, selbst die Ärmel hochzukrempeln.
    Mit dem Stapel Hemden in den Händen ging Amy zu dem zierlichen Schreibtisch neben der Tür zum Ankleidezimmer. Dort lagen zahlreiche Papiere unordentlich übereinander, die nicht weggeräumt worden waren. Grant hätte es vielleicht getan, da er die Nachlässigkeit seines Herrn kannte, aber der junge Diener, der übergangsweise an seine Stelle getreten war, hatte sich

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