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Historical Saison Band 06

Historical Saison Band 06

Titel: Historical Saison Band 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JOANNA MAITLAND ELIZABETH ROLLS NICOLA CORNICK
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ausfindig zu machen, bevor das Gerede die Ohren des Londoner Richters erreicht. Du musst dich im Haus aufhalten, für alle sichtbar, und die Rolle eines unschuldigen und ehrbaren Gentlemans spielen, den die Anschuldigungen völlig zu Unrecht getroffen haben. Denke daran, allen zu erzählen, dass du in Lyndhurst Chase bist, weil ich dich überredet und darauf bestanden habe. Du selbst wolltest dich natürlich sofort vor Gericht begeben, um dich den falschen Vorwürfen zu stellen …“
    Marcus lachte laut auf.
    John schüttelte ungläubig den Kopf.
    Anthony ließ sich davon nicht aus dem Konzept bringen. „Der Richter wird bestimmt keine Zweifel an dieser Erklärung hegen. Eine solche Missachtung des Gesetzes ist schließlich von einem Mann zu erwarten, der bekannt dafür ist …“, Anthonys Stimme nahm einen verbitterten Klang an, „… seine Frau beseitigt zu haben.“
    Nachdem der Hausherr die versammelte Gesellschaft von Lyndhurst Chase von Marcus’ Anwesenheit in Kenntnis gesetzt hatte, herrschte betretenes Schweigen. Alle blickten entweder zu Boden oder starrten auf die Möbel. Keiner wagte es, dem anderen direkt in die Augen zu sehen.
    Keiner außer Marcus. Er hatte sich hinter den schweren Vorhängen in einer Ecke des Zimmers versteckt, von wo aus er alle gut beobachten konnte. Seine besondere Aufmerksamkeit galt seinem Cousin William. Anthonys Erwähnung eines schriftlichen Beweisstücks hatte William totenblass werden lassen. Unsicher hatte er sich nach seinem Bruder umgesehen. Doch John hatte mit ebenso entschlossener wie grimmiger Miene und gebeugtem Kopf dagesessen und hatte den Blickkontakt nicht erwidert. Daraufhin lehnte William sich betont lässig gegen einen der großen Kamine, weitete theatralisch die Augen und bemühte sich, Überraschung zu heucheln, während Anthony mit seinem düsteren Vortrag fortfuhr.
    „Marcus!“ Anthony forderte ihn mit einem Winken auf, vorzutreten.
    Alle drehten sich zu ihm um, und ein aufgeregtes Gemurmel erfüllte den Raum. Herzliche Worte der Begrüßung, Glückwünsche und erstaunte Ausrufe wurden laut.
    Marcus lächelte allen freundlich zu.
    „Sie können uns nun allein lassen, Ufton“, wies Anthony den Butler an. „Sie haben meine Erlaubnis, diese Neuigkeit mit den Bediensteten innerhalb dieses Hauses zu teilen, auch wenn ich betonen muss, dass kein Gerede darüber nach außen dringen sollte. Allen muss klar sein, dass Mr Marcus Sinclair unschuldig ist und ihn die Anklage völlig zu Unrecht trifft. Sie müssen unbedingt sicherstellen, dass niemand daran zweifelt. Man hat ihm auf die niederträchtigste Weise mitgespielt, und ich werde alles dafür tun, den Übeltäter zu finden. Haben Sie das verstanden, Ufton?“
    „Ja, Sir. Die Angelegenheit ist völlig klar, Sir.“ Der Butler verbeugte sich und zog sich leise zurück.
    William trat mit breitem Grinsen auf Anthony zu. „Du hast vielleicht ein verdammtes Glück, Marcus. Das muss man schon sagen.“
    Marcus nickte nur und war froh, dass William ihm nicht die Hand gereicht hatte. Er war ausgesprochen erfreut, weil Williams aufgeplatzte Unterlippe noch immer nicht komplett verheilt war.
    „Marcus! Was zum Teufel hattest du da hinter diesem Vorhang zu suchen? Wo bist du denn die ganze Zeit über gewesen? Komm sofort her, ich möchte mit dir reden!“
    „Mit Vergnügen, Tante Harriet“, log Marcus.
    „Nun, was hat das alles zu bedeuten? Ich habe keine einzige Silbe von dem Unsinn verstanden, den Anthony eben von sich gegeben hat. Der Mann hat eindeutig den Verstand verloren, seit dem Tag, an dem er seine Frau verloren hat.“
    Mit hochrotem Kopf und vor Wut schnaubend stapfte Anthony aus dem Zimmer.
    Großtante Harriet ignorierte seine Reaktion und wandte sich an ihre Gesellschafterin. Das ist mein Taugenichts von Neffe, Marcus Sinclair. Marcus – das ist meine Gesellschafterin, Miss Saunders.“
    Marcus verbeugte sich höflich.
    „Bitte setzen Sie sich woanders hin, Miss Saunders. Ich möchte mich eine Weile allein mit meinem Neffen unterhalten.“
    Die Gesellschafterin erhob sich sofort, wobei ihre Stickarbeit herunterfiel und die bunten Garnrollen über den Boden kullerten.
    „Erlauben Sie, Madam“, sagte Marcus und hinderte Miss Saunders daran, sich zu bücken. Dann las er alles vom Boden auf und ergriff zudem den kleinen Bücherstapel der Gesellschafterin. Er blickte sich im Zimmer um. „Wo würden Sie gern Platz nehmen, Miss Saunders?“
    Großtante Harriet wies ungeduldig mit ihrem Hörrohr auf

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