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Historical Saison Band 06

Historical Saison Band 06

Titel: Historical Saison Band 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JOANNA MAITLAND ELIZABETH ROLLS NICOLA CORNICK
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Townend“, sagte Amy warmherzig.
    Cassie ergriff Amys rechten Arm und führte sie auf die Tür zu. „Da Sie so eine gute Freundin von Sarah sind, bin ich mir sicher, dass wir uns ganz ausgezeichnet verstehen werden.“ Die Tür öffnete sich gerade, weil der Butler eintreten wollte, um Anthonys Anweisungen entgegenzunehmen. Munter plaudernd ging Cassie aus dem Zimmer und zog die Besucherin hinter sich her. „Aber nun müssen Sie mir doch erzählen, woher Sie meinen Cousin Marcus kennen.“
    Anthony schüttelte den Kopf, als Cassie außer Sichtweite war. „Frauen!“, brummte er. Dann wandte er sich wieder an Marcus. „Und was dich angeht, Marcus, sie hat dir wohl den Kopf verdreht. Jedenfalls benimmst du dich wie ein verliebter Pennäler! Du solltest dich besser nützlich machen. Geh und schau nach Miss Devereaux’ Bruder, und komm bloß nicht ohne ihn zurück!“
    Marcus eilte hinaus bevor ihn seine Schauspieltalente komplett im Stich ließen.
    Marcus gelang es erst nach dem Dinner, Amy allein zu sprechen, als sich alle im Gesellschaftszimmer versammelten. Man hatte den neuen Gast überredet, etwas vorzuspielen, und er hatte sich sogleich bereit erklärt, für Amy die Noten umzublättern.
    „Ich habe mit Ned gesprochen“, flüsterte Marcus, während er ein Notenblatt umdrehte. Amy spielte deutlich lauter, als es die Notation vorsah, damit das Getuschel nicht auffiel. „Er sagt, er versteht deine Entscheidung zwar nicht, aber wenn du mich unbedingt heiraten willst, wird er sich nicht dagegen stellen.“
    Amy verspielte sich, fing sich aber wieder, als sie zu Ned hinüberblickte, der sich lasziv in einem der Sessel lümmelte. Er hatte beim Dinner eine Menge Wein getrunken. Glücklicherweise hatte ihn das schläfrig gemacht, denn wenn er völlig wach gewesen wäre, hätte er sich wieder unablässig über all das verliebte Getue in Lyndhurst Chase lustig gemacht. Erst diese Geschichte mit den Townends und nun auch noch seine eigene Schwester! Es war gut, dass er beabsichtigte, am folgenden Tag abzureisen. Vorsichtshalber hatte man ihn schwören lassen, Marcus’ Aufenthaltsort nicht zu verraten.
    „Und willst du mich unbedingt heiraten?“, murmelte Marcus.
    „Marcus, jetzt hör endlich auf, Miss Devereaux etwas ins Ohr zu flüstern! Wie soll sie sich denn auf die Musik konzentrieren, wenn du ständig dazwischenredest?“
    Miss Lyndhursts scharfe Zurechtweisung trieb Amy die Schamesröte ins Gesicht. Marcus verstummte. Er wartete ab, bis seine Angebetete ihr Spiel beendet hatte, ergriff dann ihre rechte Hand und zog sie vom Klavierhocker. „Miss Devereaux findet es hier drin ein wenig zu warm. Wir werden eine Runde durch den Garten drehen. Möchtest du uns vielleicht begleiten, Tante Harriet?“
    Als Antwort gab die alte Dame eine Mischung aus Auflachen und Schnauben von sich. „Ich glaube nicht, Marcus. Wenn Sarah es wünscht, kann sie mitgehen, auch wenn ich keinen Anlass sehe, weshalb sie das tun sollte. Wir haben hier alle einen hervorragenden Blick auf die Gartenanlange. Wenn du unbedingt einen Anstandswauwau benötigst, nimm Anthonys taube alte Hündin mit.“
    Die Setterhündin unter dem Teetischchen ahnte offenkundig, dass von ihr die Rede war, denn sie hob kurz die Schnauze und schnüffelte. Dann schien sie beruhigt, weil ihr Herr sich nicht von ihrer Seite bewegt hatte, und schlief wieder ein.
    Sarah, die bereits aufgestanden war, lächelte Amy freundlich zu und setzte sich wieder. „Tante Harriet hat völlig recht. Ihr solltet aber bitte den Garten nicht verlassen.“
    Amy nickte und folgte Marcus durch die geöffnete Terrassentür nach draußen.
    „Marcus, wie konntest du nur?“, keuchte sie, sobald sie außer Hörweite waren. „Was werden sie jetzt um Himmels willen denken?“
    „Meine Liebste, sie werden denken, dass gerade eine stürmische Romanze vonstatten geht. Und genau das passiert ja auch. Und sie werden hocherfreut sein, dass ausgerechnet du mich vor den Traualtar zerrst, soviel kann ich dir versichern. Erfreulicherweise scheint sich sogar Ned zunehmend mit dem Gedanken anzufreunden.“
    „Kein Wunder. Er will dich so schnell wie möglich um Geld bitten, damit er seine Schulden begleichen kann.“
    Marcus ergriff ihre rechte Hand. „Und solche Worte aus dem Munde der liebevollen Schwester, die nach Lyndhurst Chase geeilt ist, um ihren Bruder zu retten? Pfui, Miss Devereaux! Das ist nicht die christliche Milde, die ich von Ihnen erwartet habe.“ Er bemühte sich, sie tadelnd

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