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Historical Saison Band 08

Historical Saison Band 08

Titel: Historical Saison Band 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Ashley
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nur du ihm erzählt haben.“
    Falls die unverhohlene Anschuldigung Ann etwas ausmachte, ließ sie sich nichts anmerken. „Mag sein“, gab sie zu. „Ich weiß es nicht mehr.“ Dann runzelte sie besorgt die Stirn. „Spielt es eine Rolle? Würdest du es vorziehen, er hätte nichts davon erfahren?“
    „Um ehrlich zu sein, ja“, gestand Beth, weil sie einsah, dass eine Lüge sinnlos war. „Wie ich mich damals benahm, wie sehr ich Philip und Eugenie grollte – all das wirft kein gutes Licht auf mich. Was ich seinerzeit empfand, soll er nicht wissen. Es ist ohnehin Schnee von gestern.“ Sie sah auf, begegnete Anns forschendem Blick und lächelte. „Aber deshalb mache ich mir keine Sorgen. Wenn Philip auch sehr scharfsinnig ist – wir werden uns nur selten begegnen. Also besteht kaum die Gefahr, dass ich unwillkürlich enthülle, was damals in mir vorging.“
    Zwei Tage später besuchte Beth mit Ann die Nachbarstadt und erkannte, dass ihre Prophezeiung zu optimistisch gewesen war, denn sie sah ihren illustren Nachbarn die Hauptstraße entlangschlendern. Da er direkt auf sie zukam, ließ sich eine Begegnung nicht vermeiden. Außerdem wollte sie es auch gar nicht versuchen, weil ihn niemand anders als Charles Bathurst begleitete. Und der Gentleman hatte einen sehr vorteilhaften Eindruck auf eine gewisse Dame in Beth’ nächster Umgebung gemacht – was offenkundig war, da eben jene Dame seinen Namen verdächtig oft erwähnte.
    Wie Beth mit einem kurzen Seitenblick feststellte, errötete ihre Gefährtin.
    „Möchten die Gentlemen ihren Viehbestand aufstocken?“ Mit der Frage lenkte Beth die Aufmerksamkeit der zwei Männer auf sich und verschaffte der aufgeregten Freundin Gelegenheit, ihre Fassung wiederzugewinnen. „Oder genießen Sie nur das Leben und Treiben am Markttag?“
    „Beides“, antwortete Sir Philip und musterte Beth entzückt. An diesem sonnigen Morgen trug sie einen modischen Hut mit blauen Bändern und erschien ihm ganz besonders reizvoll. „Bathurst will sich ein paar Tiere anschauen. Aber ich sauge einfach nur die Atmosphäre in mich auf. Ich liebe das Gewimmel an Markttagen.“
    „Ja, ich erinnere mich.“ Beth’ Lächeln wirkte etwas gezwungen. „Früher bin ich oft mit dir über diesen Platz gewandert.“
    Nun wäre sie gern wieder ihrer Wege gegangen. Aber da sie annahm, dass dies ihrer Gesellschafterin missfallen würde, bat sie die Gentlemen um deren Begleitung zu ihrer Kutsche, die vor dem beliebtesten Gasthof der Stadt auf sie wartete. Notgedrungen akzeptierte sie Philips Arm. Im Abstand einiger Schritte folgten ihnen Ann und Mr Bathurst, in ein angeregtes Gespräch vertieft. Anscheinend war die Gesellschafterin glücklich über die unverhoffte Begegnung, was der heitere Klang ihrer Stimme deutlich verriet.
    Entschlossen brach Philip das drückende Schweigen. „Wenn ich auch nicht allzu neugierig erscheinen möchte – darf ich fragen, was dich heute in die Stadt geführt hat?“
    „Meine flatternden Nerven, wie ich zu meiner Schande gestehen muss.“
    „Das glaube ich einfach nicht.“
    „Nun, nennen wir es den Wunsch, Vorsichtsmaßnahmen zu treffen. Ich wollte ein halbes Dutzend Hennen kaufen. Und ich dachte, bei dieser Gelegenheit könnte ich mir auch einige Gänse anschaffen, weil die so herrlich laut schnattern. Denn wie ich aus verlässlicher Quelle erfuhr, wurde im Dorf mehrmals eingebrochen.“ Sie drehte den Kopf zur anderen Straßenseite, wo eine Ansammlung Männer müßig bei einer niedrigen Mauer zusammenstand.
    „Sehr klug.“ Auch Philip drehte den Kopf in die Richtung und runzelte die Stirn, als sein Blick auf einen hageren Mann mit ungekämmten Haaren fiel. „Aber würde ein Wachhund diesen Zweck nicht besser erfüllen? Der könnte sich im Haus aufhalten.“
    „Gewiss, das stimmt. Doch in unserer Nachbarschaft gibt es derzeit keinen geeigneten Wurf. Und ich würde mir einen jungen Hund wünschen.“ Beth sah ihn an und bemerkte seine zusammengezogenen Brauen. „Was ist los, Philip? Kennst du einen dieser Männer?“
    „Ich bin mir nicht sicher. Der eine kommt mir bekannt vor – keine Ahnung, warum. Jedenfalls arbeitet er nicht für mich.“
    „Komisch, dass du das sagst … Ich dachte nämlich gerade, den Kleinen mit dem braunen Haar, der sein Bein nachzieht, hätte ich schon einmal gesehen. Aber wenn er aus dieser Gegend stammt, wüsste ich nicht, wo ich ihm begegnet sein sollte. Wahrscheinlich hat er am Krieg in Spanien teilgenommen. Dort habe ich so

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