Historical Saison Band 08
ihm, rascher nach hinten zu rutschen.
Sein Kopf tauchte aus dem Wasser auf. Guy rang nach Luft. „Zieh noch mehr, Bella! Mit all der nassen Kleidung ist sie furchtbar schwer!“
Annabell ächzte.
Endlich tauchte Felicias Kopf aus dem Wasser auf. Sie keuchte, hustete und würgte.
Die Erleichterung, die Guy verspürte, war unbeschreiblich. „Weiter so, Felicia. Hilf mir, wenn du kannst.“
Sie öffnete die Augen. „I…ich …“
Ihre Zähne klapperten, und ihre Finger fühlten sich in seinen Händen ganz steif an. Er spürte ihre Angst. „Ich halte dich fest.“ Ohne sich umzudrehen, rief er: „Ich brauche noch mehr Hilfe, Bella! Ich kann mich hier nicht sicher aufrichten.“
„Ja“, erwiderte Annabell atemlos. „Ich gebe mein Bestes.“
„Das weiß ich, Bella.“
Felicia hatte die Augen wieder geschlossen und wirkte leblos. Eine schreckliche Furcht ergriff ihn. Sie mussten sie aus dem Eiswasser ziehen, und zwar sofort.
„Zur Hölle!“, fluchte er. „Lass es gut sein, Bella. Das dauert zu lange.“
Annabell hatte ihn kaum losgelassen, als er sich auf den Knien aufrichtete, ohne seinen festen Griff um Felicias Hände zu lockern. Er umfasste ihre Handgelenke und stand auf, wobei er sie mit sich hochzog. Das Gewicht ihrer nassen Kleidung reichte aus, um ihn niederzudrücken, aber er hielt durch. Dann war sie in seinen Armen. Er hob sie hoch. Das Eis unter seinen Füßen krachte.
„Lauf!“, schrie er Bella zu.
Er sprang von der brechenden Scholle und hastete mit Felicia im Arm auf das Ufer zu. Annabell hatte bereits festen Boden unter den Füßen. Wenigstens musste er sich um sie keine Sorgen mehr machen.
Die Sekunden, bis sie das rettende Ufer erreichten, kamen ihm wie eine Ewigkeit vor. Augenblicklich war Annabell bei ihnen.
„Wie geht es ihr?“, fragte sie leise.
„Sie ist eiskalt und ohnmächtig“, erwiderte er so ruhig wie möglich. „Wir müssen sie sofort ins Haus bringen.“
Unaufgefordert kniete Annabell sich nieder und zog ihm die Schlittschuhe aus. Sie war immer eine Frau der Tat gewesen. Manchmal handelte sie falsch, aber sie stand nie einfach nur da und sah zu.
So schnell wie möglich lief er den Weg hinauf. Felicia lag bleischwer in seinen Armen und rührte sich nicht. Ihr durchnässtes Haar hing zu Boden. Sie atmete ganz flach und stieß leise Schnaufer aus. Auf dem gefrorenen Kies geriet er ins Rutschen, wagte jedoch nicht langsamer zu werden.
Neben sich hörte er Bella. „Ich verständige Mrs Drummond.“
„Gut.“ Sie rannte an ihm vorbei.
Seine Arme schmerzten, als Guy die Tür erreichte, die ihm von Oswald geöffnet wurde. „Mrs Drummond ist in Madame Felicias Zimmer, Mylord.“
„Danke“, sagte Guy und eilte weiter. „Lassen Sie schnell ein heißes Bad bereiten.“
„Mrs Drummond hat das bereits in die Wege geleitet, Mylord.“
Guy hörte Oswalds Worte nur noch von Ferne. Er hastete bereits den Gang entlang, lief durch das Spielzimmer und trug Felicia nach oben. Allmählich verließen ihn die Kräfte. Die Tür zu ihrem Zimmer stand offen, und er steuerte direkt auf das Bett zu, auf dem er sie vorsichtig ablegte. Sie rührte sich nicht.
„Ach du meine Güte!“, rief Mrs Drummond, die hinter ihm eintrat. „Sie ist bis auf die Haut durchnässt.“ Sie musterte den Viscount. „Und Sie ebenfalls. Gehen Sie sich umziehen. Sie können hier nichts für sie tun, was ich nicht besser könnte, Mylord.“
Guy lächelte. Mrs Drummond war sich ihrer Fähigkeiten wohl bewusst.
„Ich bleibe hier und helfe.“ Er legte seinen Wintermantel ab und warf ihn über einen Stuhl. Die Haushälterin wollte ihm widersprechen, doch er kam ihr zuvor: „Vier Hände sind besser als zwei. Das hat mir mal jemand beigebracht.“
„Meine eigenen Worte gegen mich zu verwenden ist nicht gerade die feine Art, Mylord.“
Er zuckte mit den Schultern. „Wenn es um diese Frau geht, spielt das keine Rolle.“
Alarmiert schaute Mrs Drummond ihn an, doch dann galt ihre ganze Aufmerksamkeit nur noch der beängstigend reglos Daliegenden. „Ihre Lippen sind ganz blau, und sie atmet schwach und unregelmäßig. Die nasse Kleidung muss vom Leib.“ Sie bahnte sich ihren Weg am Viscount vorbei. „Drehen Sie sich um, Mylord.“
Er lächelte müde. „Nein, ich habe genug Frauen ausgezogen, um zu wissen wie man das am besten macht.“
Mrs Drummond sog hörbar die Luft ein. „Wie Sie meinen, Mylord.“
„Besser wir verschwenden keine weitere Zeit mit Reden.“
Mrs Drummond begann
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