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Historical Saison Band 08

Historical Saison Band 08

Titel: Historical Saison Band 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Ashley
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Sie so in Verlegenheit zu bringen.“
    Sie wandte sich ab und verschränkte die Hände hinter dem Rücken. „Dazu kann ich nichts sagen. Der Schaden ist jedenfalls nicht mehr rückgängig zu machen.“ Sie hielt ihm den Ring hin. „Nehmen Sie ihn jetzt, oder soll ich ihn auf den Tisch legen?“
    Er seufzte. „Auf den Tisch.“
    Mit einem klirrenden Geräusch landete der Ring auf dem polierten Holz. Der Diamant in der Mitte glitzerte wie Eis.
    „Ich wünsche Ihnen alles Gute“, sagte sie und verließ das Zimmer.
    Guy stand einige Minuten wie angewurzelt da und wusste nicht recht, ob er sich freuen sollte. Schließlich war ihm die Verlobung mehr und mehr zur Last geworden.
    Nun konnte er Felicia tatsächlich heiraten.
    Aber auch dieser an sich schöne Gedanke erfüllte ihn mit erheblichen Bedenken.
    Er warf einen missmutigen Blick auf den Ring, den er ohne große Sorgfalt bei einem Juwelier für Miss Duckworth erworben hatte. Der traditionelle Familienschmuck befand sich in einem Tresor in diesem Zimmer. Wohin er auch ging, stets nahm er das Schmuckset mit. Seine Mutter hatte es ihm einst gegeben, als er um Suzannes Hand anhalten wollte.
    Er fuhr mit den Fingern an einer Zierleiste neben dem Kamin entlang, bis er den richtigen Punkt gefunden hatte. Ein leises Klicken war zu vernehmen, und die Wand öffnete sich. Dahinter befand sich ein doppelwandiger Tresor.
    Guy nahm den Schmuckkasten heraus, setzte sich auf einen Stuhl und leerte den Inhalt auf den Schreibtisch. Ein blutroter Rubin, groß wie ein Daumennagel und eingefasst in Gold rollte auf seine Handfläche. Ein schmaler Reif, mit Rubinen besetzt, folgte. Es waren der Verlobungs- und der Ehering der Chillings’.
    Lange saß er da und betrachtete die Schmuckstücke.
    Felicia klammerte sich an den Griff in der Postkutsche. Sie war um halb sechs aufgestanden und hatte sich von der weinenden Mary verabschiedet. Inzwischen hatte sie London hinter sich gelassen und befand sich auf der Straße nach York.
    Seit Stunden saß sie mit acht weiteren Passagieren eingequetscht in der übel riechenden Kutsche und atmete so flach wie möglich, wobei sie die Nase gegen die Fensterscheibe presste.
    Es war sonnig, und sie hatten bereits mehrmals die Pferde gewechselt. Sie hoffte, dass sie bald für einen Lunch anhielten, denn sie hatte an diesem Tag noch nichts gegessen und sehr wenig am Tag zuvor.
    Mit Glück würde sie Edmunds Landhaus erreichen, bevor sich die Scheidung herumgesprochen hatte. Gewiss würden die Bediensteten es nicht wagen, sie aus dem Haus zu werfen, oder sie daran hindern, ihre Habseligkeiten einzupacken. Dennoch grauste ihr vor all den neugierigen Blicken, dem Getuschel und dem Mitleid.
    Die Kutsche geriet in eine besonders schlechte Fahrrinne, und alle machten einen Satz in die Luft. Felicia kam hart wieder auf und hoffte, dass sich ihr festgeschnalltes Gepäck noch auf dem Dach befand.
    Trotz des lauten Geredes der Mitreisenden vernahm sie Peitschenschlagen. Das Tempo der Kutsche erhöhte sich.
    „Was ist los?“, brüllte ein korpulenter männlicher Passagier, der weit mehr als den eigenen Sitzplatz einnahm. Er steckte den Kopf aus dem nächsten Fenster, wobei er sich über eine Frau lehnte, die verärgert die Stirn runzelte. „Kutscher, was machen Sie?“
    Ein anderer Mann, der auf der anderen Seite saß, sah aus dem Fenster und schimpfte: „Verdammt! Dieser blöde Kutscher macht ein Wettrennen mit einem Phaeton. Da können wir uns auf etwas gefasst machen.“
    Die Frau, die von dem dicken Mann eingequetscht wurde, der noch immer seinen Kopf auf dem Fenster hielt, rollte mit den Augen. „Der Himmel steh uns bei! Wegen solcher Spielchen sind schon so viele Leute ums Leben gekommen!“
    Der Wagen schwankte von einer Seite auf die andere, und Felicia umklammerte den Haltegriff immer fester. Noch schlimmer als für die durchgeschüttelten Passagiere im Kutscheninneren war es für die Reisenden auf dem Dach. Sie konnten von Glück sagen, wenn sie mit kleinen Blessuren davonkamen.
    Peng!
    Ein Pistolenschuss. Was ging hier vor?
    So plötzlich wie das wahnsinnige Rennen begonnen hatte, so abrupt endete es. Der Kutscher drosselte das Tempo, die Räder stießen gegen einen Stein oder eine Ausbuchtung, und Felicia hörte ein Krachen. Die Kutsche rollte schwankend weiter, bis sie schließlich zum Stehen kam.
    „Was fällt Ihnen ein, auf uns zu schießen?“, rief der erboste Kutscher. „Ich dachte, Sie wollten ein Rennen fahren!“
    „Ich gab Ihnen ein

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