Historical Saison Band 09
zu sparen versuche, besteht er darauf, dass wir weiterhin Ausgaben machen wie immer. Aber ich fürchte, wir haben große Schulden, und unser Besitz ist so sehr mit Hypotheken belastet, dass wir sie niemals zurückzahlen können.“
„Machen Sie sich keine Sorgen, Mylady“, sagte McLachlann beruhigend. „Wir sind hier, um Ihnen zu helfen, und es kann ja auch sein, dass Sie sich ganz umsonst sorgen. Männer sagen manchmal Dinge, ohne zu überlegen, was jemand anders daraus schließen könnte. Ohne alle Einzelheiten ist es leicht für eine Frau, sich grundlos zu ängstigen.“
„Wenn der Vater eines Mannes Geld verspielen und ihm nicht erklären würde, wie die Dinge genau liegen, würde wohl auch dieser Mann sich ängstigen, meinen Sie nicht?“, sagte Esme verärgert.
MacLachlann achtete nicht auf sie. „Für heute Abend denke ich, dass es reicht, wenn wir diesen McHeath erst einmal kennenlernen und irgendwie in die Bibliothek Ihres Vaters kommen könnten, um alle Dokumente zu untersuchen, die wir finden. Sollten wir Beweise für verdächtige Geschäftstransaktionen entdecken, werden wir unsere nächsten Schritte besprechen.“
Er schenkte Catriona wieder ein ermutigendes Lächeln. „Aber wie ich schon sagte, es könnte durchaus sein, dass Ihr Vater Sie durch sein Verhalten unnötig in Sorgen gestürzt hat. Wollen wir es hoffen, Mylady.“
Fast wieder so jugendlich wie die Catriona, an die Esme sich erinnerte, erhob sie sich und gab MacLachlann die Hand. „Ich danke Ihnen so sehr – Ihnen beiden“, fügte sie nachträglich mit einem Blick auf Esme hinzu, als wäre sie, und damit auch Jamie, nicht so wichtig.
„Jamie ist derjenige, der Ihren Dank verdient.“ Esme erhob sich ebenfalls. „Ohne ihn – und sein Geld – wären wir gar nicht hier. Er zahlt alle Ausgaben.“
Catriona besaß den Anstand zu erröten. „Selbstverständlich werde ich dafür sorgen, dass er entschädigt wird.“
„Ich werde veranlassen, dass er Ihnen eine Rechnung schickt.“
Catriona nickte und, immer noch tiefe Röte auf den Wangen, schenkte ihnen ein weiteres bebendes Lächeln. „Bis heute Abend“, sagte sie noch, bevor sie das Zimmer verließ.
Kaum hatte sich die Tür hinter ihr geschlossen, drehte MacLachlann sich um und sah Esme erbost an. „Was zum Teufel hatte das alles zu bedeuten?“
Esme war nicht in der Stimmung, sich diesen Ton gefallen zu lassen. Sie hatte bereits zu viele Männer im Bann einer hübschen Frau erlebt, um erstaunt darüber zu sein, wenn es ein weiteres Mal geschah. Allerdings war es schon überraschend, dass ausgerechnet MacLachlann auf einen unschuldigen Augenaufschlag hereinfiel. Sie hatte angenommen, dass er zu erfahren im Umgang mit schönen Frauen war, um ihren Reizen zu erliegen. Doch offenbar hatte sie sich getäuscht.
„Da es eine lange Unterhaltung war, wären Sie vielleicht so freundlich, mir zu erklären, auf welchen Punkt genau Sie sich beziehen“, sagte sie ruhig, setzte sich an den Schreibtisch und das Pult.
„Warum mussten Sie Geld und Rechnungen erwähnen?“
Esme weigerte sich, sich für irgendetwas zu schämen, das sie zu Catriona McNare gesagt hatte. „Ich wollte sie nur daran erinnern, dass dieses ganze Unternehmen Jamie Geld kostet und es ihm zurückerstattet werden muss. Oder denken Sie, er sollte alles aus eigener Tasche bezahlen? Sie hat ihm den Laufpass gegeben, wissen Sie, nicht umgekehrt, und Sie sah nicht so aus, als würde es ihr an Nadelgeld fehlen.“
„Und das mussten Sie ausgerechnet heute, bei unserem ersten Zusammentreffen zur Sprache bringen?“
„Warum nicht? Besser, sie kennt ihre Verpflichtungen, dann kann sie später auch keine Unkenntnis heucheln. Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte Jamie sie einen Vertrag unterzeichnen lassen, in dem genau steht, was wir tun und wie sie dafür zahlen wird.“
„Gütiger Himmel!“, rief MacLachlann außer sich. „Frauen und das Gesetz, was für eine Mischung! Es ist ein verdammtes Glück, dass Frauen keine Anwälte werden können, sonst würden wir Männer keine Gnade finden!“
„Warum auch, wenn Sie es nicht verdienen?“, entgegnete Esme gelassen. „Wenn Frauen den Anwaltsberuf ausüben könnten, sähe die Welt anders aus – besonders für uns Frauen. Es wäre außerdem besser, die Männer hätten nicht ständig Geheimnisse vor uns. Warum haben Sie mir nicht gesagt, dass Ihr Vater und Catrionas Vater miteinander befreundet waren und Ihre Familie dieselbe Anwaltsfirma
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