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Historical Saison Band 09

Historical Saison Band 09

Titel: Historical Saison Band 09 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Moore
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Samtsofa, das schon bessere Tage gesehen hatte.
    „Ja. Deswegen bin ich ja gekommen. Um die Mitgift gut anzulegen, du verstehst.“
    „Beträchtlich, was?“
    „Ganz ansehnlich.“
    Ramsley leckte sich unwillkürlich über die Lippen. „Sie hat nicht etwa eine Schwester?“
    „Nein.“ Ramsley war der letzte Mann auf Erden, den Quinn in seine Familie einheiraten lassen würde. „Gibt es denn keine passenden Mädchen hier in Edinburgh, die sich gern mit einer alten, angesehenen Familie wie deiner verbinden würden? Wie ist es mit der Tochter des Earl of Duncombe? Sie ist doch unverheiratet, wie man mir sagt.“
    Ramsleys Miene wurde finster. „Das Mädchen und die Mitgift nähme ich mit Kusshand. Es ist der Vater, der mir auf den Magen schlägt.“
    Als würde die Dame nur darauf warten, dass er um ihre Hand anhielt. Dennoch machte Quinn dazu ein angemessen betroffenes Gesicht. „Was ist denn mit ihm? Ich dachte immer, er sei ein liebenswürdiger Bursche.“
    „Ist er auch, wenn man nicht zufällig seiner Tochter zu viel Aufmerksamkeit schenkt“, antwortete Ramsley und lehnte sich gelassen in die Kissen zurück. „Dann behandelt er einen wie einen Aussätzigen.“
    „Man erzählte sich da was von einem jungen Mann, der sie heiraten wollte. Daraus ist wohl nichts geworden, was?“
    „Das will ich meinen. Der Mann war Anwalt. Kaum zu fassen, was sich einige Leute anmaßen!“
    Wie es aussah, waren Ramsley und Catrionas Vater sich in einigen Dingen einig. Auch jetzt musste Quinn darüber nachgrübeln, wie es sein konnte, dass Jamie bereit war, einer Frau zu helfen, deren Vater ihn so verachtete.
    Wie mochte es sein, eine Frau so bedingungslos zu lieben?
    Quinn selbst war nie verliebt gewesen. Selbstverständlich hatte er Lust empfunden und lebte auch gewiss nicht wie ein Mönch. Aber eine Frau so zu lieben, wie Jamie Lady Catriona geliebt haben musste, das würde er wohl nie erleben.
    Obwohl Esme ihn also einen sentimentalen Dummkopf schimpfen würde, war es gerade das Wissen um Jamies Liebe, die ihn noch entschlossener machte, seinem Freund zu helfen.
    Und wenn das bedeutete, dass er sich mit Esme abfinden musste, dann war es eben so. Er würde sie so gut wie möglich ignorieren, oder wenigstens nicht zulassen, dass sie ihn in Wut versetzte. Vor allem würde er sie nicht wieder küssen, sosehr er es auch wollte.
    So berauschend der Kuss auch gewesen war.
    „Der Earl hat sich außerdem in einen wahren Einsiedler verwandelt“, riss Ramsley ihn aus seinen Gedanken. „Geht kaum auf Bälle und behält auch seine Tochter bei sich.“
    Quinn entschloss sich zu einer kleinen List. „Ich frage mich …“
    „Was?“, fragte Ramsley auch prompt und nahm gleichzeitig die Gläser entgegen, die der Diener gerade brachte.
    Quinn senkte die Stimme zu einem vertraulichen Flüstern, während Ramsley sein Glas in einem Zug leerte. „Mir sind Gerüchte zu Ohren gekommen, dass Duncombes finanzielle Lage angeblich nicht mehr so gut sei wie früher.“
    Ramsley lachte höhnisch. „Wer immer dir das sagte, ist ein Idiot. Mein Vater holt sich seit Jahren Rat bei ihm, was seine Geldanlagen angeht, und hat es keinen Moment bereut.“
    „Auch dieses Jahr nicht?“
    „Nie.“
    Ramsley klang völlig überzeugt.
    Allerdings war er nicht wenig betrunken und galt noch nie als besonders helle. Es würde Quinn nicht überraschen zu erfahren, dass Ramsley genauso wenig über die finanzielle Lage seiner Familie Bescheid wusste wie Catriona über die ihres Vaters.

7. KAPITEL
    M ehrere Stunden später, nachdem es Quinn gelungen war, sich von Ramsley zu trennen, ohne mehr als zwei Gläser Brandy zu trinken und nur eine kleine Summe Geldes zu verspielen, wartete er am Fuß der Treppe auf Esme.
    McSweeney stand an der Haustür, und der französische Kammerdiener, den McHeath eingestellt hatte, hielt für Quinn Hut und Mantel bereit.
    Quinn begann schon, ungeduldig zu werden, doch als er Esme schließlich erblickte, war jeder Unmut vergessen. Sie trug ein weiches, schimmerndes Gebilde aus blassrosa Seide mit einem tiefen, runden Ausschnitt, der den Ansatz ihrer schönen Brüste enthüllte. Das Band unter ihrem Mieder betonte, wie voll und wohlgeformt sie waren. Das Haar hatte sie zu einer kunstvollen Frisur aus Locken und Zöpfen hochgesteckt und ein Band darin verwoben, das den gleichen Farbton aufwies wie ihr Kleid. Sie war eine Venus. Nein, sie war Athena, die Göttin der Weisheit, die in menschlicher Form nach Schottland gekommen war,

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