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Historical Saison Band 09

Historical Saison Band 09

Titel: Historical Saison Band 09 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Moore
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konsultierte?“
    „Ich habe nicht daran gedacht.“
    „Wenn Sie so Ihre Arbeit erledigen, warne ich Jamie besser, dass er vielleicht doch nicht alle nötigen Fakten von Ihnen bekommt, wie er immer glaubt.“
    „Er bekommt alle Informationen, die nötig sind. Genau wie Sie. Ich führe diese Untersuchung, Miss McCallan, nicht Sie. Sie sind lediglich hier, um mir bei der Auswertung der Dokumente zu helfen, mehr nicht.“
    Esme hielt ihre Wut nur mühsam in Schach. „Sie sind vom ersten Tag unserer Bekanntschaft an unverschämt gewesen – und respektlos und unhöflich und ungehobelt mit Ihren ständigen Anzüglichkeiten.“
    „Ich bin erstaunt, dass Sie meine Anzüglichkeiten überhaupt verstehen konnten bei Ihrer Unerfahrenheit.“
    „Und doch verstehe ich sie und finde sie genauso abscheulich wie Sie.“
    Mit einem leisen Fluch drehte er sich um und hielt auf die Tür zu.
    „Wohin gehen Sie?“, verlangte Esme zu wissen.
    „Zurück ins Bett.“ Er sah sie finster an und wies auf den Schreibtisch. „Falls Sie an Ihren Bruder schreiben, sagen Sie ihm, dass er mir das Doppelte zahlen sollte dafür, dass ich seine Schwester, den Leuteschinder, ertragen muss.“
    Seine Beleidigung tat weh, aber Esme ließ sich nichts anmerken. „Versuchen Sie etwa, Ihren Vertrag ohne vorherige Abmachung zu ändern? Wenn ja, könnte Jamie Sie wegen Vertragsbruchs verklagen.“
    MacLachlann riss die Tür auf. „Frauen und das Gesetz“, stieß er noch hervor und stürmte hinaus.
    Esme ließ sich auf den Stuhl fallen und betrachtete bedrückt den unbeendeten Brief.
    Was gab es noch, das sie über MacLachlann und den Earl of Duncombe, Jamie und Catriona nicht wusste? Und was über ihr eigenes verräterisches Herz, das, selbst wenn sie vor Wut kochte, sich noch immer zu Quintus MacLachlann hingezogen fühlte?
    Himmel, der Ort hat sich überhaupt nicht verändert, dachte Quinn, als er die Spielhölle betrat, die Augustus immer besucht hatte. Früher war es nicht ganz so schäbig gewesen wie heute – die Tapeten verfärbt, der Boden abgenutzt und die Luft stickig, als wäre hier seit Jahren nicht mehr gelüftet worden –, der Lärm allerdings war der gleiche wie immer. Betrunkenes Lallen, Jubel, wenn jemand gewann, mürrisches Gemurmel, wenn jemand verlor, gedämpfte Gespräche in anderen Teilen des Raums, Gelächter über einen sehr wahrscheinlich schlüpfrigen Scherz. Und so wie immer lagen auch heute hier und da Männer in einer Ecke herum, entweder zu betrunken, um aufrecht zu stehen, oder zu verzweifelt über ihren Verlust, um mehr tun zu können als fassungslos vor sich hinzustarren.
    Esme nahm gewiss an, dass er Orte wie diesen hier häufig und gern aufsuchte. Und es stimmte, in seiner Jugend hatte er viel gespielt, aber er hasste Spielhöllen wie diese mit ihrem Lärm, dem Gestank und der kaum verhüllten Verzweiflung.
    „Guter Gott, bist du es, Dubhagen?“, schrie ein Mann vom anderen Ende des Raums zu ihm herüber.
    Inbrünstig hoffend, dass er den Mann wiedererkennen würde, versuchte Quinn, durch den Rauch zu spähen und die stämmige Gestalt zu identifizieren, die an den Spieltischen vorbei auf ihn zuwankte. Irgendwie kam er ihm auch vertraut vor. Fieberhaft suchte er nach einem Namen.
    „Ramsley?“
    „Ja, bei Jupiter, ich bin’s“, rief Ramsley begeistert, die Augen feucht, die Nase rot, offensichtlich schon mehr als halb hinüber, dabei war es kaum Mittag. „Ich hätte nie gedacht, dass ich dich mal wiedersehe! Wir alle dachten, du bleibst für immer in Jamaika. Was führt dich hierher?“
    Quinn unterdrückte einen Seufzer der Erleichterung. Der Bursche hielt ihn tatsächlich für Augustus. Andererseits hatte er ja sogar McSweeney getäuscht, obwohl Quinn einen Moment lang geglaubt hatte, der Mann sei im Begriff gewesen zu lächeln. Der Butler hätte niemals gelächelt, wenn Augustus zurückgekommen wäre.
    „Ich bin nach Edinburgh gekommen, um mich um einige Investitionen zu kümmern“, erklärte er, während Ramsley den Arm um die Schulter legte, als wären sie vor Augustus’ Abreise die besten Freunde gewesen. Quinn jedoch wusste genau, dass Augustus den Mann gehasst hatte.
    „Investitionen, was?“, wiederholte Ramsley und hielt mit der freien Hand einen Diener an. „Zwei Gläser Brandy für meinen Freund und mich“, bestellte er und führte Quinn in eine Ecke des Raums. „Alles in Ordnung, hoffe ich? Habe gehört, du hast drüben ein reiches Mädchen geheiratet.“
    Sie setzten sich auf ein

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