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Historical Saison Band 09

Historical Saison Band 09

Titel: Historical Saison Band 09 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Moore
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sie selbst sich so anders fühlte? Nie wieder würde sie so sein wie vorher.
    Sie hatte etwas erkannt, das ihr Leben verändern würde. Sosehr sie ihren Bruder und die Arbeit mit ihm auch liebte, sie liebte Quinn noch viel mehr. Vielleicht hätten sie warten sollen, bis sie verheiratet waren. Stattdessen hatte sie jeden Anstand vergessen und unbeherrscht, ungestüm, wild und eigennützig gehandelt.
    Wie auch Quinn in seiner Jugend.
    Jetzt erst verstand sie wirklich, wie leicht die Gefühle den Verstand beherrschen konnten. Und sie war älter, als er es damals gewesen war, und hätte größere Besonnenheit zeigen müssen.
    Wenn er sie allerdings liebte, würden sie für immer zusammenbleiben, und das Leben als seine Frau wäre für sie der Himmel auf Erden.
    Entschlossen gab sie sich einen Ruck, nahm Quinns Gesicht sanft zwischen beide Hände und fragte leise: „Willst du mich heiraten?“
    Esmes Frage ließ Quinn das Ausmaß dessen erkennen, was sie gerade getan hatten. Er hatte die Frau verführt, die er mehr als alle anderen verehrte und respektierte – aber ohne sie geheiratet zu haben. Er hatte der Schwester seines besten Freundes die Unschuld gestohlen, ohne ihr vorher auch nur ein Versprechen gegeben zu haben. Was sie auch gesagt haben mochte, ihr Urteil war durch ihr Verlangen getrübt worden, und sie würde gewiss schon bald bereuen, was sie heute getan hatten, selbst wenn sie heiraten sollten.
    Vielleicht sogar gerade deswegen. Denn welche Hoffnungen er auch für die Zukunft hegen mochte, die Vergangenheit ließ sich nicht ändern.
    Er erhob sich und zog sich an. Es gab nur eins, was er tun musste, nur einen Weg, um Esme ihr glückliches Leben in London zu erhalten. „Nein, Esme, ich werde dich nicht heiraten. Ich bin ein Niemand, ein Nichts. Ich habe keinen Titel, kein Land, kein Zuhause, kein Vermögen. Ich kann dir nichts bieten.“
    Auch Esme stand auf. „Sonst keine Einwände?“
    „Reichen sie nicht?“ Er griff nach seinem Hemd. „Das sollten sie aber.“
    „Ich weiß, dass du Dinge getan hast, deretwegen sich jeder Ehrenmann schämen würde, Quinn. Aber dass du dich schämst, beweist doch, dass du ein Mann von Ehre bist. Sonst würde dich deine Vergangenheit nicht so quälen. Was immer du damals getan hast, du bist ein guter Mensch, und ich lasse dich nicht gehen.“
    Sie verstand nicht, wie sollte sie auch? Er würde eine andere Methode ausprobieren müssen. „Für gewöhnlich ist es der Mann, der einen Heiratsantrag macht, Esme, aber ich habe es nicht getan. Weil ich nicht den Wunsch habe, zu heiraten. Ich genieße schließlich die Freuden der Ehe auch ohne die legalen Verpflichtungen, also gibt es keinen Grund für mich.“
    Sie zuckte nicht mit der Wimper. „Früher hätte ich dir geglaubt, dass du mich nicht wirklich liebst“, sagte sie ruhig. „Ich hätte gedacht, du bist meiner müde geworden, nachdem du mich verführt hast. Aber jetzt kenne ich dich zu gut. Du liebst mich, und der Beweis ist gerade, dass du dich nicht an mich binden willst, weil du glaubst, nicht gut genug für mich zu sein.“
    Sie kam langsam auf ihn zu. „Doch selbst wenn du mich nicht heiraten möchtest, werde ich nicht bereuen, was wir getan haben. Sobald unsere Arbeit hier erledigt ist, werde ich zu Jamie zurückkehren. Wir können uns dort treffen, wenn du es vorziehst. Ohne irgendwelche Verpflichtungen.“
    Einen Moment war er sprachlos, hin und her gerissen zwischen Freude und Fassungslosigkeit. Esme McCallum liebte ihn wirklich. Und sie wollte ihn nehmen trotz seiner vergangenen Sünden.
    „Aber was ist mit deinem Bruder? Wie kann ich ausgerechnet ihm – der mir das Leben gerettet und ihm neuen Sinn gegeben hat – sagen, dass ich seine Schwester heiraten will?“
    „Wir werden es ihm gemeinsam sagen. Oder ich tue es allein, wenn du willst.“
    Als wäre er ein Feigling. „Ich habe keine Angst vor Jamie.“
    „Nein?“, fragte sie ihn leise. „Hast du keine Angst, du könntest seine Freundschaft verlieren oder dass er dich hassen könnte?“
    Sie war bei ihm und umarmte ihn. Als sie sprach, spürte er ihren warmen Atem auf seiner Wange. „Er wird dich nicht hassen, denn er weiß, dass ich nur dann einen Mann heiraten würde, wenn ich Liebe für ihn empfinde.“
    „O Esme.“ Er schlang die Arme um sie. „Ja, ja, ich will dich heiraten, und gern will ich den Rest meines Lebens damit zubringen, mich deiner wert zu erweisen.“
    „Das hast du schon.“ Plötzlich spürte sie Feuchtigkeit auf

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