Historical Saison Band 09
Kenntnis setzen.“
20. KAPITEL
B evor sie die Treppe hinuntergehen konnten, zog Quinn seine Zukünftige in ein Schlafzimmer. Die Vorhänge waren zugezogen, und sie befanden sich in fast völliger Finsternis, wie damals auf der Terrasse. Ein Umstand, der in Esme ein völlig unangebrachtes Verlangen weckte.
„Ich habe nicht den geringsten Wunsch, mit Mr McHeath zu sprechen“, sagte Quinn leise. „Viel lieber bleibe ich hier mit dir.“
„Ich auch, aber dies ist kaum der passende Ort, mein Liebling. Zumindest können wir jetzt sicher sein, dass Mr McHeath in keine Missetaten verwickelt war. Was ich eigentlich auch nie angenommen hatte. Ich spürte es in den Knochen, dass er ein ehrlicher Mann ist.“
„Dann werde ich von jetzt an wohl auf deine Knochen vertrauen müssen“, sagte er und zog sie an sich, um sie zu küssen. „Andererseits gibt es da andere Teile deiner reizenden Gestalt, die mich wohl mehr erfreuen würden.“
„Quinn, das würdest du nicht tun! Nicht hier!“
„Natürlich nicht hier und jetzt. Ich muss sagen, wenn du das geglaubt hast, bist du sehr viel abenteuerlustiger, als ich es mir vorgestellt habe.“
„Nein, das habe ich nicht geglaubt“, versicherte sie ihm hastig. „Erst als du mich in dieses Zimmer gezerrt hast. Und dabei müssen wir traurige Nachrichten weitergeben.“
„In der Tat“, stimmte Quinn ihr zu und ließ sie widerwillig los. „Wahrlich, ein Tag voller Überraschungen und Schicksalsschläge.“
Esme erinnerte sich an den betäubten Ausdruck auf seinem Gesicht, als er vom Tod seines Bruders und seiner Schwägerin gehört hatte. „Es tut mir leid wegen Augustus und seiner Frau.“
„Mir auch, und dass ich nie die Gelegenheit haben werde, mich mit ihm und meinem Vater zu versöhnen“, sagte Quinn bedrückt. Dann schien ihm etwas einzufallen. „Jamie kam also, um mir das mitzuteilen, denn mein Brief konnte ihn noch nicht erreicht haben, als er abreiste.“
„Quinn?“ Esme errötete verlegen. „Ich muss dir etwas beichten. Deinen Brief an Jamie … den habe ich abgefangen.“
„Abgefangen?“
„Er hat das Haus nie verlassen. Ich nahm ihn vom Tisch im Foyer, bevor er verschickt werden konnte. Ich hatte Angst, Jamie würde dir zustimmen und mich nach London zurückrufen. Aber ich wollte hier bleiben, bei dir. Und da deine Befürchtungen sich als unbegründet erwiesen haben …“
„Das würde ich nicht sagen“, unterbrach er sie. „Wir wissen immer noch nicht, wer diese Laterne hat fallen lassen. Und trotz allem, was der gute McHeath dich glauben machen wollte, war ich nicht im Garten und auch bei keiner anderen Frau.“
„Das weiß ich, Quinn. Und da wir von Mr McHeath sprechen. Wir sollten ihn wohl nicht länger warten lassen, denke ich.“
Als sie den Salon betraten, ging Gordon McHeath unruhig auf dem Teppich hin und her wie ein Soldat, der auf seine Marschorder wartete.
Sobald er sie erblickte, hielt er abrupt inne und zog die Brauen zusammen. „Wo ist Lady Catriona?“
„Oben“, antwortete Esme. „Ihr Vater ist gestorben.“
Sie ließ sich in einem der eleganten Sessel nieder und beobachtete Mr McHeath, der ehrlich bestürzt zu sein schien. Quinn blieb stehen, wo er war, halbwegs zwischen der Tür und dem Kamin, als wäre es ihm nicht sehr angenehm, Mr McHeath zu nahe zu kommen.
„Sie schrieb in ihrer Nachricht nur, ihr Vater sei erkrankt“, sagte der und räusperte sich, bevor er in mitleidigem Ton fragte: „Und wie trägt sie es?“
Quinn antwortete. „Besser, als zu erwarten gewesen wäre. Aber das lässt sich gewiss mit der Ankunft ihres Verlobten erklären.“
Der arme Mann wankte einen Moment, als hätte man ihn geschlagen. Was bewies, dass seine Gefühle für Catriona doch nicht rein geschäftlicher Natur waren. „Sie ist verlobt?“
„Ja, mit dem jungen Mann, den sie vor Jahren heiraten wollte“, sagte Esme. „Bitte setzen Sie sich, Mr McHeath. Wir haben noch mehr Neuigkeiten für Sie.“
„Neuigkeiten?“, wiederholte er wie betäubt und ließ sich langsam auf das Sofa sinken.
„Eine gute Neuigkeit. Wie es aussieht, log der Earl, was seine finanzielle Lage anging. Er beichtete es Catriona heute Morgen.“
„Heute Morgen?“
„Nachdem er den Anfall erlitten hatte“, fügte Quinn hinzu.
„Und sie sagte es Ihnen?“
Esme sah ihn mitfühlend an. „Ja, sehen Sie, Mr McHeath, das war einer der Gründe, weswegen wir nach Edinburgh kamen. Catriona machte sich Sorgen, jemand könnte ihren Vater betrogen
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