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Historical Saison Band 09

Historical Saison Band 09

Titel: Historical Saison Band 09 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Moore
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Londoner Debütantinnen. Sie wagte es sogar, ihm gegenüber ihre eigene Meinung zu vertreten! Sicherlich hatte sie nicht immer recht mit dem, was sie sagte. Aber es war erstaunlich belebend zu erfahren, dass jemand es wagte, ihm zu widersprechen.
    In solche Gedanken vertieft, erreichte er Belfont House. Da er keinen der Bediensteten wecken wollte, schloss er leise die Tür auf und machte sich auf den Weg zu seiner Zimmerflucht. Im Haus war es sehr still, alle Bewohner schienen zu schlafen.
    Doch nein, durch den Spalt unter Sophies Tür drang ein schwacher Lichtschein. War es möglich, dass die junge Dame noch immer an ihrem Buch arbeitete? Zögernd näherte James sich der Tür zu. Er lauschte. Nichts.
    Er hätte einfach weitergehen sollen. Doch stattdessen drückte er vorsichtig die Klinke herunter und öffnete die Tür einen Spaltbreit. Sein Blick fiel auf das unbenutzte Bett. Seine Neugier beschämte ihn, aber um nichts in der Welt hätte er die Tür einfach wieder zuziehen können. Er musste sich davon überzeugen, dass alles in Ordnung war. Wenn Sophie eingeschlafen war und vergessen hatte, die Kerzen zu löschen, konnte sie sich und alle Mitglieder des Haushalts in ernsthafte Gefahr bringen.
    Und richtig: Die Kerze auf dem Nachttisch war schon weit heruntergebrannt. Merkwürdig, denn Sophie war offenbar nicht zu Bett gegangen! James beschloss, im Nebenzimmer nachzuschauen. Mit großen Schritten durchquerte er den Schlafraum und stieß die Tür auf.
    Sophie saß am Schreibtisch. Ihr Kopf war nach vorn gesunken, und allem Anschein nach schlief sie fest. Die Feder, die sie zum Schreiben benutzt hatte, war ihr aus der Hand gefallen und hatte Tintenspritzer auf einem Stück Papier hinterlassen. Neben einem kleinen Stapel beschriebener Seiten stand eine brennende Lampe.
    Auf dem dicken Teppich waren seine Schritte nicht zu hören. James trat zu Sophie, löschte die Lampe und überlegte, wie er weiter vorgehen solle. Sophie hatte sich nicht gerührt, und so beschloss er, sie ins Bett zu tragen. „Komm, Kleines“, murmelte er, „Zeit zu schlafen.“
    Sie erschien ihm sehr leicht, als er sie hochhob und ins andere Zimmer trug. Er schaute auf sie hinab, und eine ungewohnte Woge der Zärtlichkeit überflutete ihn. Wie unschuldig sie aussah mit den halb geöffneten Lippen und dem in wilden Locken über ihre Schultern fallenden Haar! Auf ihrem Gesicht lag ein glücklicher Ausdruck, so als sei sie in einem schönen Traum gefangen. Sie trug nur ein Nachthemd und einen leichten Morgenmantel. Beide Kleidungsstücke waren nicht geeignet, Sophies wunderbar weibliche Formen zu verbergen.
    Sie war hinreißend! Und sie war zweifellos eine erwachsene Frau. James vermochte den Blick einfach nicht abzuwenden. Sie war so schön und begehrenswert, dass Gefühle in ihm erwachten, die weit über zärtliche verwandtschaftliche Empfindungen hinausgingen. Bei Jupiter, er musste sich beeilen und ihr Zimmer verlassen, ehe er eine Dummheit beging!
    Er ließ Sophie aufs Bett sinken, beugte sich über sie und drückte ihr einen kleinen Kuss auf die Stirn. Ihre Lider bebten, aber sie schlug die Augen nicht auf. James blies die Kerze auf dem Nachttisch aus und verließ rasch den Raum.
    Sophie lag noch immer, ohne sich zu rühren. Sie träumte. Ach, welch ein wundervoller Traum! Ein Traum, der so angenehm war, dass sie auf keinen Fall daraus erwachen wollte. Jemand hielt sie in den Armen, ein Gentleman, ein starker Mann, dessen Nähe ihr das Gefühl vermittelte, beschützt und geliebt zu werden. So behütet hatte sie sich zuletzt als kleines Kind gefühlt. Wie lange das her war! Viel zu früh war ihre Mutter gestorben, und ihr Vater war ihr nie wirklich ein Halt gewesen. Um alles hatte sie sich allein kümmern müssen. Wie gut, dass das vorbei war und sie nun einen Freund hatte, der ihr die schwere Last der Verantwortung von den Schultern nahm. Mit einem kleinen Seufzer ließ sie den Kopf zur Seite sinken. Es war so wundervoll, geliebt zu werden!
    Sophie erwachte erst, als Rose mit einer Tasse heißer Schokolade und warmem Wasser zum Waschen erschien. Das wunderbare Gefühl, geliebt und beschützt zu werden, erfüllte sie noch immer. Während sie sich wusch und ankleidete, überlegte sie, wer der Mann in ihrem Traum wohl gewesen sein mochte. Ein wunderbarer Traum! Und wie realistisch ihr alles erschienen war!
    Plötzlich verunsichert, öffnete sie die Tür zu ihrem kleinen Salon und warf einen Blick auf den Schreibtisch. Sie konnte sich noch gut

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