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Historical Saison Band 09

Historical Saison Band 09

Titel: Historical Saison Band 09 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Moore
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daran erinnern, dass sie an ihrem Buch geschrieben hatte. Aber wann hatte sie die Arbeit beendet? Wann hatte sie sich ins Bett begeben? Sie wusste es nicht. Seltsamerweise war ihr, als habe tatsächlich ein starker zuverlässiger und liebevoller Mann sie von einem Raum in den anderen getragen. Er hatte ihr auch irgendetwas zugeflüstert.
    Nun, das alles konnte nur ein Traum gewesen sein – oder? Wenn jemand ihr Zimmer betreten hätte, wäre sie doch wach geworden!
    Ein wenig verwirrt begab sie sich ins sonnendurchflutete, mit frischen Frühlingsblumen geschmückte Frühstückszimmer, wo sie Harriet und James am Tisch sitzend vorfand. Belfont trug einen braunen Gehrock über einer weiß-gelb gestreiften Weste und eine Reithose. Harriet war in einen Morgenmantel aus grüner Seide gehüllt. Beide begrüßten Sophie freundlich, und Harriet erkundigte sich, ob sie gut geschlafen habe.
    „Ja, danke. Allerdings hatte ich einen merkwürdigen Traum.“
    „Einen Albtraum?“, fragte Harriet besorgt.
    „Nein, im Gegenteil. Jemand hielt mich in den Armen. Es muss wohl mein Vater gewesen sein, und ich habe mich so beschützt gefühlt.“ Sie hörte, wie der Duke einen seltsamen Laut ausstieß. Wahrscheinlich glaubte er ihr nicht. Deshalb setzte sie rasch hinzu: „Er war ein sehr liebevoller Vater, ehe … ehe er sich infolge seiner Gebrechen so veränderte.“
    Gebrechen? Ha, dachte James, Lord Langford war ein verantwortungsloser Spieler und Verschwender. Aber er wollte Sophie nicht kränken. Und so schwieg er.
    „Wir haben über meine Pläne gesprochen“, berichtete Harriet. „James findet auch, dass wir Ihnen zu Ehren einen Ball geben sollten.“
    „Tatsächlich?“ Sophie schaute Belfont forschend an. „Ist es nicht eher so, dass Harriet Sie dazu gedrängt hat?“
    Er lachte. „So leicht lasse ich mich zu nichts drängen.“
    „Aber Sie lieben Ihre Schwester und schlagen ihr nicht gern etwas ab.“
    „Wenn Sie sich etwas Unvernünftiges wünschen würde, müsste ich es ihr abschlagen. Doch der geplante Ball erscheint mir nicht unvernünftig. Er wird Ihnen helfen, einen Gatten zu finden.“
    Zorn wallte in Sophie auf. „Ich habe nicht die Absicht, mich zu verheiraten.“
    Harriet lächelte ihr beruhigend zu. „Keiner von uns erwartet, dass Sie gleich den ersten Antrag annehmen.“
    Fasziniert betrachtete der Duke Sophies gerötetes Gesicht. Ihre zornig blitzenden Augen gehörten zu dem Schönsten, was er je gesehen hatte. Schöner war wohl nur der glückliche Ausdruck, den ihr Gesicht gezeigt hatte, als er sie in der vergangenen Nacht ins Bett getragen hatte. „Es ist nicht meine Art“, erklärte er, „unwillige junge Damen zur Ehe zu drängen.“
    „Aber Sie würden die Verantwortung für mich gern abgeben.“
    „Wann habe ich das gesagt?“
    „Gar nicht. Trotzdem weiß ich es. Gestern …“
    „Ich habe mit James bereits über Tante Amelias Besuch gesprochen“, unterbrach Harriet sie. „Wir sind uns darüber einig, dass sie bald einsehen wird, wie unbegründet ihr Verdacht ist.“
    „Spätestens, wenn ich mich mit einem passenden jungen Gentleman verlobe“, bestätigte Sophie ärgerlich. „Aber wer sollte überhaupt um mich anhalten? Niemand! Es sei denn, er würde dafür bezahlt.“ Aus den Augenwinkeln sah sie, wie der Duke den Blick abwandte. Ah, da hatte sie wohl mit ihrer Feststellung den Nagel auf den Kopf getroffen. Ihre Augen füllten sich mit Tränen. „Ich werde Belfont House noch heute verlassen.“ Damit eilte sie aus dem Raum.
    James schob seinen Stuhl zurück und folgte ihr. „Warten Sie, Sophie! Warum regen Sie sich denn nun schon wieder auf? Himmel, noch nie habe ich eine so auf ihre Unabhängigkeit bedachte Person kennengelernt!“
    Direkt vor der Tür zu ihrem Zimmer holte er sie ein. Fest umschloss er mit den Fingern ihre Hand. Sophie bemühte sich, die Berührung einfach zu ignorieren. Es war unmöglich. Ihr ganzer Körper schien plötzlich warm zu werden. Einerseits verspürte sie den Wunsch, Belfont ihre Hand zu entziehen. Andererseits verlangte es sie danach, ihm die Arme um den Nacken zu legen und sich an ihn zu klammern. „Ich hatte keine Wahl“, stieß sie hervor. „Um zu überleben, musste ich unabhängig sein.“ Während sie sprach, fiel ihr wieder der Traum ein. Wie wunderbar war es gewesen, sich einmal ganz auf jemand anderen verlassen zu können! Eine tiefe Sehnsucht nach Liebe und Sicherheit überkam sie.
    „Ja“, murmelte der Duke.
    Und Sophie war, als

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