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Historical Saison Band 09

Historical Saison Band 09

Titel: Historical Saison Band 09 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Moore
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ja sogar Vertrauen zu diesem schrecklichen Italiener. Wenn der bei ihrem Verschwinden seine Hand im Spiel hat, dann gnade ihm Gott!“
    „Du hast gesagt, Cariotti wisse nicht, wo Sophie sich aufhält.“
    „Ja, aber jetzt bin ich mir nicht mehr so sicher.“
    „Lass uns nach Hause fahren und alle Möglichkeiten noch einmal in Ruhe durchdenken.“
    „Nach Hause?“, brauste er auf. „Wir können nicht nach London zurück, solange wir …“
    „Nicht nach London, nach Dersingham Park“, fiel Harriet ihm ins Wort. „Ich bin hungrig und erschöpft. Genau wie du. Wir werden uns frisch machen, etwas essen und dann hoffentlich ein paar gute Ideen haben. Möglicherweise hat Sophie sich sogar entschlossen, selber dort Zuflucht zu suchen.“
    Belfonts Miene hellte sich ein wenig auf. „Gut, fahren wir nach Hause.“
    Sophie war nicht in Belfont Park.
    Enttäuscht saßen James und seine Schwester am Tisch. Sie aßen schweigend. Doch plötzlich hob Harriet den Kopf. „Die Myers!“, rief sie. „Sie wohnen nicht weit von hier. Ich an Sophies Stelle hätte sie um Hilfe gebeten.“
    „Die Myers? Sind die nicht schon unterwegs nach Indien?“
    „Oh, daran habe ich nicht gedacht. Ich weiß nicht genau, wann sie abreisen wollten. Aber selbst wenn sie fort sind … Sophie könnte bei den Dienstboten nach ihnen gefragt haben.“
    „Gut, morgen früh fahren wir als Erstes dorthin. Dann allerdings werde ich wohl nach London zurückkehren müssen.“
    „Du willst aufgeben?“ Harriet war entsetzt.
    „Nein, niemals! Ich denke nur, dass Sophie Geld brauchen wird. Was also liegt näher, als dass sie das Manuskript aus Belfont House holt, um es zu überarbeiten und sich damit noch einmal bei Mr Murray zu melden?“
    „Du hast recht.“ Harriet legte ihrem Bruder die Hand auf den Arm. „Mach dir nicht zu viele Sorgen. Ich bin sicher, dass wir Sophie früher oder später finden werden.“
    Davon war auch er überzeugt. Dennoch konnte er seine Angst nicht unterdrücken. Sophie war unzähligen Gefahren ausgesetzt, wenn sie allein unterwegs war.
    Harriet schaute ihren Bruder an, als wisse sie genau, was in ihm vorging. „Quäl dich nicht unnötig“, sagte sie. „Sophie ist klug, tapfer und bedeutend weltgewandter, als du zu glauben scheinst.“
    „Sie ist dickköpfig und unvorsichtig. Sonst wäre sie niemals fortgelaufen. Wenn ich sie finde …“
    „Wenn du sie findest, wirst du sie freundlich und rücksichtsvoll behandeln! Auf keinen Fall darfst du mit ihr schimpfen.“
    „Ich werde sie behandeln, als sei sie aus kostbarem Porzellan, auch wenn ich zweifellos den Wunsch verspüren werde, sie übers Knie zu legen.“
    „Wenn du sie nicht gleich wieder verlieren willst, solltest du keins von beidem tun.“
    „Hm … Ach Harriet, ich verstehe nicht, warum ich sie trotz ihres Drangs nach Unabhängigkeit, trotz ihres dummen Stolzes und trotz ihres Eigensinns so sehr liebe … Ich wünschte, sie wäre hier bei mir. Wie wundervoll wäre es, bei Mondschein mit ihr im Garten spazieren zu gehen. Ich könnte ihr eine Rose schenken und ihr sagen, wie sehr ich sie liebe. Wie gern würde ich sie vor allem Bösen beschützen! O Gott, wenn ich nur wüsste, ob sie ein Dach über dem Kopf hat oder ob sie sich vor Erschöpfung am Wegrand unter einen Baum gelegt hat.“
    „Es geht ihr gut. Daran musst du einfach glauben. Und jetzt sollten wir zu Bett gehen, damit wir uns morgen einigermaßen ausgeruht fühlen.“
    Wenig später schlüpfte James unter die Decke. Er schloss die Augen, und sogleich wandten seine Gedanken sich wieder Sophie zu. Wie war es ihr nur gelungen, sein Leben so durcheinanderzuwirbeln? Sie hatte ihn dazu gebracht, die Welt mit anderen Augen zu sehen. Sie hatte Gefühle in ihm geweckt, von deren Existenz er nichts geahnt hatte. Sie hatte ihm den schönsten und gleichzeitig schrecklichsten Frühling seines Lebens beschert.
    Und nun konnte er nicht mehr ohne sie leben. Er wollte neben ihr einschlafen und an ihrer Seite aufwachen. Er wollte seine Tage mit ihr verbringen, mit ihr lange Gespräche führen, mit ihr lachen, mit ihr ausreiten und mit ihr tanzen. Er wollte sie in den Armen halten und küssen, bis sie alles um sich herum vergaß. Er würde sie bis an sein Lebensende lieben.
    Er musste sie so schnell wie möglich finden.
    Die Kutsche nach London verließ Baldock um sieben Uhr morgens. Und so stand Sophie, begleitete von Lord Myers Stallmeister und einem von Lady Myers Hausmädchen um kurz vor sieben vor der

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