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Historical Saison Band 12

Historical Saison Band 12

Titel: Historical Saison Band 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Justiss Sylvia Andrew Diane Gaston
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mit dir zusammenarbeiten, wenn du mir alles erzählst. Tust du das nicht, werde ich einfach die sechs Monate abwarten und aller Welt verkünden, was ich von dir halte. Dir ist es gelungen, den Vorfall in der Sakristei geheim zu halten, aber ich kann das Gerede leicht in Gang setzen. Und ich werde es tun, wenn du mir nicht auf der Stelle sagst, was zwischen dir und meinem Vater vorgefallen ist.“
    Richard schüttelte den Kopf. „Oh nein! Du wirst deinen Willen nicht mit Drohungen durchsetzen, meine Liebe. Du begehst einen großen Fehler, denn ich lasse mich nicht erpressen.“
    Sein Tonfall ließ Lexi aufhorchen. Aufmerksam betrachtete sie ihn, und allmählich dämmerte ihr die Erkenntnis. „Du lässt dich also nicht erpressen, aber Papa womöglich schon?“ Sie überlegte kurz. „Ja, natürlich, das muss es sein. Deshalb war er so verzweifelt. Und du wolltest ihm kein Geld leihen, weil du der Ansicht bist, man solle Erpressern nicht nachgeben. Nein, Deverell. Jetzt schüttel bloß nicht den Kopf. Sag mir endlich die Wahrheit, ich bin kein Kind mehr. Wenn mein Vater sich selbst ruiniert hat, weil er alles, was er besaß, einem Erpresser in den Rachen gestopft hat, habe ich das Recht, das zu erfahren.“
    In Richards Miene spiegelten sich Bewunderung und Skepsis zugleich. Einen Augenblick überlegte er noch, dann meinte er knapp: „Ja, es stimmt. Dein Vater wusste nicht, woher er das Geld für die nächste Zahlung nehmen sollte.“
    Lexi war wie vom Donner gerührt. „Das darf doch alles nicht wahr sein. Was, um Himmels willen, hat er denn getan, womit man ihn hätte erpressen können? Ich kann es nicht glauben!“
    „Das werde ich dir nicht sagen, gleich, womit du mir drohst. Dein Vater hat monatelang gelitten, um dieses Geheimnis zu bewahren. Ich werde ihn jetzt bestimmt nicht verraten.“
    Lexi nickte. Sie hatte keine andere Antwort erwartet, aber sie hegte die Absicht, es früher oder später herauszufinden. „Was hast du dagegen unternommen?“
    „Indem ich alles gewann, was er besaß, habe ich es ihm unmöglich gemacht, den Forderungen des Erpressers weiterhin nachzugeben. Rawdon war finanziell bereits stark ausgeblutet, hätte dein Vater noch mehr bezahlt, wäre alles verloren gewesen. Zumindest konnte ich einen Teil retten. Aber natürlich wollte ich diesen Schurken auch stellen und dem Ganzen ein Ende setzen.“ Er presste die Lippen kurz zu einem schmalen Strich zusammen, plötzlich wirkte er sehr bedrohlich. „Auf die eine oder andere Weise.“
    Lexi verstand nur allzu gut, was er meinte. Auch sie verspürte das Verlangen, diesen Erpresser zur Rechenschaft zu ziehen.
    „Ich dachte, es könne nicht allzu schwierig sein, den Halunken zu fassen. Nur wenige wussten von der … Affäre, um die es ging. Aber dein Vater hielt es für unmöglich.“ Er schwieg einen Augenblick. „Ich hatte gehofft, dass der Erpresser nach dem Tod deines Vaters keine weiteren Forderungen mehr stellen würde, und offensichtlich ist dem so. Alexandra, Liebes, ich wollte dir dieses schmerzliche Wissen ersparen. Es tut mir leid.“
    Verärgert blickte sie ihn an. „Warum erzählst du mir das erst jetzt? Warum hast du mir nicht vertraut? Du hast mir damit keinen Kummer erspart, sondern sogar noch viel mehr Sorgen bereitet!“ Sie wandte sich ab und setzte sich in den Sessel vor dem Kamin.
    „Es tut mir leid. Ich hätte wissen sollen …“, sagte Richard mit sanfter Stimme.
    Lexi sprang auf, ihre blauen Augen blitzten in ihrem bleichen Gesicht. „Ich will dein Mitleid nicht!“, rief sie erbost. „Du hättest mich nie über Derartiges im Dunkeln lassen dürfen. Warum ist mir nicht aufgefallen, wie unglücklich er war? Er war mein Vater, und ich habe ihn geliebt. Aber er hat sich mir nicht anvertraut. Wir beide zusammen hätten ihn vielleicht retten können. Jetzt ist es zu spät, und ich kann nichts mehr tun. Ach, ich bin es so leid, von dir wie ein Kind behandelt zu werden, Deverell! Und es ist mir verhasst, dass ich mich so abhängig von dir fühle!“
    „Glaub mir, Alexandra. Ich sehe dich ganz gewiss nicht als Kind. Nicht mehr.“
    „Dann behandle mich auch wie einen verantwortungsbewussten, erwachsenen Menschen! Teile deine Probleme mit mir, schließ mich nicht aus.“
    „Ach so ist das. Diese theatralische Szene in der Kirche soll also die Tat eines verantwortungsbewussten, erwachsenen Menschen gewesen sein? Entschuldige, wenn ich anderer Ansicht bin.“
    „Ich war … überspannt. Es geht ja nicht nur um

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