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Historical Saison Band 12

Historical Saison Band 12

Titel: Historical Saison Band 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Justiss Sylvia Andrew Diane Gaston
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glaube ich nicht“, stellte Richard nachdrücklich fest.
    „Aber eine andere Erklärung scheint es mir für sein merkwürdiges Verhalten nicht zu geben“, begehrte Lexi auf.
    „Ich denke, Sergeant Kettle hat uns alles erzählt, was er weiß, meine Liebe. Sollen wir Mrs Kettle wieder hereinlassen?“
    „Oh ja, tut mir leid. Natürlich.“
    Schweigend kehrten sie in die Brook Street zurück. Von Zeit zu Zeit wurde Lexi von Richard mit mitfühlenden Blicken bedacht. Sie glaubte, dass sie ihm leidtue, weil ihre Besuche sie in ihren Nachforschungen kaum weitergebracht hatten, und gab sich daher keinerlei Mühe, ein Gespräch anzufangen. Sie wollte nicht, dass er ihr wieder vor Augen führte, dass sie nichts erfahren hatten, was Johnny von dem Verdacht des Verrats reinwusch. Im Gegenteil, die Bemerkungen der beiden Sergeanten belasteten ihn nur noch mehr, fand sie.
    Richard hingegen war inzwischen zu der Ansicht gelangt, dass die Bemerkungen der beiden Sergeanten zu Johnnys Gunsten sprachen. Er überlegte, wie es möglich war, dass Hargreaves Johnny gesehen haben konnte, obwohl sich dieser erwiesenermaßen in einem Zimmer im Kriegsministerium aufgehalten hatte. Auch, dass Johnny Major Aubreys Nachricht nie erhalten haben wollte – eine Nachricht, die ihm nicht etwa in der Wohnung, sondern auf offener Straße übergeben worden war –, gab ihm zu denken. Beide Vorfälle hatten sich am selben Tag ereignet, einen Tag vor Johnnys Tod. Wenn er all dies berücksichtigte, ließ dies nur einen Schluss zu: Es gab einen weiteren Mann, der Johnny so täuschend ähnlich sah, dass selbst Menschen, die Johnny gut kannten, die beiden miteinander verwechseln konnten. Vielleicht hatte sich dieser Jemand auch in der Taverne für Johnny ausgegeben.
    Wenn sich seine Vermutung bestätigte, dann war Johnny in der Tat unschuldig. Ob es Alexandra allerdings glücklich machen würde, wenn sie die wahre Identität des Schurken erfuhr, blieb fraglich.

13. KAPITEL
    A m Abend waren Lexi und Richard zu einem Konzert im Northumberland House eingeladen. Also schlüpfte Lexi in eine ihrer neuen Roben und ließ sich von Cissie das Haar zu einer kunstvollen Frisur aufstecken, obgleich ihr der Sinn nicht nach Unterhaltung stand. Unvermittelt klopfte es an ihrer Tür, und Richard betrat das Zimmer, in der Hand ein Etui mit dem Schriftzug eines der bekanntesten Juweliergeschäfte Londons.
    „Ich dachte, du würdest das heute Abend vielleicht gerne tragen“, sagte er und reichte ihr das Etui.
    Überrascht nahm sie es entgegen, und er wandte sich zum Gehen.
    „Willst du nicht warten, bis ich es geöffnet habe?“ Nach kurzem Zögern schritt er zum Kamin, setzte sich in einen Sessel und sah zu, wie sie behutsam ihr Geschenk öffnete.
    Gebettet auf schwarzem Samt lagen ein Diamantdiadem, eine dazu passende Kette und Diamantohrringe. Cissie gab ein bewunderndes „Oh“ von sich. Doch Lexi vernahm es kaum. Entzückt nahm sie die Kette heraus, die in ihren Fingern wie ein Meer aus Sternen funkelte. „Richard, das ist wunderschön!“
    Die Beine weit von sich gestreckt, sah er sie mit unbeteiligtem Ausdruck an. „Du besitzt so wenig Schmuck, das wollte ich ändern. Wirst du ihn heute Abend tragen?“
    „Natürlich“, antwortete sie, um einen ebenso beiläufigen Ton bemüht wie er. „Das Diadem ist ideal, um meiner Frisur Glanz zu verleihen.“ Sie ließ es sich von Cissie im Haar befestigen. Ehrfürchtig legte ihr die Zofe gleich darauf die Kette um den Hals. Lexi griff nach den Ohrringen und gewahrte dabei flüchtig Richards Spiegelbild. Seine Gleichgültigkeit war wie weggewischt. Er betrachtete sie mit solch ausgehungertem Blick, als würde er sich vor Sehnsucht verzehren. Rasch drehte sie sich um, doch seine Miene wirkte wieder so undurchdringlich wie zuvor, sodass sie sich fragte, ob der Einfall des Lichtes auf den Spiegel ihren Augen womöglich einen Streich gespielt hatte.
    Sie schickte Cissie fort, worauf er sich aus dem Sessel erhob und ebenfalls zur Tür gehen wollte.
    „Nein, warte!“, rief sie unwillkürlich. „Ich habe mich noch gar nicht richtig bei dir für den wunderbaren Schmuck bedankt.“ Sie trat zu ihm, um ihm einen Kuss auf die Wange zu geben. Doch kurz bevor ihr Mund sein Gesicht berührte, drehte er den Kopf, und ihre Lippen trafen sich. Erstickt aufstöhnend umfing er sie, und unversehens verloren sie sich in einem Sturm der Gefühle. Der Kuss wurde inniger, feuriger, so leidenschaftlich, dass sie miteinander zu

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