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Historical Saison Band 12

Historical Saison Band 12

Titel: Historical Saison Band 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Justiss Sylvia Andrew Diane Gaston
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gesehen. Umso mehr würde ich mich freuen, wenn Sie mir von ihm erzählen. Ist Ihnen acht Uhr morgen Abend recht?“
    Richard begrüßte Sir Charles am darauffolgenden Abend gelassen und herzlich wie gewohnt. Seine innere Unruhe, ausgelöst durch eine Frage, die sich in seinem Kopf festgesetzt hatte, merkte man ihm nicht an. Noch war er unschlüssig, ob er die Antwort auf diese Frage herbeisehnen oder fürchten sollte. Möglicherweise war es sogar ratsam, sie nie zu erfahren. Indes war er es Johnny schuldig, die Wahrheit herauszufinden. Vor allem jedoch war ihm an diesem Abend daran gelegen, nicht den Verdacht zu wecken, dass Johnny unter anderen Umständen zu Tode gekommen war, als sein Gast annahm.
    Bald schon bestätigte sich Sergeant Chalmers’ Behauptung, dass Johnny den Nachmittag vor seinem Tod mit Lord Bathurst verbracht hatte. Das vorzügliche Dinner und ein paar Gläser erlesenen Weines lockerten Sir Charles’ Zunge, und er erzählte trotz Lexis Anwesenheit freimütig von der vertraulichen Besprechung.
    „Ihr Bruder hat zwar nicht wie ich an den Strategiegesprächen teilgenommen, aber er war anwesend, weil sich Wellingtons Papiere in seiner Obhut befanden. Wenn ich mich nicht irre, Deverell, sind Sie an jenem Tag dem Franzosen hinterhergejagt. Bénuat, richtig?“
    Richard nickte, und Sir Charles fuhr fort: „Wir wussten, dass die Franzosen hinter den Dokumenten her waren. Es wurde gemunkelt, dass sie demjenigen, der sie ihnen brachte, eine hohe Summe zahlen wollten. Zum Glück sind ihnen die Papiere aber nie in die Hände gefallen. Weiß der Himmel, welchen Schaden dies angerichtet hätte.“
    „Gewiss wussten nicht viele von der Existenz dieser Papiere, oder?“, fragte Lexi.
    „Nun, das lässt sich nicht mit Sicherheit sagen. Die Dokumente galten selbstverständlich als Geheimsache. Andererseits könnte man das Kriegsministerium zuweilen mit einem Sieb vergleichen. Informationen sickerten früher oder später immer durch. Und bitte verzeihen Sie mir, wenn ich das sage, Lady Deverell, aber Ihr Bruder war bedauerlicherweise nicht immer so diskret, wie er es hätte sein sollen. Manchmal hatte man den Eindruck, er hielte das alles für ein Spiel, der arme Bursche. Aber sagen Sie, Deverell, warum interessieren Sie sich überhaupt dafür? Es gab doch hoffentlich keinen Ärger?“
    „Nicht, dass ich wüsste. Meine Gemahlin ist lediglich daran interessiert zu erfahren, womit Johnny sich kurz vor seinem Tode beschäftigt hat.“
    „Ah, ja. Indes bin ich mir nicht sicher, ob es ratsam ist, über die Vergangenheit zu grübeln, Lady Deverell. Ihr Bruder war ein mutiger, findiger Offizier mit untadeligem Ruf. Jung, sympathisch und offenbar von London gelangweilt. Möglicherweise hat ihn dies gelegentlich zu Indiskretionen verleitet. Dennoch genießt er immer noch höchsten Respekt. Sie können stolz auf ihn sein. Möge er in Frieden ruhen.“ Mitfühlend blickte er sie an.
    Lexis Augen füllten sich mit Tränen. „Danke, das ist sehr freundlich von Ihnen.“
    Sie plauderten noch eine Weile über andere Themen, bis Lexi sich schließlich entschuldigte und die Herren dem Genuss ihres Portweins überließ.
    „Eine hübsche Gattin haben Sie“, meinte Sir Charles. „Und sie hat das Herz am rechten Fleck. Sie können sich glücklich schätzen, Deverell.“ Aufmerksam musterte er seinen Gastgeber. „Ich habe den Eindruck, dass Sie mich um einen Gefallen bitten wollen. Schießen Sie los.“
    „In der Sache Bénuat wurde ein Detail nie gänzlich geklärt. Vermutlich ist es kaum von Bedeutung, doch ich würde gern alle Unklarheiten beseitigt wissen.“
    „Worum geht es?“
    „Bénuat wurde gefasst, aber sein Komplize ist uns entkommen. Aus Gründen, auf die ich im Moment nicht näher eingehen möchte, vermute ich, dass er im Westen der Stadt, unweit des Regierungsviertels, womöglich im Umkreis der Seven Dials Kreuzung, eine Unterkunft genommen haben muss.“
    „Und?“
    „Ich würde gern mehr über ihn erfahren.“
    „Der Krieg ist vorbei, Deverell. Vergessen Sie es. Genießen Sie lieber die Gesellschaft Ihrer bezaubernden Gemahlin.“
    Ungerührt erwiderte Richard: „Der Schurke ist immer noch auf freiem Fuß, und ich würde ihn gern stellen. Für Ihre Leute gibt es doch im Augenblick nicht allzu viel zu tun. Selbstverständlich zahle ich dafür, wenn Sie ein paar Ihrer Männer beauftragen, sich nach Monsieur X umzuhören. Ihre Detektive sind sehr geschickt, wie ich weiß. Wenn er sich dort aufgehalten

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